Jucken bei Woll- und Kaschmirstrick

Turner

Active Member
Mich würde interessieren, ob nur ich an einer Abneigung gegen Schafs- und Ziegenprodukte auf der Haut leide oder ob es einen Trick gibt, wie man einen Rollkragenpullover aus Wolle und/oder Kaschmir einen Tag lang tragen kann?

Ich halte nach einigen Stunden das Jucken nicht mehr aus, egal ob es sich um Merino, Lambswool oder Kaschmir handelt. Selbst wenn ich z. B. einen normalen Pullover mit Rundhals- oder V-Ausschnitt über einem Hemd oder Longsleeve T-Shirt trage, passiert es manchmal, dass ich ihn nach einigen Stunden ausziehen muss, weil ich schier wahnsinnig werde.

Immerhin habe ich festgestellt, dass es stärker juckt, je geringer die Luftfeuchtigkeit ist. Wahrscheinlich weil die Haut durch dadurch gereizter ist und die Wollfasern härter sind? Ggf. noch bessere Bedingungen für statische Aufladung?

Erdölprodukte wie Acryl usw. lösen fast keinen Juckreiz aus, beschwerdefrei bin ich bei Baumwoll- Seiden und Leinenstrick.

Was ist hier das Problem, bin ich nur zu empfindlich, liegt es an der Wollqualität, dass die Fasern nicht langstapelig genug sind oder trage ich zu dünne Hemden darunter? An einer Allergie liegt es nicht, mir geht schon immer so und der letzte Allergietest ohne Befund liegt noch nicht lange zurück.
 
Lambswool kann ich auch gar nicht tragen. Bei Rollkragen finde ich Merino Seide Mix am angenehmsten. Bei kaschmir habe ich eigentlich auch keine Probleme, aber Lambswool ist halt echt nervig, mir auch viel zu warm.
 
Ich glaub das ist extrem typabhängig. Bis auf Lambswool kratzt mich nichts und wenn dann ein Hemd dazwischen ist, hab ich nicht mal mit Lambswool ein Problem.
Da ich keine "HighEnd, bei Mondschein geschertes, Hochlandkaschmiralpaka" ;) Produkte besitze, sondern sowohl CT, wie auch Ralph Lauren, Lands End oder BenSherman, denke ich es hängt vom Hauttyp ab.

Gruß Buckminster
 
Diese Experimente mit dem Tragen direkt auf nackter Haut (Hals, Arme) habe ich vor Jahren aufgegeben.

Die Merino- und Kaschmir-Rollkragen war 90er-Jahre-Kaufhausqualität, nichts besonderes also und trieben mich in den Wahnsinn. Die Crewnecks über kurzen T-Shirts - Kaschmir, Merino bis Merino-Seide - sind schon besser, aber nach einem halben Tag konnte ich mich nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren.

Zusätzlich unangenehm bei diesen Fällen war, dass ich bald wie eine Speckschwarte zu glänzte, weil meine Haut scheinbar als Abwehrreaktion die Talkproduktion hochfährt.

Wenn ich selbst bei einem Hemd als darunterliegende Schicht nach längerer Zeit einen Juckreiz verspüre, kann ich mir das nur so vorstellen, dass sich einzelne Wollfasern durch den Hemdstoff bohren, weil er ggf. eher offen gewebt ist. Hier wäre eine Versuchsreihe mit Popeline usw. einen Verusch wert.
 
Kannst Du eine Allergie wirklich zu 100% ausschließen? Hat der Arzt wirklich alles in Frage kommendes getestet, also hast Du ihn darauf angesprochen?
Eine Freundin von mir hat das ebenfalls, dort hat es sich nach Jahren auch als Allergie herausgestellt.
 
Kratzt es dich denn auch wenn ein Hemd darunter getragen wird?

Grüße, André.

Ja, schreibt er im Anfangspost.

@Turner:
Allgemein trockene, problematische Haut? Ansonsten: gibt es Unterschiede zwischen den Kleidungsstücken? Könnte es an der Verarbeitung liegen? Einen Lambswool-Pullover von mir kann ich bspw. kaum tragen, ein anderer (Schurwolle) ist traumhaft geschmeidig.
 
Kratzt es dich denn auch wenn ein Hemd darunter getragen wird?

Grüße, André.

Tatsache, wenn auch selten, in ca. einem von zehn Fällen...

Kannst Du eine Allergie wirklich zu 100% ausschließen? Hat der Arzt wirklich alles in Frage kommendes getestet, also hast Du ihn darauf angesprochen?
Eine Freundin von mir hat das ebenfalls, dort hat es sich nach Jahren auch als Allergie herausgestellt.

Ich muss gestehen, dass ich den Arzt nicht darauf angesprochen, sondern mich mit dem negativen Befund zufrieden gegeben habe. Da es allerdings um eine Hautreizung am Fuß ging, bin ich bisher davon ausgegangen, das die Reaktion auf Wolle im Fokus gestanden haben sollte.

Ja, schreibt er im Anfangspost.

@Turner:
Allgemein trockene, problematische Haut? Ansonsten: gibt es Unterschiede zwischen den Kleidungsstücken? Könnte es an der Verarbeitung liegen? Einen Lambswool-Pullover von mir kann ich bspw. kaum tragen, ein anderer (Schurwolle) ist traumhaft geschmeidig.

Etwas trocken ja, aber nicht übermäßig reizbar. Bei extrem trockener Luft im Winter fallen die Reaktionen heftiger aus, was ja nur normal ist, wenn die Haut zum einen trockener ist und die Wollfasern zum anderen weniger geschmeidig sind.

Ein grob gestrickter Lambswool-Pullover ist natürlich wesentlich unangenehmer als ein extrafeiner Merinocardigan. Sehr fein gestrickter Merino ist bei höherer Luftfeuchtigkeit noch am ehesten das Kleidungsstück, das ich auf der Haut tragen könnte. Seltsamerweise machen mir ungefütterte Wollhosen nichts aus, auch wenn ich gestehen muss, dass ich wollene Beinkleider, zumal ohne Halbfutter, recht selten trage.
 
Zurück
Oben