James Bond Skyfall

1) London / England hat noch ganz andere Konflikte mit dem Islam als wir. Über unsere Probleme schmunzeln die da drüben nur. In genügend Londoner Vierteln und Vororten gibt es längst Scharia-Gerichtshöfe die die legalen Judiskativen komplett ersetzt haben. Abgesehen davon hatte das Land schon Anschläge mit tödlichen Folgen erlebt (London Subway), bei uns hat es einfach noch nie geklappt (s. Bonner & Kölner & Stuttgarter Hbf). Die "Gefahr" ist dort wesentlich präsenter als bei uns, erst recht in den Köpfen der Bevölkerung.

2) England ist Amerikas Verbündeter Nummero eins im Kampf gegen den Terror (s. "coalition of the willing"). Sowohl bei der Zahl der entsendeten Soldaten weltweit als auch politisch. Welche Nation hat als einzige mit Amerika im Irakkrieg gekämpft? Wer schaltet als einziger neben Amerika fleißig Terrorgrößen aus? Wer hat die zweitmeisten Truppen in Afghanistan stationiert? Wenn sich jemand kriegerisch mit dem Islam auseinandersetzt neben den USA, dann England.

Zu Punkt 1: Ist wie ich beschrieben habe kein Thema für den Auslandsgeheimdienst MI6 und damit auch nicht für Bond.

Zu Punkt 2: 'Coalition of the willing' sagt es doch schon. Die Amerikaner übernehmen die Führung die Alliierten lassen sich führen. Wollen wir einen James Bond sehen, dessen Befehle eigentlich aus Virginia und nicht aus London kommen? Ich denke eher nicht. Welche Terrorgrößen wurden denn von den Briten im Alleingang ausgeschaltet? Und jetzt bitte nicht den Turnschuhbomber oder solche Kameraden als Beispiel. Das sind alles Themen, die sich nicht für 24 oder Ähnliche aber nicht für einen James Bond eignen.
 
James Bond war immer gut für die großen Weltbedrohungen. Die Hälfte der Filme dreht sich schon alleine um den kalten Krieg an dem England auch nur über Amerika beteiligt war. China kommt mehrmals vor, was außer Hong Kong war daran für England interessant? Das Vereinigte Königreich ist schon immer einer der großen, militärischen, außenpolitischen Spieler dieser Welt der überall auf der Welt seine Interessen vertritt. Da ist die große Bedrohung des 21. Jahrhunderts, der Islam bzw. die "Achse des Bösen" die erste Front. Man denke nur an die vielen Stellvertreterkriege die im Raum Indien geführt wurden.
 
Bitte nicht immer "Islam" schreiben, gegen den nach Auffassung einiger Staatsführungen gekämpft werde/werden soll,
sondern "(radikaler/fundamentalistischer) Islamismus". Danke.
 
Zu Punkt 1: Ist wie ich beschrieben habe kein Thema für den Auslandsgeheimdienst MI6 und damit auch nicht für Bond.

Ach, terroristische Aktivitäten außerhalb Großbritaniens sind für den Auslandsgeheimdienst uninteressant, wenn sich bereits im Inland fanatische potentiell terroristische Gruppen gebildet haben? Das halte ich für ein Gerücht.
Übrigens ist es bekannt, dass der MI6 mehr V-Männer in Al-Kaida-Organisationen hat als die CIA.
 
Ach, terroristische Aktivitäten außerhalb Großbritaniens sind für den Auslandsgeheimdienst uninteressant, wenn sich bereits im Inland fanatische potentiell terroristische Gruppen gebildet haben? Das halte ich für ein Gerücht.

Habe ich nie behauptet. Ich sage es ist für Zuschauer und Produzenten uninteressant, weil Islamismus als Thema eher als Bedrohung im Land wahrgenommen wird. Islamismus müsste man dann immer in Kombination mit Migration und den vermeintlichen Unzulänglichkeiten des Westens als Gründe für Radikalisierung und Konversion behandeln um es gut zu machen. Das platte Islam schlecht Westen gut Spiel, dass mit der Sowjetunion gut funktioniert hat wird Gott sei Dank nicht betrieben und wäre für die Reihe auch unwürdig.

Übrigens ist es bekannt, dass der MI6 mehr V-Männer in Al-Kaida-Organisationen hat als die CIA.
Wenn das tatsächlich so ist, spricht das für mich auch eher für einen Thriller à la 'Wer ist wirklich Schuld an 9/11?'. Wäre toller Filmstoff für Verschwörungstheoretiker aber nicht für Bond.

Damit der Thread hier wieder ums Eigentliche geht, würde schlage ich vor we agree to disagree. Wir werden uns gegenseitig nicht von der Meinung des anderen überzeugen, und das muss auch gar nicht sein. ;)
 
Hab den Film nun ein paar mal gesehen und muß sagen, mir gefällt er immer besser... Er macht nämlich genau, was ein Film machen soll: Unterhalten. Und das ziemlich gut und mit einem unglaublichen Javier Bardem in noch unglaublicheren Klamotten...:D
 
Ich mag eine ganze Reihe Bond-Filme, inkl. Casino Royale, aber hier fehlte mir an vielen Stellen die logische Nachvollziehbarkeit der handelnden Personen. Mir geht's da nicht um Rationalität an sich, Bond ist überdrehte Unterhaltung, aber es sollte halt schon auch innerhalb des Bond-Universums in sich sinnvoll sein. Der alte Profi Bond nimmt seine gefährdete Chefin mit auf sein einsames Landgut, damit er dort gezielt von einer ganzen Armee ohne Aussicht auf externe Hilfe auf's Korn genommen werden kann? Come on. :) Und funktioniert hat's ja dann auch am Ende nicht wirklich. Da gab es eine ganze Reihe von anderen Optionen, die natürlich dann dem Film keinen so heroischen Showdown ermöglicht hätten.

Von derlei Merkwürdigkeiten ist der ganze Film durchsetzt. Für mein Gefühl ein sehr schlechtes Drehbuch unter normalem Bond-Standard.
 
Ist doch lustig... Klar ist das ohne jede Logik, aber es knallt hübsch...;)
Ja, mag ich ja auch, aber wenn ich beim Film denke, hmmm, okay, das haben sie jetzt nur so vollkommen aus der Luft gegriffen hingedreht, damit der Feuerwerker noch mal 'ne halbe Tonne TNT in die Luft jagen kann, dann ist die Illusion, mich mitten im Geschehen zu fühlen, für mich kaputt. Ab da kann ich mir auch ein Testbild anschauen. :)
 
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