Krawatte für Beerdigung

Aber ein cut ist nicht hinreichend ein morning suit ;-)

Ich würd ja gerne mal ein Bild von Charles im mittelgrauen Morning Dress - wie das Ding tatsächlich heißt - auf einer Beerdigung sehen. Er hat so einen Anzug, den er aber soweit ich sehen kann, nicht zu Beerdigungen trägt. Da trägt er die eine schwarze Jacke und anthrazit-gestreifte Hosen, wie die Kirche es vorschreibt. Der Morning Dress heißt in Deutschland Cut und meint das selbe. In England gehen wohl auch schwarz/weiß karierte Hosen, die ich aber noch nie gesehen habe.
 
Im Rahmen von "normalen" Beerdigungen im Freundes oder Familienkreis halte ich fast alles für akzeptabel, was der Situation angemessen ist. Wer da den Kopf frei hat um sich Gedanken zu machen ob ein anderer statt im Blauen Anzug lieber im Schwarzen hätte erscheinen sollen, der ist mMn. selbst fehl am Platz, auch wenn er einen Schwarzen Bespoke Dreiteiler an hat.

Um mir selbst keine Gedanken machen zu müssen, habe ich mir schon vor dem Ernstfall einen Schwarzen Anzug mit Krawatte gekauft. Gefällt mir sehr gut, weil Anzug und Krawatte das gleiche Muster in unterschiedlichen Größen haben.
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Im Rahmen von "normalen" Beerdigungen im Freundes oder Familienkreis halte ich fast alles für akzeptabel, was der Situation angemessen ist. Wer da den Kopf frei hat um sich Gedanken zu machen ob ein anderer statt im Blauen Anzug lieber im Schwarzen hätte erscheinen sollen, der ist mMn. selbst fehl am Platz, auch wenn er einen Schwarzen Bespoke Dreiteiler an hat.
Genau so ist es.
 
Um mir selbst keine Gedanken machen zu müssen, habe ich mir schon vor dem Ernstfall einen Schwarzen Anzug mit Krawatte gekauft. Gefällt mir sehr gut, weil Anzug und Krawatte das gleiche Muster in unterschiedlichen Größen haben.
Das halte ich für die sinnvollste Strategie. Wenn man das Ziel hat, in gesellschaftlichen Situationen angemessen angezogen zu sein, sollte man auch auf Beerdigungen vorbereit sein und für meine Begriffe ist ein schwarzer Anzug mit schwarzer Krawatte (ich habe selber eine Grenadine fina von Schirwan) in Deutschland immer noch der Goldstandard. Wenn jemand kleidungstechnisch interessiert ist und entsprechend Geld für seine Garderobe ausgeben kann, sehe ich keinen Grund, das nicht zu tun.

Natürlich gibt es bei der Beerdigung Wichtigeres und wenn jemand sich keinen neuen Anzug leisten kann oder von einem plötzlichen Trauerfall heimgesucht wird wird mit Sicherheit niemand böse sein, wenn man beispielsweise einen anderen dunklen Anzug oder auch eine schwarze Jeans mit weißem Hemd oder auch schwarzem Rollkragenpullover anzieht. Was ich für unangebracht halte ist Alltagskleidung, da ich weiß, dass dies zumindest von einigen älteren Menschen als mangelnder Respekt wahrgenommen wird. Ich war bisher (zum Glück) nur auf zwei Beerdigungen, auf denen ich wirklich getrauert habe. Sehr viel häufiger sind aber doch Beerdigungen, bei denen man einem Nachbarn, entfernten Verwandten oder Kollegen die letzte Ehre erweist und dort ist das für mich ist das Tragen eines schwarzes Anzugs ein äußeres Zeichen, für das die Angehörigen meiner Erfahrung nach immer dankbar waren.

Und ja, bei der Feier für die Körperspender*innen der Anatomie habe ich mich durchaus darüber geärgert, dass einige Kommilitonen in heller Jeans anwesend waren. Ich kann niemandem in den Kopf schauen und vielleicht hat der einige oder andere innerlich wirklich Abscheid genommen, aber wenn man ein Jahr lang einen Körper seziert hat finde ich es wirklich angemessen, gerade für die Angehörigen Wertschätzung auszudrücken und Entschuldigung, aber da wer dort mit Sporttasche auftritt macht zumindest nach außen den Eindruck nur auf irgendeinem beliebigen Termin zu sein. Ich war im übrigen einige Tage später noch am Gräberfeld um für mich Abschied zu nehmen und hatte dabei Sportkleidung an.
 
Im Rahmen von "normalen" Beerdigungen im Freundes oder Familienkreis halte ich fast alles für akzeptabel, was der Situation angemessen ist. Wer da den Kopf frei hat um sich Gedanken zu machen ob ein anderer statt im Blauen Anzug lieber im Schwarzen hätte erscheinen sollen, der ist mMn. selbst fehl am Platz, auch wenn er einen Schwarzen Bespoke Dreiteiler an hat.

Um mir selbst keine Gedanken machen zu müssen, habe ich mir schon vor dem Ernstfall einen Schwarzen Anzug mit Krawatte gekauft. Gefällt mir sehr gut, weil Anzug und Krawatte das gleiche Muster in unterschiedlichen Größen haben.
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Ich bin ganz bei Ronny. Da ich etwas regelmäßiger auf Beerdigungen erscheine, sehe ich dort auch die ganze Bandbreite. Und es hat mich noch nie interessiert, genauso wie in der Oper, was die Leute tragen. Davon abgesehen, kann sich das stilmagazin natürlich Gedanken darüber machen, was in unseren Augen und für uns selbst besonders gut gelingt. Ähnliche Fragen werden hier ja in regelmäßigen Abständen besprochen, auch wenn ich seit über einem Jahr hier nicht mehr zugange war.

ich möchte noch eines ein bisschen präzisieren. Vielleicht täusche ich mich aber ja, dann freue ich mich, korrigiert zu werden. Der ‚morning dress‘ ist eine (kulturhistorisch ganz interessante) gewachsene Vorstellung angemessener förmlicher Tageskleidung für (heute) gesellschaftliche Anlässe und nicht die Garderobe selbst. Der ‚morning dress‘ kann unterschiedlich ausgestaltet sein, dazu gehören cut (morning coat), Weste, ‚formal trousers‘… sind Cut und Buxe als Anzug ausgeführt (also aus demselben Tuch), dann ist es eben ein morning suit. Das ist aber zugegeben eher in GB zu sehen.

Prince Charles Halte ich übrigens auch nicht für der sartorialen Weisheit letzter Schluss, aber der geht relativ häufig mit blauem db und schwarzer Krawatte auf Beerdigungen, so sagt man zumindest…
 
Kennt jemand eine Quelle für sehr schlichte, schwarze, schmale Krawatten? Ich meine solche, wie man sie ganz früher (vor 1945) trug, ggf. zur Uniform. Krawatten, die überhaupt nicht auffallen sollten.
 
Ich habe zwei od. drei sehr alte, schlichte schwarze Krawatten, schmal und offene Machart.
 
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