Sorry, aber warum guter Stil und klassische Kombinationen/Outfits ein Widerspruch sein sollen, erschließt sich mir nicht wirklich.
Prince Charles - langweilig, Cary Grant - failsafe?
Und eine Skala, welche die Geissens und den normalen Passanten einschließt, ist logarithmisch [emoji6]
Beste Grüße
R.O.T.
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Gegen "klassische Kombinationen" habe ich nichts, wenn ich aber - überspitzt gesagt - nur blaue Blazer mit Off-white Hosen und blassblauben Hemden zu sockenlosen Loafern kombiniere, muss ich mir die Fotos nicht anschauen, wie das aussieht weiß ich und die Klamotten dafür hab' ich selber im Schrank.
Ich ziehe mich selbst tendenziell langweilig an, deswegen hab' ich auch keinen Blog, auf dem ich meine Klamotten zur Schau stelle und bin nicht der Meinung, dass das irgendwen weiter bringen würde (deswegen sieht man von mir auch nichts im WTIH, einfach weil der Aufwand für ein wirklich gutes Foto nicht im Verhältnis zu dem steht, was man darauf sehen würde).
Der Typ scheint einen ganz interessanten CV zu haben, den ich wesentlich spannender fände als das was er anhat.
Cary Grant ist auch nicht unbedingt besser angezogen gewesen als viele seiner Zeitgenossen, aber der ist für uns heute deswegen Stilikone, weil er - sollte das jemand vergessen haben (nicht jeder nutzt als Nick einen seiner Rollennamen) - einer der bekanntesten Schauspieler seiner Zeit war und es deswegen wesentlich mehr Bildmaterial von ihm gibt als von auch gut gekleideten Zeitgenossen. Außerdem ist er heute schon wieder interessant, weil die Mode der damaligen Zeit so anders war, dass sie heute den ein oder anderen Denkansatz liefern kann. Aus Sicht seiner Zeitgenossen war er modisch nur halb so spannend.
Wenn Prinz Charles nicht zufällig Kronprinz des UK wäre, würde er vermutlich auch nicht so auffallen. Einmal trägt der Mann in der Öffentlichkeit kaum jemals was anderes als identisch geschnittene zweireihige Anzüge und das seit 50 Jahren. Sich den gelegentlich einmal anzuschauen, ist ja kein Fehler, aber einen Instagramm-Account anzusehen, wo er täglich den gleichen Anzug in 10 hellen bis gedeckten Schattierungen dezenter Farben mit dezent gemusterten Krawatten posten würde, ist jetzt auch nicht so spannend. Das jährliche Highlight eines Bildes im Kilt bei den Highland Games reißt es dann auch nicht mehr raus. Und geflickte 50 Jahre alte John Lobb Schuhe mit WGP sind auch mal hübsch, aber der hat ja auch nur schwarze Oxfords, die sich vermutlich ausschließlich in der Anzahl ihrer Jahresringe und Flicken unterscheiden.
Wenn meine Skala zu logarithmisch ist, kann man sie gerne linearisieren
, dann ist Herr Kraft halt nur 2 oder 3.
Um mal ein paar (teils ehemalige) Mitglieder zu nennen, die die 10 verdient haben: Grimod de la Reynière, Paisley, Rüganer. Immer interessant anzusehen und vor allem immer spannend. Bei Alexander Kraft finde ich leider gar nichts spannend außer der Frage, was er noch für einen Youngtimer haben mag.
