Hemden: Nähte = Desaster...

@ Robert:

Das Problem kenne ich und ärgere mich ebenfalls immer wieder darüber!:mad:
Etwas Abhilfe hat das ziiiiehen der noch feuchten Hemdennähte direkt beim Aufhängen gebracht... etwas, zumindest...:o
 
@ Robert:

Das Problem kenne ich und ärgere mich ebenfalls immer wieder darüber!:mad:
Etwas Abhilfe hat das ziiiiehen der noch feuchten Hemdennähte direkt beim Aufhängen gebracht... etwas, zumindest...:o

Danke Stefan. Das mache ich auch meist, vorsichtig, hilft aber bei den "harten Fällen" (TM Lewin, Lorenzini) kaum, trotz "Dampfhammer". Ich dachte irgendwann schon daran Gewichte beim Trocknen dranzuhängen oder eine Zugvorrichtung zu konstruieren usw., habe aber noch rechtzeitig gemerkt wie absurd das alles wird - aussortieren und "ordentliche" Ware anschaffen ist die Lösung. Ich hoffe die Schneider werfen mich demnächst nicht raus wenn ich explizit Seidenfäden verlange ;)
 
Polyestergarn ist am strapazierfähigsten, wenn man den Waschvorgang mit einschliesst. Da Seide ja hauptsächlich ein Proteinfaden ist, sollte man ihr nichtmehr als notfalls 40°C zumuten.
Ich persönlich habe es gern, Hemden bzw Blusen doch schonmal bei 60° waschen zu können, da die üblichen Verschmutzungen an Kragen und Manschette oder irgendwelche anderen Flecken dann besser zu entfernen sind.

Durchaus eine zutreffende Überlegung. Ich versuche zumeist so schonend wie möglich bei 30 Grad zu waschen (dank Gallseife und Co. habe ich mit Verschmutzungen keine Probleme), nichtweisse Hemden sowieso nie mehr als 40. Weisse hingegen sollten schon überwiegend 60 Grad sehen, das wird dann schwierig...
 
Polyestergarn ist am strapazierfähigsten, wenn man den Waschvorgang mit einschliesst. Da Seide ja hauptsächlich ein Proteinfaden ist, sollte man ihr nichtmehr als notfalls 40°C zumuten.
Ich persönlich habe es gern, Hemden bzw Blusen doch schonmal bei 60° waschen zu können, da die üblichen Verschmutzungen an Kragen und Manschette oder irgendwelche anderen Flecken dann besser zu entfernen sind.
Ich wasche meine Hemden meistens wärmer als 40 Grad und hatte noch nie Probleme mit Naturgarnen.
 
Bertel;146672"Dampfhammer"[/QUOTE hat gesagt.:
Kehre um, Bertel, der Weg des Dampfhammers ist ein Irrweg! :D

Ich habe mir gerade ein "new old stock" :D dampfloses Rowenta-Ungetüm aus den 60er Jahren ersteigert, meine Erfahrung beim Bügeln ist:
Je schwerer das Eisen desto glatt (auch bei Nähten).
Auch und gerade bei den Italienern, die so eine gefältetete Rückenpartie haben (Lorenzini, Finamore, Giampaolo, Borrelli) komme ich mit so nem luftigen Plastikteil nicht weit.

Und bei 60 C wasche ich Hemden und Blusen immer,
minimiert bei mir tatsächlich die Verfärbungen (inkl. Pungschder Waschblau ab und zu).
 
Kehre um, Bertel, der Weg des Dampfhammers ist ein Irrweg! :D
Je schwerer das Eisen desto glatt (auch bei Nähten).

Hmm, da ich ein glühender Anhänger des Pantheismus bin spricht per se ja nichts dagegen auch einen Rowenta-Hammer (oder vergleichbares "heavy metal") anzuschaffen und damit im Vergleich zu spielen, dann weiß ich auf jeden Fall mehr.

Dennoch will ich ja das Übel selbst quasi mit der Wurzel ausreißen - gleich ob Dampf- oder Eisenhammer, es ist schon vor der Prozedur ein zutiefst verstörender Anblick wenn wieder so ein "Faltenhund" da auf dem Tisch liegt, das kann per se nicht gesund sein (und ist laut FSK ja tatsächlich ein Zeichen minderer Qualität).
 
Ich wasche meine Hemden meistens wärmer als 40 Grad und hatte noch nie Probleme mit Naturgarnen.

Auch nicht mit Seide? Nun gut, wenn man Seide von Hand plissiert, kommt sie auch in den Kochtopf. Aber sie wird rauher und verliert an Glanz. Was das für eine Auswirkung bzgl ihrer sonstigen Elastizität hat, entzieht sich meiner Kenntnis.
Ansonsten natürlich ein sehr schönes Nähmaterial:-)
 
Abschließendes Statement vom Schneidermeister zu diesem Thema (angesichts meiner Lorenzini und anderer):

Hat bestenfalls bei billigen Hemden mit dem Material des Nähgarns zu tun. Im Falle des Lorenzini und anderer höherwertiger Hemden ist die Wellenbildung den Materialien und den jeweiligen Nähtechniken geschuldet:

Zum einen werden z.B. beim Lorenzini Stoffteile mit gerundeten (=nicht geraden) Schnitten mit feinen dünnen Nähten vernäht, diese bilden durch den gerundeten Verlauf etwas ungleichmäßigen Zug. (Bei RTW und MTM werden aus Zeit- und Prozessgründen ganz überwiegend gerade Nähte auf notwendigerweise geraden Stoffzuschnitten vollmaschinell in einem Vorgang straff durchgenäht)

Zum anderen ist bei "handunterstütztem Nähen" (sagt man so zum Führen der jeweiligen Nähmaschine mit der Hand?) unter Verwendung handwerklich hochwertiger Nähtechniken dieser Wellen-Effekt zwar einzudämmen, aber durch das Zusammenwirken mit feinen Baumwollstoffen, somit Naturmaterialien (im Gegensatz zu vielen weitgehend "totgemachten" Bügelfrei-Qualitäten), nicht vollständig zu vermeiden - damit ja beinahe ein Qualitätsmerkmal... ;) (In der Tat, meine paar Olymp-Hemden aus bügelfreiem Stoff (der imho mehr Kunstfaser ähnelt als Naturbaumwolle) mit Kettelnähten sind fast wellenfrei hinzubekommen)

Ich werde somit zukünftig versuchen mir vorzusagen dass nicht nur Leinen "edel knittert", sondern auch Maßhemden sich "vornehm wellen" und das gut so ist... ;)
 
Mich haben zwar diese Wellen nie gestört, aber dennoch würde mich interessieren was mit diesem runden Verlauf bitte gemeint ist. Kann mir nicht vorstellen, was er gemeint hat.
 
?..runden Verlauf...

Leider fehlen mir die sartorialen Fachtermini dafür, ich versuche daher zu beschreiben und mit Bildern von Seitenansichten zu unterlegen: Bei RTW und MTM werden die Stoffteile zumeist gerade zugeschnitten um maschinell-vollautomatisch in einer geraden Linie in einem Durchgang zügig vernäht werden zu können - siehe erstes Bild (Tailor Store).

Eine handgeführte Naht erlaubt auch das Vernähen anderer Linienführungen als nur "gerade", um eben z.B. der Körperform entsprechende, nicht gerade zugeschnittene Stoffteile vernähen und damit eine exaktere Passform erreichen zu können - siehe zweites Bild (Lorenzini ungebügelt).

Man sieht deutlich den Unterschied: bei beiden Hemden bildet die Knopfleiste eine senkrechte Linie - während beim Tailor Store-Hemd die Naht zwischen Seiten- und Rückenteil gerade nach unten verläuft und sogar auf die untere Saumnaht aufgenäht ist, läuft die dünne Lorenzini-Naht in einem sanften Bogen, sowohl Seiten- als auch Rückenteil sind nicht gerade zugeschnitten sondern "gerundet" um der entsprechend gewünschten Passform zu folgen.

Ich hoffe das ist bisschen verständlicher ;)

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