SchuhBidoo
Well-Known Member
„Büke“ klingt selbst für mich schon fast ein wenig altbacken.
Titel und Thema einer Max-Goldt-Kolumne...
Wie immer ein Quell sprudelnder Sprachlust...
„Büke“ klingt selbst für mich schon fast ein wenig altbacken.
Was @Kwehling meint, ist folgendes: Die Umschreibung des Konjunktiv II, der in Bedingungssätzen mit nicht erfüllter Bedingung erforderlich ist, (z.B. „Wenn ich ein grünes Krokodil wäre, fräße ich feiste Fellachen) durch würde + Infinitiv ist eigentlich ein grammatischer Fehler.
Erklärung: Bei den sogenannten schwachen Verben (z.B. kaufen - ich kaufte) sind die Formen des Präteritums (auch genannt erste Vergangenheit) mit denen des Konjunktiv II identisch, bei den starken Verben, die den Stammvokal ändern (z.B. tragen - ich trug), erhält man den Konjunktiv II in der Regel dadurch, daß man den Stammvokal des Präteritums in den jeweiligen Umlaut überführt (z.B. ich trug - ich trüge).
Soweit meine Erinnerungen an den Deutschunterricht in der fünften Klasse. Die Beschreibung durch würde + Infinitiv ist allerdings zumindest in mündlicher Kommunikation auch bei als gebildet geltenden Muttersprachlern des Deutschen so weit verbreitet, daß die Gültigkeit der Regel für die mündliche Kommunikation aus linguistischer Perspektive durchaus infrage gestellt werden kann. Stilistisch - wir sind hier schließlich auf den Seiten des Stilmagazins - gefällt mir die regelkonforme Variante vor allem in schriftlichen Äußerungen immer noch besser.
Wenn ich ein grünes, goldenes oder silbernes Krokodil wäre,
lungerte ich lauschig-linksseitig auf dem Brustbereich meiner LacosteSammlung-Klamotten herum -
das würde mir gut gefallen...
Habt ihr für derartige Spitzfindigkeiten kein Personal? Dann hättet ihr auch gar nicht erst studieren müssen, wenn ihr euch in derartig kleinbürgerlichen Details persönlich verlieren müsst. PffftWie ich sagte, ist die Ersetzung im gesprochenen Deutsch gang und gäbe, in Klassenarbeiten und Klausuren wurde sie bei uns angestrichen. Allerdings liegt meine Sextanerzeit gute 45 Jahre zurück, und ich nehme an, daß die Sichtweise heute nicht mehr so streng ist. Ich empfinde diesen Verstoß, wenn man ihn denn als solchen bezeichnen möchte, auch als deutlich weniger schlimm denn die verkehrte Wortstellung im kausalen Nebensatz („Ich kann nicht kommen, weil mein Zug fällt aus.“ klingt für mich subjektiv einfach nur schlimm.) oder die Abkürzung „Ich erinnere den Termin“ statt „Ich erinnere mich des Termins“ oder meinetwegen „Ich erinnere mich an den Termin“. Aber das sind alles persönliche Präferenzen, die keinen normativen Anspruch erheben.
Und hat es ihm geschadet?Ich bin in die Volksschule gegangen, dort habe ich das Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt
Vielleicht habe ich für derartige Spitzfindigkeiten kein Personal, weil mir die Beherrschung und Anwendung der genannten und ähnlicher Regeln nur unerheblich mehr intellektuellen Aufwand bereiten als Atmung oder Verdauung. Und ich liebe es, wenn man mir nicht nur aufgrund meiner altbackenen Regent-Sakkos und -Anzüge, sondern auch aufgrund einer dazu passenden Diktion das Kompliment entgegenschleudert: „Herr …, sie sind noch so jung und schon so rüstig.“.Habt ihr für derartige Spitzfindigkeiten kein Personal? Dann hättet ihr auch gar nicht erst studieren müssen, wenn ihr euch in derartig kleinbürgerlichen Details persönlich verlieren müsst. Pffft
Mein Bester, so etwas ist kein KomplimentVielleicht habe ich für derartige Spitzfindigkeiten kein Personal, weil mir die Beherrschung und Anwendung der genannten und ähnlicher Regeln nur unerheblich mehr intellektuellen Aufwand bereiten als Atmung oder Verdauung. Und ich liebe es, wenn man mir nicht nur aufgrund meiner altbackenen Regent-Sakkos und -Anzüge, sondern auch aufgrund einer dazu passenden Diktion das Kompliment entgegenschleudert: „Herr …, sie sind noch so jung und schon so rüstig.“.