Das stimmt, der Begriff ist nicht korrekt von mir gewählt worden. Die Studien beziehen sich auf Investitionsrenditen. Die Kriterien die zur Ertrags"vorhersage" genutzt worden sind, von u.A. Investbänkern, aber eben auch vielen anderen Markteilnehmern, wurden dabei statistisch untersucht. Es kam dabei heraus... Alles Unsinn, das System ist so komplex, das die "wenigen" Parameter an denen sich orientiert wurde keinen relevanten Einflüsse darstellen. Diese Untersuchungsmethodik wird heute wohl als Ansatz genutzt, um u.A. Insiderhandel auf die Spur zu kommen, da dies wohl zu Abweichungen in der Parameterbedeutung führt und dies anscheinend messbar ist.
Sprich überdurchschnittliche Renditen (Erfolg) ist danach Glück.
Das Problem ist dabei, dass solche Untersuchungen schon daran scheitern müssen, dass wirklich hochentwickelte Handelsstrategien intransparent sein müssen, wenn sie Erfolg haben sollen. Alles was zu transparent ist, würde der Markt schnell ausarbitrieren.
Jeremy Irons hat es in "Margin Call" schön auf den Punkt gebracht: "There are three ways to make a living in this business: be first, be smarter, or cheat." Was er noch vergessen hat: "or simply be lucky." Nummer 1 hat auch schon viel mit Glück zu tun, Nummer 2 mit Intellekt. Weiter sagte er was in der Art: "We don't cheat. But though I like to believe we have some pretty smart people gathered here, I'd always prefer to be first."
Ex post behauptet natürlich jeder, dass seine Strategie unschlagbar war, ein kleiner Teil hat damit im Zweifel auch recht, aber die meisten haben schlimmstenfalls beschissen, waren einfach nur die ersten oder hatten vor allem Glück. Genauso gibt es Leute, die obwohl sie ziemlich smart waren nicht nur kein Glück hatten, sondern bei denen auch noch Pech dazu kam, wie Jürgen Wegmann es formulieren würde.
Du meinst Sales&Trading (Securities oder Markets bei einer Bank).
Investmentbanking (Mergers&Acquisitions sowie Capital Markets bei einer Bank) ist eine beratende Tätigkeit und hat mit Gezocke oder Glücksspiel nichts zu tun.
Abgehen davon halte ich die These zum Trading nicht für haltbar. Du spielst gegen den Markt. Klar kann man mal Glück haben, aber auf Dauer gewinnt die Strategie/Taktik, welche den Markt schlägt.
Noch ein schlechter Vergleich:
Poker mag bei einer gespielten Runde Glück sein. Um dauerhaft zu gewinnen reicht dies nicht aus.
Es ist schon ironisch, dass die Trading Desks, die ja eigentlich nur eine Art Annexgeschäft zum Investment Banking waren, seit den 80ern so explodiert sind, dass sie heute das Bild der Branche prägen.
Ein gutes Buch hierzu ist "Black Swan" oder "Fooled by radomness"
Taleb, seine Arbeiten/Paper sind ein Teil meiner Quellen.
Taleb ist übrigens ein schönes Beispiel für eine smarte Strategie. Der hat ja einfach ausgenutzt, dass die meisten Menschen wie psychologisch bekannt ist, relativ wenig über Eintrittswahrscheinlichkeiten von positiven oder negativen Ereignissen nachdenken, aber massiv über die Folgen. Deswegen kam er zu dem Ergebnis, dass deep-out-of-the-money-Derivate meist unterbewertet sind und hat die tonnenweise gekauft. Bei den meisten hat er halt verloren, aber bei denen wenigen, bei denene es geklappt hat, hat er es wett gemacht. Ein schönes Beispiel für eine smarte Strategie. (Dito übrigens ein zweites Buch zu schreiben, in dem im Prinzip nichts anderes drin steht als im ersten ... ich habe Black Swan auch gekauft, hätte ich mir aber sparen können ...)