Hemden: Nähte = Desaster...

Die Aussage war ja nicht dass es synthetische Nähgarne nur bei billigen Hemden gibt, sondern dass die Verantwortung für die gewellten Nähte bei billigen Hemden vielleicht am Nähgarn liegen kann, bei hochwertigeren allerdings viel mehr an Nahtform und Nähtechnik.

Ich für meinen Teil werde das mal beobachten und versuchen mich damit zu arrangieren.
 
Leider fehlen mir die sartorialen Fachtermini dafür, ich versuche daher zu beschreiben und mit Bildern von Seitenansichten zu unterlegen: Bei RTW und MTM werden die Stoffteile zumeist gerade zugeschnitten um maschinell-vollautomatisch in einer geraden Linie in einem Durchgang zügig vernäht werden zu können - siehe erstes Bild (Tailor Store).

Eine handgeführte Naht erlaubt auch das Vernähen anderer Linienführungen als nur "gerade", um eben z.B. der Körperform entsprechende, nicht gerade zugeschnittene Stoffteile vernähen und damit eine exaktere Passform erreichen zu können - siehe zweites Bild (Lorenzini ungebügelt).

Man sieht deutlich den Unterschied: bei beiden Hemden bildet die Knopfleiste eine senkrechte Linie - während beim Tailor Store-Hemd die Naht zwischen Seiten- und Rückenteil gerade nach unten verläuft und sogar auf die untere Saumnaht aufgenäht ist, läuft die dünne Lorenzini-Naht in einem sanften Bogen, sowohl Seiten- als auch Rückenteil sind nicht gerade zugeschnitten sondern "gerundet" um der entsprechend gewünschten Passform zu folgen.

Ich hoffe das ist bisschen verständlicher ;)

Anhang anzeigen 18642 Anhang anzeigen 18643

Ah verstehe. Ich kenne nur die geformte bzw an den Körper angepaßte Schnittmusterform. Daher kannte ich den Unterschied nicht. Wobei ich das bei Hemdärmel aus der Industrie sehe. Der Übergang zur Manschette ist auch nicht kerzengerade, aber in der Industrie schon. Hat mich immer gewundert, dass das so in Ordnung ist.

Bei einem legeren Oberteilschnitt wird jedoch der Rücken und die Seite gerade geschnitten. Da gibt es keine Taillierung (so nennt sich das).
Aber klar, wenn etwas, was für den Raum geformt wurde, auf eine Fläche gelegt wird, schlägt es Falten. Aber ich glaube, dass die Falten eben auch existieren (lt. TE), wenn das Teil am Körper hängt. Und dann liegts wohl an den unterschiedlichen Eigenschaften der beiden Materialien.
 
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Ah verstehe. Ich kenne nur die geformte bzw an den Körper angepaßte Schnittmusterform. Daher kannte ich den Unterschied nicht. Wobei ich das bei Hemdärmel aus der Industrie sehe. Der Übergang zur Manschette ist auch nicht kerzengerade, aber in der Industrie schon. Hat mich immer gewundert, dass das so in Ordnung ist.

"Industrie" scheint mir eine sehr zutreffende Bezeichnung.

Bei einem legeren Oberteilschnitt wird jedoch der Rücken und die Seite gerade geschnitten. Da gibt es keine Taillierung (so nennt sich das).
Aber klar, wenn etwas, was für den Raum geformt wurde, auf eine Fläche gelegt wird, schlägt es Falten. Aber ich glaube, dass die Falten eben auch existieren (lt. TE), wenn das Teil am Körper hängt. Und dann liegts wohl an den unterschiedlichen Eigenschaften der beiden Materialien.

Genauso ist es, und diese Erklärung ist auch für mich die plausibelste.
 
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