Der Klassiker ist wohl Cupro (Bembergseide), also eine Kunstseide aus Naturfaser.

In den Ärmeln ist meist ein gestreiftes Futter. Es soll das Anziehen erleichtern und die Manschetten des Hemdes nicht blockieren.

Ob das nur anders behandelt ist oder ein anderes Material weiß ich nicht.

Grüße
 
Cupro ist ungleich Viskose oder?

Richtig!

Cupro glänzt und wirkt sehr glatt und meiner Meinung nach nicht sonderlich robust. Viskose ist dagegen matter, etwas knitteranfälliger aber haltbarer. Sicherlich kommt es jedoch im Bezug auf die Haltbarkeit auf den individuellen Futterstoff an.
Seide ist ebenfalls sehr glatt und hat einen tollen Griff, ist aber bedeutend teurer und kann abfärben wenn man es sehr heiß ist und man viel schwitzt.
Baumwollfutter sind vor allem im Sommer eine Überlegung wert.
Bembergseide ist auch ein sehr gutes Futter.

Die Unterschiede lassen sich hier ganz gut nachlesen.

Bezugsquellen gibt es viele wie z.B. www.stoffe.de oder Richard James Weldon.
 
Eine gute Übersicht -
aber tatsächlich entstehen einige Zweifel bezüglich Aussagekraft der Martindale-Methode resp. der Haltbarkeits-Beurteilung von Seide als Innenfutter.
 
Kann man das also so stehen lassen, dass Viskose resp. Cupro, die sinnigsten Futterstoffe sind?
Acetat und Polyester ist wohl eher was für H&M Sakkos, Kunststoffe in Kleidung finde ich zumindest mies.

Seide scheidet wohl wegen der geringen belastbarkeit aus oder? Wäre mal interessant, wenn hier jemand seidengefütterte Sakkos hat.

Seidenfutter sind, gute Qualität und reguläre Belastung vorausgesetzt, nicht so viel weniger haltbar als Viskosefutter. Dem Problem des Abfärbens unter Wärmeeinfluß läßt sich durch ungefärbte Seide umgehen. Wichtig ist aber, tatsächlich eine für diesen Zweck zugerichtete Futterseide zu kaufen, ein Seidenoberstoff wirkt sich aufgrund der mitunter ungeeigneten Webart (unter vielen Faktoren) negativ auf die Haltbarkeit aus.
 
Ist Cupro und Bembergseide ein und dasselbe Material? Oder nicht? Habe ich mich schon des Öfteren gefragt...

Beide Varianten beruhen auf Cellulose - einmal wird es aus Baumwolle gewonnen, ein anderes mal aus Holz. Deshalb unterscheiden manche zwischen Cupro und Bemberg. Rein chemisch gesehen ist es aber wohl gleich.

Die oft beworbene Bambusfaser ist z.B. auch aus Cellulose und hat mit Bambus eigentlich nichts mehr zu tun.
 
Seidenfutter sind, gute Qualität und reguläre Belastung vorausgesetzt, nicht so viel weniger haltbar als Viskosefutter. Dem Problem des Abfärbens unter Wärmeeinfluß läßt sich durch ungefärbte Seide umgehen. Wichtig ist aber, tatsächlich eine für diesen Zweck zugerichtete Futterseide zu kaufen, ein Seidenoberstoff wirkt sich aufgrund der mitunter ungeeigneten Webart (unter vielen Faktoren) negativ auf die Haltbarkeit aus.

Ich habe bei ca. 70% der Anzüge Seidenfutter. Die ersten Futterwechsel mache ich meist nach 10 Jahren. Soviel zur Haltbarkeit. Florian Küblbeck hat vollkommen recht mit seiner Aussage. Auch vor allem damit dass es Futterseide sein sollte und nicht normale Seide. Auch hatte ich nie Abfärbungen bei Futterseide. Auch nicht bei dunkler. Die belasteten Stellen werden mit der Zeit matter und etwas heller aber an den Hemden konnte ich nichts feststellen. Zumindest nichts was nicht nach einer Wäsche wieder draußen war.
salut Grimod
 
Mich würde interessieren wie deine Tragegewohnheiten so sind. Nur um abschätzen zu können, ob ich diese Aussage auch auf mich übertragen kann.

Sind deine Anzüge alle Maßgeschneidert?
Bis jetzt hatte ich nämlich Mühe Seidenfutter zu finden, selbst bei 1.000€+ Anzügen.

Bonsoir,
es sind alles Maßanzüge. Bei Konfektion ist Seidenfutter sehr selten. Brioni hatte mal früher welches verwendet.

Die Tragegewohnheiten sind "normal". 1 Tag tragen dann ausruhen lassen. Ich trage auch bei 37 Grad Sakko (meist allerdings leichte luftige Stoffe mit Teilfütterung und oft ohne Brustplack) und somit belaste ich das schon ordentlich.
salut Grimod
 
Oben