Im Rhythmus

Andreas Gerads

Stilmagazin-Inhaber
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Finde ich prima, wäre toll, wenn es das am Kölner Bahnhof gäbe....wobei die Knallerei am Ende reine Effekthascherei sein dürfte.

via
 
Santa Monica Pier (LA)

... einfach fantastisch...

Habe mir so einen Service am Santa Monica Pier (LA) meinen heruntergekommenen Hochzeitsschuhen gegönnt und die sahen nach der "Behandlung" besser als bei der Anschaffung aus!

Die Knallerei ist schon recht merkwürdig....
 
In Neapel gibt es so ein Geschäft u. a. in der Galleria Umberto. Dort kann man seinen Schuhen was richtig gutes tun:)
 
In Berlin gibt es einen, wie man hört, exzellenten Schuhputzer, der im Europacenter seinen Service anbietet. Ich persönlich würde einen solchen Dienst nicht in Anspruch nehmen, es erscheint mir doch wenig gentlemanhaft, sich öffentlich die Schuhe putzen zu lassen. Nein, sorry, sogar etwas snobistisch. :)
 
Das ist doch nicht die Alternative.
Sollte unterwegs was verdreckt werden hilft man sich halt mit einem Taschentuch, auch wenn der Glanz dann mehr oder weniger dahin ist.
Sich öffentlich Schuhe putzen lassen hat was von die Putzfrau an den Gambas riechen lassen. Meiner Meinung nach.

Grüße
 
Aber die armen Schuhputzer wollen doch auch Leben! :)

Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, mit dieser "Knallerei" werden Wachs- und Schmutzreste aus dem Tuch befördert.
Vermutlich dient es doch nur der Show - die muss ja bekanntlich auch sein. Die Welt will schließlich unterhalten werden.

Gruß
Obelix
 
Es gibt auch Leute die davon leben, dass Andere protzige Autos etc. kaufen - für mich ist es trotzdem nichts :)

Wobei ich Dir recht gebe - dadurch dass sich der Schuhputzer freiwillig in die Rolle des unterworfenen begibt ist mein Beispiel nicht sehr treffend.

Grüße
 
Wenn ich die Berliner City besuche, so kann man getrost davon ausgehen, dass ich dieses mit ausreichend gewichsten Schuhen mache, was man eigentlich von jedem Menschen, der vorgibt Stil zu haben, erwartet. Somit wäre dieser Service auch keinesfalls nutzbringend. Was bleibt also? Die Attitüde des Emporkömmlings und Snobs? Oder der subtile Ausdruck sozialer Hierarchien, wenn im Einzelfall auch nur als temporäre Illusion? Es würde doch sehr verwundern, wenn der Duke of Norfolk seine Schuhe in einer Londoner Bahnhofshalle putzen lassen würde. Gerade britischer Stil und deren Understatement waren es, die dem Adel einen ganzen Stall voll Privilegien, wie das Oberhaus und ihre Landgüter erhielten. Nicht umsonst blieben ihnen französische Verhältnisse seinerzeit erspart. Die Dialektik dieser Symbolik ist ja wohl unverkennbar. Der Unterschied, ob der Schuhputzer die Schuhe befüllt oder entleert putzt, öffentlich oder privat, ist meines Erachtens nach enorm.

Übrigens:

Zur Freiwilligkeit. Selbst wenn man unterstellt, dass entgegen aller neurobilogischen Forschung der Wille frei ist, so ist es doch kaum zu leugnen, dass es Sachzwänge sind, die den Schuhputzer zum Schuhputzer machen. Aus Freude heraus putzt man doch meist nur seine eigenen Schühchen. Wäre ich Schuhputzer, müsste ich natürlich auch anderes behaupten.
 
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