In Berlin einen Anzug für eine Hochzeit kaufen

Es gibt sicher auch in Berlin wirklich gute Herrenausstatter mit individueller guter Beratung. Hochwertigere Anzüge als bei P&C oder Boss bekommt man bis 400 Euro deswegen dort aber auch nicht. Das Grundproblem ist, dass es (von Sale und Thrifting abgesehen) in der Preisklasse um 300 Euro keine ernsthaften Alternativen zu SuSu gibt.
 
Es steht und fällt alles mit der persönlichen Preisbereitschaft. In breiten Teilen der Bevölkerung bedeuten 300€*ca. 10% eines Brutto-Monatsgehalts. Legt man das als Maßstab an, ist klar, dass man sich für die entsprechende Summe vor Jahrzehnten nicht einmal einen Anzug erträumt hätte.

Während Löhne über einen langen Zeitraum gestiegen sind, gab es in der Kleidungsbranche einen Preisverfall. Ich lasse mich ja immer eines besseren belehren, aber für den Preis bekommt man eben nicht "diese Qualität". In Berlin kommt erschwerend hinzu, dass der norddeutsche P&C kacke ist, wenn dann also lieber zu Ansons. Zzegna, die günstigste und im Vergleich zu SuSu schlechtere "Billiglinie" von Zegna, startet regulär bei Preisen, wie beim La Spalla / Jort. Das steht einfach in überhaupt keinem Verhältnis. Caruso, Canali, Pal Zileri, Corneliani & Co. bekommt man regulär auch nicht unter 800/900 - ist für den Kandidaten also einfach eine andere Kategorie. Die meisten SuSu-Hater ignorieren leider, dass dieser Qualitätsanspruch für den deutschen Endkunden de facto zu diesem Preis sonst nicht verfügbar ist; dabei ist das hier im Forum der häufigste Anwendungsfall: brauche für Abi/Berufseinstieg/Hochzeit/1. Geburtstag meiner Lieblings-Hausmilbe ganz schnell einen günstigen, guten Anzug in uni blau/grau. Dieser Fall deckt sich leider nicht mit: ich hab ein halbes Jahr Zeit und hol mir dann über yoox einen Canali für 400€ in air force blue mit grauem Überkaro. Wenn der Bräutigam sich doch entschließt 800€ ausgeben zu wollen, eröffnet sich eine völlig neue, breitere Produktpalette.

Für SuSu habe ich in Excel ja schonmal einen realistischen size advisor angelegt, das können wir gerne mal per PN abklären, Beethoven. Wenn der Bräutigam sein best passendes Sakko ausmisst und dir ein Tragebild schickt, kannst du ja sehen, wo man 1-2 cm. anpassen müsste und das dann als Grundlage für den size advisor verwenden.
 
In breiten Teilen der Bevölkerung bedeuten 300€*ca. 10% eines Brutto-Monatsgehalts.

Ohne da jetzt groß widersprechen zu wollen trotzdem ergänzend: Es ist ja immerhin eine Hochzeit, die idealerweise nur einmal im Leben stattfindet. Ich behaupte einfach mal frech, dass das Brautkleid (welches im Gegensatz zum Anzug nach der Hochzeit auch nicht mehr verwendet wird) in diesem Fall deutlich mehr als 400 Euro kosten wird. Das der Ring oder die Ringe auch deutlich über 400 Euro liegen werden. Das die Feier etc you catch my drift. Ich halte es für unnötigen Geiz, da ausgerechnet beim Anzug sparen zu wollen. 40 Sekunden google verrät mir, dass in Deutschland wohl irgendwas zwischen 5 und 9 Tsd pro Hochzeit ausgegeben. Da mal das Anzugbudget von 400 auf 800 Euro gepflegt zu verdoppeln (und dann für den Rest des Lebens einen anständigen Anzug und einsetzbaren Anzug im Schrank zu haben) erscheint mir keine unverschämte Empfehlung.
 
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Bring das mal der Braut bei, wenn bei gefühlt 90% der Bevölkerung (insbesondere der Frauen) Boss der Inbegriff des Luxus in der Herrenbekleidung ist.
 
Ohne da jetzt groß widersprechen zu wollen trotzdem ergänzend: Es ist ja immerhin eine Hochzeit, die idealerweise nur einmal im Leben stattfindet. Ich behaupte einfach mal frech, dass das Brautkleid (welches im Gegensatz zum Anzug nach der Hochzeit auch nicht mehr verwendet wird) in diesem Fall deutlich mehr als 400 Euro kosten wird. Das der Ring oder die Ringe auch deutlich über 400 Euro liegen werden. Das die Feier etc you catch my drift. Ich halte es für unnötigen Geiz, da ausgerechnet beim Anzug sparen zu wollen. 40 Sekunden google verrät mir, dass in Deutschland wohl irgendwas zwischen 5 und 9 Tsd pro Hochzeit ausgegeben. Da mal das Anzugbudget von 400 auf 800 Euro gepflegt zu verdoppeln (und dann für den Rest des Lebens einen anständigen Anzug universell einsetzbaren Anzug im Schrank zu haben) erscheint mir keine unverschämte Empfehlung.

Gebe dir da absolut recht, erst recht wenn man den Anzug danach noch tragen möchte. Mein Hochzeitsanzug hat auch mehr gekostet, da war ich für das Thema aber bereits sensibilisiert.

Ich kann aber auch verstehen, wenn man überall anfängt zu sparen. Das Brautkleid kostet, wenn nicht in China gefertigt, 1200+ (unverschämt teuer ggü. der oft gelieferten Qualität, aber ist nunmal so...). Wenn man dann 9000 Budget als Max ansetzt und 50+ Leute zum Essen einlädt, wird es schnell teurer, auch weil man ja noch gewisse Fixkosten hat (Amtsunterlagen, etc.). Als ich meine Hochzeit geplant hab, habe ich gemerkt, wie schnell man an manchen Stellen Schlussstriche ziehen muss, weil es einfach so viele Einzelpositionen gibt, die schnell teuer werden (Blumen, Fotograph, stilvolles Auto :p, Essen, Trinken, Raummiete, Empfang hier, Empfang dort, Brunch am Morgen nach der Feier etc. pp.); wir lagen preislich auch um einen erheblichen Faktor über der angegebenen Spanne, obwohl ich mit relativ gutem Zeitaufwand schon optimiert habe. Einfach nur als Erklärung, warum man bei der Hochzeit schnell mal zu scheinbar unpassendem Geiz neigen kann.
 
Bring das mal der Braut bei, wenn bei gefühlt 90% der Bevölkerung (insbesondere der Frauen) Boss der Inbegriff des Luxus in der Herrenbekleidung ist.

Boss gibt es doch auch nicht für 400? Unabhängig davon bin sexistischerweise davon ausgegangen, dass der Bräutigam sowieso den ganzen Spaß bezahlt und auch keine Rechenschaft für derartige Anschaffungen schuldig ist bzw der Braut egal ist, ob die Angelegenheit nun 400 mehr kostet oder nicht.
 
Boss gibt es doch auch nicht für 400? Unabhängig davon bin sexistischerweise davon ausgegangen, dass der Bräutigam sowieso den ganzen Spaß bezahlt und auch keine Rechenschaft für derartige Anschaffungen schuldig ist bzw der Braut egal ist, ob die Angelegenheit nun 400 mehr kostet oder nicht.

Der Vater der Braut bezahlt doch :p
Im Ernst: würde aber auch empfehlen einfach den guten Anzug zu holen und nicht groß über den Preis zu reden. Wird die Braut ja auch nicht tun.
 
Ich arbeite mit 16 Frauen zusammen und darf mindestens einmal wöchentlich deren Meinung zu Herrenkleidung anhören.

1. müssen wir uns doch glücklich schätzen, dass wir für 300-500 Euro schon einen High-End-Markenanzug kriegen. Frauenkleidung ist viiiel teurer.

2. haben wir es so gut, weil wir ja immer nur Anzughemdkrawatte tragen können und uns keine Gedanken zu Kleidung machen müssen.
 
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