Italienischer Stil

BarisGK

Member
Hallo,

mein Name ist Baris Gök, ich bin 33 Jahre alt und arbeite als angestellter Rechtsanwalt. Seit ca. 6 Monaten versuche ich mich, mühsam durch die Themen zu arbeiten bezüglich Anzüge und Stil.

Seitdem bin ich von Boss Black und Joop weg.

Ich bevorzuge persönlich den italienischen Stil gegenüber dem englischen. Aber hier habe ich gleich meine erste Frage:

Ich habe mich, versucht, in das Thema einzulesen. Mir ist auch klar, was eine Neapolitanische Schulter ist. Wenn ich mir die Fotos auf Canali, Corneliani, Caruso oder Kiton ansehe, dann merke ich zwar schon, worin der Unterschied zu dem englischen Stil besteht. Aber ich kann ihn nicht irgendwie handwerklich handfest identifizieren.

Ich suche hier daher Tipps, worin genau der italienische Stil besteht. In den gängigen Büchern, die ich zu Hause habe, habe ich auch nichts wirklich Handfestes gefunden, woran man den italienischen Stil festmachen kann.

Z.B.:

Einreiher Einknopf, Zweiknopf oder Dreiknopf?

Zweireiher?

Sakko-Länge?

Schmales oder breites Revers?

Billettasche must-have?

Bundfalte oder Bügelfalte?

Und welche Anbieter RTW bieten italienisches Design an? Bekommt man so etwas bei Windsor, muss man zu Caruso oder gibt es noch andere bezahlbare Hersteller (400-700 EURO für RTW). Kann mir jemand einen Laden in Düsseldorf empfehlen, der kompetent beraten kann in dieser Hinsicht?

Gruss

Baris Gök
 
Seitdem bin ich von Boss Black und Joop weg.
Glückwunsch! :)

Ich suche hier daher Tipps, worin genau der italienische Stil besteht.
[...]
Einreiher Einknopf, Zweiknopf oder Dreiknopf?

Zweireiher?

Sakko-Länge?

Schmales oder breites Revers?

Billettasche must-have?

Bundfalte oder Bügelfalte?
Nichts davon kann man als identifizierend für die eine oder andere Richtung festhalten, weil "der italienische Stil" eigentlich nur eine an die anderen klimatischen Verhältnisse angepasste Kopie des englischen war. Die stilistischen Unterschiede haben sich weitgehend angeglichen und sind zu Unterschiede zwischen einzelnen konkreten Herstellern geworden (z.B. Einknopf-Jackett -> Huntsman). Geblieben ist heute im öffentlichen Bewusstsein evtl. noch der Trend zu stärker strukturierten Jackettschultern, konservativeren Schnitten (weniger eng, weniger kurz, mittlere Reversbreite) und Farben sowie tendenziell höheren Stoffgewichten bei den Engländern im Unterschied zu den Italienern. Im Grunde haben sich die Unterschiede in den letzten Jahren aber mehr und mehr internationalisiert. In einfacher Konfektion sind meistens sowieso mehr Entscheidungen für günstige Massenfertigung zu erkennen als irgendeine national geprägte Designrichtung.

Und welche Anbieter RTW bieten italienisches Design an? Bekommt man so etwas bei Windsor, muss man zu Caruso oder gibt es noch andere bezahlbare Hersteller (400-700 EURO für RTW). Kann mir jemand einen Laden in Düsseldorf empfehlen, der kompetent beraten kann in dieser Hinsicht?
Das ist durch die niedrige angegebene Preisspanne einfach: Die einzigen Italiener in Düsseldorf, die dafür italienisch angehauchte Schnittmuster mit italienischen Stoffen in angemessener Qualität anbieten, sind die Holländer bei Suitsupply. :D So viel zum italienischen Stil. :)

Für Caruso würde ich Wirschke empfehlen. Das sprengt dann Ihren Preisrahmen deutlich, ist aber auch eine höhere Qualitätsklasse. Auf der Kö gibt es auch noch eine Zegna- und eine Brioni-Boutique, falls das wichtig sein sollte.
 
"Den italienischen Stil" gibt es nur in der Fantasie. In der Wirklichkeit gibt es enorme Unterschiede innerhalb Italiens.

Daher ist die Frage nicht wirklich zu beantworten... man könnte höchstens sagen, was in D als italienisch wahrgenommen wird... aber wozu? Einfach ein paar Sachen ausprobieren und tragen, was passt und gefällt!
 
"Den italienischen Stil" gibt es nur in der Fantasie. In der Wirklichkeit gibt es enorme Unterschiede innerhalb Italiens.

Daher ist die Frage nicht wirklich zu beantworten... man könnte höchstens sagen, was in D als italienisch wahrgenommen wird... aber wozu? Einfach ein paar Sachen ausprobieren und tragen, was passt und gefällt!

Als ich den Eröffnungspost gelesen habe, habe ich gehofft, dass du antwortet.
 
Vielleicht nur als Klarstellung!

Gegenüber dem klassischen - von mir als englisch betitelten - Stil, mag ich taillierte Sakkos, schmale Revers, sowie insgesamt einen eher "leichteren" Stil. Na klar, ziehe ich an, was mir gefällt und passt.

Mir geht es darum, welche Details den italienischen Anzug auszeichnet.

Aber bluesman hat ausreichend auf den Beitrag geantwortet, so dass ich mir darum keine Gedanken mehr machen muss.

Soweit ich verstanden habe, gibt es eine strikte Trennung dieser beiden Stile nicht mehr. Ich frage mich allerdings, ob ein Italiener jemals Tweed tragen würde.

Wieso ich diese Fragen eingangs stelle?

Ich finde eine gewisse Konsistenz in der Garderobe durchaus erstrebenswert. Kombination der Kleidungsstücke untereinander (bei Anzügen nicht ohne weiteres möglich) sind einfacher und stimmiger. Es geht ja auch darum, seinen eigenen Stil zu entwickeln.

Wieso redet dann Roetzel vom italienischen Anzug?

Also nochmal vielen Dank.
 
Vielleicht nur als Klarstellung!

Gegenüber dem klassischen - von mir als englisch betitelten - Stil, mag ich taillierte Sakkos, schmale Revers, sowie insgesamt einen eher "leichteren" Stil. Na klar, ziehe ich an, was mir gefällt und passt.

Mir geht es darum, welche Details den italienischen Anzug auszeichnet.

Aber bluesman hat ausreichend auf den Beitrag geantwortet, so dass ich mir darum keine Gedanken mehr machen muss.

Soweit ich verstanden habe, gibt es eine strikte Trennung dieser beiden Stile nicht mehr. Ich frage mich allerdings, ob ein Italiener jemals Tweed tragen würde.

Wieso ich diese Fragen eingangs stelle?

Ich finde eine gewisse Konsistenz in der Garderobe durchaus erstrebenswert. Kombination der Kleidungsstücke untereinander (bei Anzügen nicht ohne weiteres möglich) sind einfacher und stimmiger. Es geht ja auch darum, seinen eigenen Stil zu entwickeln.

Wieso redet dann Roetzel vom italienischen Anzug?

Also nochmal vielen Dank.

Taillierte Sakkos, schmales Revers - guck dir mal die Anzüge der Mods aus den 60ern an, da hast du genau das; very british.

Italiener und Tweed - google mal Luciano Barbera.

Warum Roetzel vom "Italienischen Anzug" schreibt? Weil er für ein deutsches Publikum schreibt. ;)
 
Ich frage mich allerdings, ob ein Italiener jemals Tweed tragen würde.
Die italienischen Webereien bieten auch dicke angeraute Winterstoffe an (inkl. Flanell), die äußerlich den groben britischen "Pferdedecken"-Stoffen täuschend ähneln, aber im Griff typischerweise viel weicher sind. Ormezzano ist z.B. eine solche Weberei, die sich auf Saisonstoffe spezialisiert hat. Selbstverständlich tragen das auch Italiener. Ich würde sogar sagen, dass im urbanen Norditalien der Outfitklischee-Typ "britischer Gentleman" unter den reiferen einheimischen Herren mit Kleidungsinteresse nicht unbeliebt ist. :)

Der Anzugstil, den Sie beschrieben und für italienisch halten, ist der typischen britischen Maßbekleidung der 1960er Jahre tatsächlich nicht unähnlich, meine Vorposter verwiesen Sie ja schon auf die Sean-Connery-James-Bond-Figur. Schauen Sie dazu mal hier: http://thesuitsofjamesbond.com/
 
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