Heute gekauft Teil 2

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Die Krawatteneinlage hat überhaupt nichts mit dem Krawattenfutter, dem Tipping oder lining zu tun.
Würde man Deutsch sprechen statt das Unwissen mit englischen Ausdrücken, die Mann oft genug noch falsch versteht/aufgefasst hat, dann wäre das Ganze wesentlich einfacher.
Self tipped, handrollierte Kanten... klingt gut, ist aber ebenso wie bei Hemden das handumsäumte Knopfloch, so was von nichtsaussagend bei der Beurteilung von Krawatten, aber immerhin sehr verkaufsträchtig.:D

Die Kunst eines guten Krawattenmachers besteht darin, die Einlage aus verschieden Materialien so zu kombinieren, dass sie bei dem gewünschten/Beabsichtigten Klimazone der Krawatte die nötige Fülle gibt ohne dabei aufzuquellen.
Ihre Materialkomposition hängt also vom jeweiligen Klima ab.
 
Das geht auch durcheinander. Futter hat die Krawatte am oberen und unteren Ende. Sie kann entweder ungefüttert, mit Krawattenstoff gefüttert oder mit anderen Stoff gefüttert sein.
Tipping ist die Bezeichnung für das Futter.

Darüber hinaus hat die Krawatte in der Regel eine Einlage. Bei dickem Krawattenstoff oder häufiger Faltung kann auf die Einlage gegebenenfalls verzichtet werden.
Lining ist die Bezeichnung für die Einlage.

Das klingt erstmal einleuchtend, aber unter einer "ungefütterten Krawatte" versteht man doch landläufig eine Krawatte ohne Einlage? Dh tipping = Futter, bin mir nicht sicher, ob das die zutreffende deutsche Bezeichnung ist.
 
Necktie Anatomy

Eine ungefütterte Krawatte hat kein Futter, das man an der Krawattenspitze sehen kann.
Die Einlage, Engl.: Interlinning, ist unsichtbar aber grundsätzlich bei allen nicht mehrfach gefalteten vorhanden,
um der Krawatte Fülle, Halt und ihren typischen Griff zu verleihen.
Ausnahmen bestätigen die Regel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Untipped ist mir oft zu flatterig
Das, was ich bisher bei Cappelli gekauft habe (und das ist nicht wenig :o), war mit nur zwei Ausnahmen self-tipped. Man hat einfach mehr in der Hand, es hat einen ganz anderen Tragecharakter. Untipped ist freizeitlicher und hat auch seinen Reiz (bei mir -> Shibumi, Exquisite Trimmings), neigt aber z.B. bei Grenadine auch mit der Zeit zum "Verlängern".

Deswegen hängt es von der konkreten Krawatte ab. Eine Kaschmirkrawatte z.B. würde ich immer untipped nehmen und eine sehr sommerliche Seidenkrawatte ist untipped (und mit wenig Einlage) viel schöner zu tragen. In allen anderen Fällen gibt es immer viele Gründe für self-tipped. Die Handrollierung bei untipped wäre für mich nie ein Entscheidungskriterium, was ich davon nun nehme.
 
Das klingt erstmal einleuchtend, aber unter einer "ungefütterten Krawatte" versteht man doch landläufig eine Krawatte ohne Einlage? Dh tipping = Futter, bin mir nicht sicher, ob das die zutreffende deutsche Bezeichnung ist.

Eine Krawatte ohne Einlage ist nur in Ausnahmen überhaupt möglich, z.B. durch mehrfache Faltung. Das sichtbare Futter der Krawatte hat mit der Einlage gar nichts zu tun.
 
Ja ich weiß, es geht (mir) aber nicht um den Aufbau der Krawatte, der war mir spätestens beim Kauf er 10ten Krawatte klar, sondern die zutreffenden deutschen Bezeichnungen. Und da liegst Du mE daneben.
 
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