Janker - doch salonfähig? Und eine weitere Frage.

Tracht war in Österreich in vielen Kreisen lange Zeit verpönt, außer am Land (wo sie zur Alltags- und Festtagskleidung gehört), in Salzburg und in Bad Aussee. Besonders in Wien wurde man früher als Landei abgestempelt, wenn man in Tracht gesehen wurde.

Umgekehrt hat der Hype der letzten Zeit zu Auswüchsen geführt, die wirklich „grauslig“ waren. Man denke an die zahlreichen A-bis-Z-Promis auf der Wiesn, deren Kleiderwahl nur als Modeunfall bezeichnet werden können. Das war besonders bei den Kleidern der Damen zu sehen. Und garantiert war so manches dieser Scheusale richtig teuer. Damit wäre wieder der Beweis dafür erbracht, dass man Stil nicht kaufen kann.

Ich meine, in den letzten zwei Jahren jedoch eine Rückkehr zu qualitativ hochwertigeren Modellen feststellen zu können. Und ja, wir unterscheiden zwischen „echter“ Tracht und Landhausmode. (Wobei Tracht heute mit traditioneller Kleidung vor 100 Jahren wenig Gemein hat, was hier zu weit führen würde, aber auch ein sehr interessantes Thema ist)

Dennoch kann Tracht und Trachtiges geschmackvoll getragen werden. Und das ist gut so, denn sowohl Männer und Frauen sind darin gut gekleidet, wenn die Qualität und Zusammensetzung stimmt.
 
Schließe mich der Meinung des Vorredners vollumfänglich an!

Der Janker ist, gerade in letzter Zeit, wieder gesellschaftsfähig geworden. Insbesondere als Freizeitkleidung verwende ich ihn gerne. Klassischer Leinenjanker und eine Cordhose oder Chino (rot/grün), dazu ein weißes oder hellblaues Hemd, inkl. Krawatte, stellen ein gepflegtes und passendes Freizeitoutfit dar.

Leider gibt es aber nach wie vor noch sehr fragwürdige Auswüchse mangelhafter Interpretationen. Janker aus "Jeansmaterial" oder mit lilafarbenem Polyester stellen natürlich keinen Anspruch auf modische Rechtfertigung.
 
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