Andreas Gerads

Stilmagazin-Inhaber
Mittlerweile verstehe ich nicht mehr ganz, wie man sich und seiner Kleidung eigentlich noch Kleiderbügel aus Plastik antun kann. Vor einigen Jahren habe ich mal 6 Exemplare dieser ultrastabilen Kleiderbügel aus Zedernholz erstanden. Absolut unverwüstlich und zum Auffrischen des Holzgeruches braucht man nur man mit einem sehr feinen Schmirgelpapier darüber zu streichen. Der hohen Anschaffungspreis lässt sich wie bei so vielem durch die geringe Wahrscheinlichkeit, dass man im Leben noch mal einen neuen benötigt rechtfertigen. Nicht weil das Leben so kurz wäre, sondern weil sie schlicht für die Ewigkeit gebaut sind. Auf diesen breiten und ausladenden Bügeln hängen Sakko und Hose auch noch formgerechter, als sie das bei den Schmalspur-Plastikbügeln tun.

Ein noch größeres Rätsel als die mangelnde Verwendung hochwertiger Kleiderbügel im privaten Bereich ist mir jedoch das Fehlen im professionellen Umfeld. So teuer der Ausstatter sein mag bei dem man gerade einen Anzug probiert, oder eine neue Hose – die Kleiderbügel sind in 99% der Fälle aus Plastik im Holzimitat-Look – ABSOLUT FURCHTBAR!

Wieso geht da bitte keiner voran und investiert mal statt nur in schöne Möbel und eine dolle alles könnende Espressomaschine auch mal in ansprechende Hänger? Da hängen schließlich Waren im Wert von Zehntausenden, wenn nicht Hunderttausenden Euro. An echtem Holz hätte wohl auch der Kunde etwas mehr Freude, wenn ich mehrere von diesen Holzimitat-Bügeln sehe denke ich immer sofort: „Mensch, den hast du schon mal irgendwo gesehen“.

Übersehe ich da einen entscheidenden Schritt, oder gibt wirklich keinerlei Restriktionen als das Geld? Oder gehört der einheitliche Plastik-Kleiderbügel mittlerweile zur Verkaufspsychologie? Herrenausstatter sind willkommen sich in diese Diskussion einzubringen :)
 
So sind die Menschen.
Kaufen sich 'nen Maserati, aber kein Geld mehr für die Garage :D

Wer 2000 Euro für Kiton, Brioni oder Regent ausgibt, der sollte auch die 35 Euro für einen vernünftigen Bügel haben :p

Ich denke, ein gutes Geschenk für alle, die schon (fast) alles haben.

utala
(der auch Ikea im Schrank hat)
 
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