Heranführen an "schicke Kleidung"

[Zeitgeist]

Man sollte bei der ganzen Diskussion auch nicht vergessen, dass auch Kinder, da sie eine eigene Persönlichkeit entwickeln, ebenfalls einen eigenen Geschmack entwickeln. Dieser wird natürlich durch die Umgebung beeinflusst, aber nicht ausschließlich bestimmt. Im übrigen kann in der Pubertät noch die Trotzphase dazukommen sowie das stärkere Verlangen, einer bestimmten Peergroup anzugehören.

Daher: eigentlich kann man den Kindern nur bessere Kleidung vorleben und (wenn Interessen vorhanden sind) versuchen, sie durch die Teilnahme an bestimmten Gruppen zu formen, in denen andere Kinder mit ähnlichem wie dem gewünschten Stil sind (wenn man sich das leisten kann). Das sollte aber nie in Zwang ausarten, damit erwirkt man nur das Gegenteil. Und eine Garantie stellt es erst recht nicht da!
Oder man kapselt sie ab und sorgt für eine deutliche Ausrichtung in die gewünschte Richtung. So einen Fall haben wir in der weiteren Familie: ein Muttikind, was zwar alles macht wie Mama sich das vorgestellt hat (ein mittlerweile sehr ordentlicher junger Erwachsener, der verschiedene Musikinstrumente spielt und sich gut kleidet), der aber schon als Kind altklug war und jetzt irgendwie kein eigenes Profil aufweist, weil er eben immer das gemacht hat, was andere wollten.

Wie auch immer: eine Garantie, dass das eigene Kind nicht irgendwann Schlagerzeuger in einer Death-Metal-Band werden will, gibt es nicht.

 

[Penne]

Wahre Worte, Zeitgeist.

Aber: Schlag-Erzeuger oder Schlager-Zeuger?

 

[Luteno]

Wichtiger fände ich ein Rezept um vorzubeugen, dass Eltern die aktive musikalische Orientierung ihres Nachwuchses am eigenen Geschmack messen.

 

[Elias]

Die Freude an stilvoller Kleidung fällt ja nicht vom Himmel. Deshalb frage ich in die Runde, wie haltet es ihr mit euren Nachwüchsen bzw. wie seid ihr an Krawatte und Co. herangeführt worden?

Meine beiden Jungs (11 ud. 13) wissen, wann das weiße Hemd angesagt ist, alles darüber hinaus dürfen sie aber selbst entscheiden.

Gruß
Jost

Ich habe zu meiner Kommunion meine erste Krawatte getragen. Leider hatte ich damals noch kein Verständnis für so etwas

 

[Zeitgeist]

Wahre Worte, Zeitgeist.

Aber: Schlag-Erzeuger oder Schlager-Zeuger?

Ich hätte Schlag(er)zeuger schreiben sollen, dann stünden alle Möglichkeiten offen. Oder besser gleich mit Wildcards arbeiten Schlag**zeuger.

 

[Jost62]

Ist bei mir noch etwas früh - wenn ich meinem 11 Monate alten Sohn jetzt nur noch aus "Der Gentleman" vorlesen würde, bekäme ich wahrscheinlich Probleme mit meiner Frau

Ansonsten möchte ich ihn in den nächsten Jahren mit Spaß und Freude langsam heranführen und ihm die Hintergründe guter Kleidung zeigen (Ich denke da immer an diese wunderbare BBC Reihe zu Harris Tweed - das ist für mich echtes Bildungsfernsehen).

Beim Durchblättern alter Threads bin ich auf diese Mitteilung unseres "Forenchefs" gestoßen. Mit sechs Jahren könnte die Juniorausgabe des "Gentleman" die Guternachtlektüre für den Sohn sein?
Frohe Pfringsten
Jost

 

[rabe_zrh]

Nachholbedarf_Neuorientierung

Hallo,

In meinem Job ( OP- Fachpflegekraft) gilt es m.E. keinen Dresscode. Ausser den, "gepflegt" zur Arbeit und zurück zu kommen. Und natürlich auch in der Freizeit halbwegs anständig gekleidet zu sein.

Da ich aber seit einiger Zeit überlege, meine Garderobe von Jeans, Sneakers, T-Shirt, Schlabberjacke mal etwas aufzuwerten. Ich bin eben keine 20 Jahre mehr. Hier bin ich überTipps von Menschen dankbar, die sich ähnlich wie ich altersgerecht, stilvoll, aber nicht altbacken anziehen wollen.

Hin und wieder gibt es doch den einen oder anderen familiären Anlass (Hochzeit, Beisetzung, Taufe etc.) wo etwas formelle Kleidung zwar erwünscht, -aber nicht übertrieben ausgestaltet- gern gesehen ist.

Auch der eine oder andere Opern- Theater Besuch steht an, und hierfür zieh ich mich auch gern mal etwas schicker an. Sakko, gute Jeans und weisses Hemd.
Evtl. auch Anzug.
Ich mag dezente, herausstechende Details.

Wenn ich unter der Woche mal in die Stadt zum Shoppen gehe, komme ich mir mit blauem Anzug aber schon sehr overdressed vor.

Ich arbeite dran.
(Rahmengenähte Schuhe, wertigere Hemden, Chinos, usw.

Aber ich will kein Abziehbild irgendwelcher blind befolgter Konventionen sein!

Daher hoffe ich auf regen Austausch, wie man sich auch auf diesem stilistischen Level sicher bewegen kann.
Und ich bin sicher, das auch eine weniger formelle, aber hochwertige Garderobe durchaus ihre Berechtigung hat.

 

[Jost62]

Bin mal wieder auf diesen Thread gestoßen. Vielleicht könnte das Thema Sonntagskleidung Anlass für einen Austausch sein?
Da es in der Schule und in der Freizeit für Jugendliche kaum Anlässe für schicke Kleidung gibt, kann man vielleicht in der Familie zum Herbst hin am Sonntag mit schickerer Kleidung Vorbild sein. Was haltet ihr davon bzw. wie wird das Thema "Sonntag" bei euch kleidungstechnisch gehandhabt?
VG
Jost

 

[ingirum]

Sehr interessanter Faden, den ich noch gar nicht entdeckt hatte. Es gibt durchaus stilvolle Bekleidung für Kinder, die man ganz gewöhnlich in den Alltag einfließen lassen kann.

So entwickelt sich ein Bewusstsein für das eigene Auftreten von allein: Es gibt Tage, an denen trägt man besondere Kleidung.

(Das Markenlogo mag man hier nachsehen; mir erscheint es im Kontext von Kinderbekleidung nicht so unangebracht wie an der Kleidung Erwachsener.)