Helle und weiße Kleidung bleichen

Tilman

Well-Known Member
Guten Tag zusammen,

mit der Suche konnte ich keinen Faden zu diesem Thema finden, daher eröffne ich einfach einen neuen. Ich habe eine Windsor-Chino in offwhite, die durch sommerliche Grilleskapaden einen sehr ausgeprägten Gilbschleier bekam. Da die Hose für mich in dieser Form untragbar war, habe ich den Versuch gewagt und mir in der Drogerie Eau de Javel (Kostenpunkt: unter 2€) besorgt, worin ich die Hose mit etwas Wasser für 15 Minuten eingelegt habe. Dann von Hand (mit Handschuhen) fix abgewaschen und ab in die Waschmaschine bei 30° Vollprogramm.

Was soll ich sagen, die Hose ist wieder wie neu; sie ist zwar nicht reinweiß, hat aber ihren ursprünglichen Ton zurück. Einziger Nachteil: die lackierten Knöpfe habe ich nicht beachtet. Diese haben ihre Farbe verloren und einen kleinen Kreis im Bereich des Knopflochs hinterlassen. Für verloren geglaubte Kleidung würde ich das auf jeden Fall empfehlen, wenn man diesen Hinweis beachtet.

Aber hat jemand Erfahrung damit, wie sich Bleiche in Verbindung mit hellen Hemden verhält? Gibt es hier in Sachen Manschette und Kragen etwas zu beachten?

Viele Grüße
Tilman
 
Eau de Javel ist Clorbleichlauge. Ein Fleck, der damit nicht rausgeht, ist nicht zu beseitigen. Das kann man bei weißen Sachen benutzen. Farbiges wird meist beschädigt. Wenn man farbige Sachen von hartnäckigen Verschmutzungen befreien will, ist Vanish die bessere Lösung. Das ist eine Sauerstoffbleiche, die die Farben nicht beschädigt.

Beide Mittel sollte man nicht zu lange einwirken lassen, sonst kann das Gewebe selbst beschädigt werden.
 
Wie verhält sich das gute Eau denn mit verklebten Krägen und Manschetten? Muss ich darum fürchten, wenn ich die Bleiche bei Hemden des unteren Preissegments verwende?
 
Eine Kelle Sauerstoffbleiche zur regulären Wäsche sollte kein Problem sein. Was soll denn bitte der Overkill mit dem Chlor? Für verschmuddelte Kragen und Manschetten empfiehlt sich eine Vorbehandlung mit Gallseife. Wenn man sich mit der Reinigung eines Kleidungsstückes nicht sicher ist gibt es da sonst noch diese Leute, die sich damit auskennen und das für wenige € übernehmen ;)
 
Das Zeug ist halt äußerst effektiv und unfassbar günstig, was mir im Moment sehr entgegen kommt, vor allem, da ich fast nur weiße Hosen trage im Moment.

Diese paar € mögen für die meisten hier kein Problem sein, nur erledige ich solche Sachen gern selbst, wenn es geht. Wenn man dabei noch dazulernt, ist das doch optimal.

Den Kragenschmutz bekomme ich mit jeder Seife entfernt, das ist gar nicht das Problem. Mir geht es eher um die Entfernung des Schleiers, da kann ich nämlich schrubben und Waschmittel kaufen, bis der Arzt kommt.

Vielleicht wage ich mal den Versuch mit einem alten Hemd, wenn es soweit ist.
 
Die Chlorbleiche hat durchaus Ihren Charme, Du musst aber höllisch damit aufpassen. Ich habe mir schon Buntwäsche aus der nächsten Waschladung damit versaut, weil offensichtlich noch irgendwo Reste der Chlorbleiche hingen, die dann - das Problem verschlimmernd - eine der Lieblingsblusen meiner Frau gekillt haben ...

Mein Rat wäre abgesehen davon, immer zuerst die Sauerstoffbleiche zu benutzen (bei hartnäckigen Schleiern hilft langes Einweichen wirklich) und die Chlorbleiche nur dann rauszuziehen, wenn es wirklich nötig ist und eine gewisse Totalverlustwahrscheinlichkeit immer noch besser ist, als das Ding direkt wegzuschmeißen. Das würde ich aber nur benutzen, wenn alles andere versagt hat.
 
Abgesehen davon, dass man acuh seine weisse Wäsche damit ruinieren kann (wird gelblich bei zu langer Einwirkzeit), ist Chlorbleiche hoch umweltschädlich. Idr tut es Gallseife oder Sauerstoffbleiche auch.
 
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