Kleine Fragen, schnelle Antworten

Dieses Männlickeitsbild und seine bestimmenden Qualitäten sind viel eher moderne Konstruktionen als „steinzeitliche“ Tatsachen. Biologische, soziale und psychologische Wissenschaften weisen da schon eine ganze Weile drauf hin. Man sollte die gesellschaftliche Realität der Veränderung begrüßen. Biologische und/oder evolutionäre Versteigungen auf ein biologisches Geschlecht und allen seinen sozialen Ableitungen, die mit großer Sicherheit sowieso falsch sind, bringen uns nicht weiter. Ich glaube, dass Verhalten, Aussehen, Auftritt, Selbstbild und Zukunftsvorstellungen deutlich stärker durch soziale Gesetzmäßigkeiten, erlernte Fremd- und Eigenzuschrreibungen bestimmt sind.
 
Nichts ist "einfach da". Selbst die sogenannte Realität ist ein Konstrukt, das im wesentlichen durch Diskurse bestimmt wird, nicht durch apriorisches Wissen.

Dass diese Position unhaltbar ist, wird dir sicher klar sein. Wer hat denn den ersten Diskurs geführt, durch den die Diskursteilnehmer selbst erst ins Sein kommen konnten?
 
Finde es ehrlich gesagt komisch, wenn sich jemand mit schicker Kleidung sehr um das eigene Erscheinungsbild kümmert aber ihm seine Kopfbehaarung sichtlich egal ist.

Außerdem lässt sich die eigene Kopfbehaarung mit relativ geringen Kosten und geringem Aufwand erhalten.
Investiere ich lieber 100,- pro Jahr in die Erhaltung meines rahmengenähten Schuhpaares und wende täglich 2 Minuten für dessen Politur auf?

Gilt das nur für Männer? Oder würde diese Art der Behandlung auch bei Frauen anschlagen?
Müsste man mit einem Hautarzt darüber sprechen. Gegebenenfalls kann die Behandlung bei Männern Auswirkungen auf die Gesichts- und Körfperbehaarung haben, welche bei Frauen sicherlich nicht erwünscht sind.

Ich weiß ja nicht, was bei anderen Langzeitkonsumenten so an Verhaltensauffälligkeiten eintritt, aber was immer Trump schluckt, scheint mir verdächtig ...

... und weg!
Zu Trump hat sicherlich jeder eine eigene Meinung. Allerdings spricht die Tatsache eindeutig für Finasterid. Offenbar muss das Zeug irgendwas können, wenn ein unglaublich eitler Mann (mit extremen Ressourcen) dem Mittel seit Jahren treu bleibt und er gewiss andere Möglichkeiten hätte.
 
Finde es ehrlich gesagt komisch, wenn sich jemand mit schicker Kleidung sehr um das eigene Erscheinungsbild kümmert aber ihm seine Kopfbehaarung sichtlich egal ist.
Naja, für mich käme auch plastische Chirurgie nicht in Frage. :) So hat jeder halt seine Grenzen. Ich bin halt immer noch ich mit weniger Haaren. Ich akzeptiere auch, dass ich älter werde und dass das weniger Attraktivität mit sich bringt. Trotzdem würde ich nicht mit meinem Ich mit 25 tauschen wollen, aus vielfältigen Gründen, von der Lebenserfahrung her, wirtschaftlich, vom gesammelten Wissen her, durch die vielen Menschen, die ich seither kennenlernen durfte. Diese Entwicklung darf mir anzusehen sein und das finde ich auch authentisch. Davon mal abgesehen habe ich reichlich andere Herausforderungen, die mich davon abhalten, mich darüber aufzuregen, dass meine Haare weniger werden.

Und last but not least: Wenn Donald Trump ein Rollenmodell dafür ist, dass man durch die genannten Chemikalien attraktiver wird, insbesondere auch wegen seiner Haarpracht(!), dann verzichte ich gerne darauf. :eek::D Da muss ich das moralisch verrottete Innere dieses Menschen gar nicht erst bemühen.
 
Ich finde Haarausfall führt zu einem großen Identitätsproblem. Ich kenne Männer, die blendend aussahen, und bedingt durch Haarausfall regelrecht gegenüber zum früheren Aussehen grotesk entstellt wirken, weil man ja immer das jugendlichere Bild vor Augen hat.

Diese Menschen neigen dazu, ihr kleines 'Geheiminis' unter einer x-beliebigen Kopfbedeckung zu verstecken, was mitunter zu peinlichen Situationen führt, wie z.B. Kopfbedeckungen in Restaurants oder bei Beerdigungen (als einzige) zu tragen.

Dennoch ist es aber das Schicksal vieler Männer, die irgendwie damit zurecht finden müssen. Ich habe eine große Empathie für diese Identitätskrise und kann jeden verstehen, der etwas aktiv gegen Haarausfall unternehmen will.

Macht euch bloss nicht lächerlich durch diese Transplantationen, die dann anschliessend aussehen wie Puppenkopfhäute – kenne jemanden, der genau das gemacht hat, ist wirklich gruselig. Die Chemiebomben halte ich auch für grenzwertig, aber wenn die individuelle Haut das gut verträgt, wäre es ja tatsächlich eine Alternative.

Aber die Entscheidung, den kommenden Alterungsprozess einfach zu akzeptieren, sich also einfach bewusst zu werden, das gewisse Zeiten lost & gone sind, halte ich ebenfalls für einen Reifeprozess, den ein Mann durchleben sollte. Ist aber nicht verallgemeinernd gemeint, sondern nur meine persönliche Meinung ))

Ich persönlich habe das Glück, in einer Familie zu leben, in denen die Männer seit Generationen vollstes Haar bis ins hohe Alter behalten durften.

Womöglich rede ich mir die Sache aufgrund meiner Unlust zu einer noch längeren Morgenroutine nur schön; aber ist es nicht vielleicht Kennzeichen eines gereiften und innerlich gefestigten Gentleman, dem Selektions- und Selbstoptimierungsdruck zumindest ein Stück weit zu widerstehen?

Bernhard Roetzel, für viele der Inbegriff des gepflegten Gentleman, hat auf Instagram bekannt, dass seine Morgenroutine mit klassischen Pflegeprodukten in 10 min abgeschlossen sei. Da bleibt keine Zeit für noch ein Sälbchen und dazu noch ein Haarwuchsmittel. Er ist erkennbar gealtert, hat seinen Haarschnitt (raspelkurz) der zurückweichenden Haarlinie angepasst, na und?

Eine zweite Überlegung wert ist die mit zunehmendem Alter kostbarer werdende Lebenszeit, die für Haarausfall- und Faltenbekämpfung verbraucht wird. Meine Morgenroutine ist u.a. dank einer gründlichen Rasur jetzt schon relativ lang. Noch mehr würde ein Ritual, das ich außerordentlich genieße, in Stress verwandeln. Noch schlimmer wird es Abends, wenn ich eigentlich nur noch ins Bett möchte, es aber mit dem Zähneputzen keineswegs getan ist. Irgendwie erinnert mich das an eine Spirale zwanghafteren Verhaltens, die sich mit der Zahl der zu bekämpfenden „Defekte“ immer schneller dreht.

Ein Hoch auf die Generation unserer Eltern, mein Vater würde über derlei Überlegungen nur mit dem Kopf schütteln.

Nichts für ungut, alles nur Gesanken an einem lauen Sommerabend im Garten bei einer Cigarre und einem Gin & Tonic.

Beste Grüße
R. O. T.
 
Finde ich auch keine schlechte Idee. Auf jeden Fall sind die gesundheitlichen Risiken hier geringer. Ich glaube auch, dass es Toupets gibt die man trägt, als wären sie gar nicht da. Also permanent, sodass sie keiner besonderen Pflege bedürfen.
 
Hat die Ausführung mit Knopf - Druckknopf oder gewöhnlicher Knopf - bei Handschuhen einen funktionellen Zweck oder ist das dem Geschmacksempfinden des Trägers überlassen?
Habe bei einer kleinen Hand (20cm) ebenfalls schmale Handgelenke (17cm). Handschuhe, deren Öffnung durch Knopf o.ä. verschmälert wird und nicht weit absteht kommen mir da entgegen.

Ich möchte meine Frage nochmal hochpushen...
 
Ich möchte meine Frage nochmal hochpushen...

Habe "Autofahrer-Handschuhe" (ich nehme sie für´s Fahrradfahren ;)) von Aspinal of London mit Druckknöpfe, die ich aber auch schließe. Dann sitzen sie besser. Die Knöpfe haben somit für mich eine echte Funktion.
Vielleicht hilft Dir das ein wenig weiter.
 
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