Kleidung dem Gehalt anpassen?

Was @Kwehling meint, ist folgendes: Die Umschreibung des Konjunktiv II, der in Bedingungssätzen mit nicht erfüllter Bedingung erforderlich ist, (z.B. „Wenn ich ein grünes Krokodil wäre, fräße ich feiste Fellachen) durch würde + Infinitiv ist eigentlich ein grammatischer Fehler.
Erklärung: Bei den sogenannten schwachen Verben (z.B. kaufen - ich kaufte) sind die Formen des Präteritums (auch genannt erste Vergangenheit) mit denen des Konjunktiv II identisch, bei den starken Verben, die den Stammvokal ändern (z.B. tragen - ich trug), erhält man den Konjunktiv II in der Regel dadurch, daß man den Stammvokal des Präteritums in den jeweiligen Umlaut überführt (z.B. ich trug - ich trüge).

Soweit meine Erinnerungen an den Deutschunterricht in der fünften Klasse. Die Beschreibung durch würde + Infinitiv ist allerdings zumindest in mündlicher Kommunikation auch bei als gebildet geltenden Muttersprachlern des Deutschen so weit verbreitet, daß die Gültigkeit der Regel für die mündliche Kommunikation aus linguistischer Perspektive durchaus infrage gestellt werden kann. Stilistisch - wir sind hier schließlich auf den Seiten des Stilmagazins - gefällt mir die regelkonforme Variante vor allem in schriftlichen Äußerungen immer noch besser.

Wenn ich ein grünes, goldenes oder silbernes Krokodil wäre,
lungerte ich lauschig-linksseitig auf dem Brustbereich meiner LacosteSammlung-Klamotten herum -
das würde mir gut gefallen... :)

Wie ich sagte, ist die Ersetzung im gesprochenen Deutsch gang und gäbe, in Klassenarbeiten und Klausuren wurde sie bei uns angestrichen. Allerdings liegt meine Sextanerzeit gute 45 Jahre zurück, und ich nehme an, daß die Sichtweise heute nicht mehr so streng ist. Ich empfinde diesen Verstoß, wenn man ihn denn als solchen bezeichnen möchte, auch als deutlich weniger schlimm denn die verkehrte Wortstellung im kausalen Nebensatz („Ich kann nicht kommen, weil mein Zug fällt aus.“ klingt für mich subjektiv einfach nur schlimm.) oder die Abkürzung „Ich erinnere den Termin“ statt „Ich erinnere mich des Termins“ oder meinetwegen „Ich erinnere mich an den Termin“. Aber das sind alles persönliche Präferenzen, die keinen normativen Anspruch erheben.
Habt ihr für derartige Spitzfindigkeiten kein Personal? Dann hättet ihr auch gar nicht erst studieren müssen, wenn ihr euch in derartig kleinbürgerlichen Details persönlich verlieren müsst. Pffft
 
:D Ich glaub' nicht, zumal wir ja noch in echter Handarbeit erzogen wurden, manchmal. :eek:
Meine Mutter war für eine Beschwerde darüber nicht sonderlich zugänglich; ich hab's deswegen auch nur ein einziges Mal versucht...wollte ja schließlich nicht auch noch ihr Echo zu spüren bekommen.
 
Tradierte nonverbale Formen der pädagogischen Kommunikation habe ich Anfang der 90er auch noch erlebt. Kein Wunder also, dass ich mich schon wohl für Geld als auch für Status-vermittelnde Kleidung interessiere (Nur damit hier kein Bourgeois bahauptet, wir würden hier off topic diskutieren)
 
Habt ihr für derartige Spitzfindigkeiten kein Personal? Dann hättet ihr auch gar nicht erst studieren müssen, wenn ihr euch in derartig kleinbürgerlichen Details persönlich verlieren müsst. Pffft
Vielleicht habe ich für derartige Spitzfindigkeiten kein Personal, weil mir die Beherrschung und Anwendung der genannten und ähnlicher Regeln nur unerheblich mehr intellektuellen Aufwand bereiten als Atmung oder Verdauung. Und ich liebe es, wenn man mir nicht nur aufgrund meiner altbackenen Regent-Sakkos und -Anzüge, sondern auch aufgrund einer dazu passenden Diktion das Kompliment entgegenschleudert: „Herr …, sie sind noch so jung und schon so rüstig.“.
 
Vielleicht habe ich für derartige Spitzfindigkeiten kein Personal, weil mir die Beherrschung und Anwendung der genannten und ähnlicher Regeln nur unerheblich mehr intellektuellen Aufwand bereiten als Atmung oder Verdauung. Und ich liebe es, wenn man mir nicht nur aufgrund meiner altbackenen Regent-Sakkos und -Anzüge, sondern auch aufgrund einer dazu passenden Diktion das Kompliment entgegenschleudert: „Herr …, sie sind noch so jung und schon so rüstig.“.
Mein Bester, so etwas ist kein Kompliment
 
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