Heinrich Dinkelacker – Teil der Shoepassion Group

Zitat aus dem verlinkten Artikel:

"Bereits vor zwei Jahren begann die sukzessive Verlagerung von Ungarn nach Spanien."

Also Anfang 2019 !

Das bedeutet auch, dass die im April 2018 hier gemachten Aussagen noch nicht einmal ein Jahr lang gültig waren. Es ist kaum vorstellbar, dass es zu diesem Zeitpunkt noch keine internen Planungen gab, wenn bereits 8 Monate später die Umsetzung der sukzessiven (!) Verlagerung von Ungarn nach Spanien begann.

Meinetwegen mag ich der einzige sein, aber als langjähriger Kunde von Heinrich Dinkelacker fühle ich mich angelogen !!!
 
Zitat aus dem verlinkten Artikel:

"Bereits vor zwei Jahren begann die sukzessive Verlagerung von Ungarn nach Spanien."

Also Anfang 2019 !

Das bedeutet auch, dass die im April 2018 hier gemachten Aussagen noch nicht einmal ein Jahr lang gültig waren. Es ist kaum vorstellbar, dass es zu diesem Zeitpunkt noch keine internen Planungen gab, wenn bereits 8 Monate später die Umsetzung der sukzessiven (!) Verlagerung von Ungarn nach Spanien begann.

Meinetwegen mag ich der einzige sein, aber als langjähriger Kunde von Heinrich Dinkelacker fühle ich mich angelogen !!!
Das war offenbar von Anfang an kompletter Bullshit. Die wollten den Namen und den etablierten Kundenkreis, um oberflächlich in ein margenreicheres Marktsegment aufsteigen zu können. Der teurere Produktionsprozess mit besseren Techniken, Materialien und tatsächlicher Handarbeit (nicht nur mit der Hand eine Maschine bedienen :)) stört da nur.
 
Ein Dinkelacker Janosh K kostete im 2010 595 €. Derzeit, 2021, läuft ein Abverkauf für 395 €.
Bei 3 % Preissteigerung müsste der Schuh eigentlich ca. 795 € kosten.

2010 waren Turnschuhe mit 150 € teuer. Der Dinkelacker kostete das 4-fache.
2021 sind 200 € - 250 € für Turnschuhe nichts besonderes. Und Dinkelacker kostet 395 €.
Trotzdem kauft sie keiner.

Das kann nicht gehen.
 
Ein Forum gleicht häufig einem Gerichtssaal. Der unbeteiligte Leser fungiert als Jury und darf sich aus den vorliegenden Meinungen sein Urteil bieten.

Insofern möchte ich gerne meine Recht nutzen, ein paar Dinge näher zu erläutern, die vielleicht zwischen den Fackeln und Heugabeln nicht so gut zu sehen sind.

Kurz noch vorab: Nein, die Qualität von Dinkelacker wurde unter der Führung von Shoepassion nicht schlechter (versprochen, am Produkt wurde nicht gespart). Nein, wir wollten uns nicht nur den Namen schnappen und auf den Rest pfeifen (wäre es so, es hätte einfachere Wege gegeben, als jenen für den wir uns entschiednen haben). Die Schuhe für 395 € ...hierbei handelt es sich um Schuhe, die das Sortiment verlassen werden und die es so zu diesem Preis exakt nur jetzt gibt (und sie werden auch ganz gut gekauft, es heißt hier schnell sein & ganz nebenbei: unsere Stores sind seit Mitte Dezember geschlossen und der Sale hilft uns mit diese Zeit zu überbrücken).

Zunächst empfehle ich die ganze Pressemitteilung

Niemand muss sich hier getäuscht fühlen und niemand braucht Angst zu haben ob der zukünftigen Qualität der Schuhe. Ja, vor ca. zwei Jahren begannen erste Gespräche mit Spanien – zu diesem Zeitpunkt war die Entscheidung der Verlagerung noch lange nicht gefallen. Ob der Probleme in Budapest (u.a. wegbrechende Infrastruktur, fehlender Nachwuchs im Schuhmacherhandwerk) galt es Möglichkeiten auszuloten. Erst einmal wollten wir sehen, ob die Spanier zur Fertigung der Schuhe von Dinkelacker fähig wären. Anfangs waren sie das nicht in dem Maße wie wir es uns gewünscht hätten. Wa sie aber waren: extrem lernfähig. Erst durch die kontinuierliche Zusammenarbeit mit ihnen, dem ständigen Austausch des Dinkelacker Produktionsleiters vor Ort wurde langsam ein Schuh draus und Spanien zu einer echten Alternative.

Ja, es gab für den Standort Budapest auch mal andere Pläne, aber die politisch-gesellschaftliche Lage vor Ort hat uns doch eines Besseren belehrt. Budapest ist ganz einfach nicht mehr die Schuhstadt, die sie einst war. Doch hat man die romantischen Vorstellungen des Schuh-Mekkas Budapest in seinem Kopf und auf der anderen Seite ist da halt Spanien (hier im Klischee eher verbunden mit Sommer, Siesta, Sangria)

Doch wehre ich mich hier entschieden gegen dieses Bild. Ich hab im Laufe der Jahre viele Produktionsstätten besuchen dürfen. Nirgends sah es besser aus als auf der iberischen Halbinsel. Grade Almansa, die Schuhhauptstadt zwischen Alicante und Valencia gelegen, ist Heimat so vieler großartiger Handwerksfamilien. Die Tradition reicht hier zurück bis ins 16. Jahrhundert. Schuhe sind Familienmitglieder geworden und in vielen Haushalten wird über Generationen hinweg die Schuhmachertradition hochgehalten.

Unseren Produzenten vor Ort - der ausnahmslos rahmengenähte Schuhe fertigt - lernten wir im Herbst 2008 kennen. Über die Jahre ist zwischen uns und dieser Familien geführte Firma eine unglaubliche Partnerschaft gewachsen. Wir haben viel von ihnen gelernt und sie viel von uns. Vor etwa zwei Jahren begannen wir die eingangs erwähnte Idee zu entwickeln, die Dinkelacker-Schuhe nach Spanien zu verlegen. Man staunte vor Ort erstmal ungläubig und war sich nicht sicher, ob man diese Art von Schuh genau so herstellen könnte. Unser Produktionsleiter aus Budapest verbrachte viel Zeit in Spanien und lehrten die dortigen Schuhmacher die besondere Fertigung und den Umgang mit unseren Materialien. Es dauerte einige Versuche, aber die Spanier, da sie großartige Handwerker sind, lernten schnell und schon bald hielten wir Schuhe in unseren Händen, die wir bisher genau nur so aus Budapest kannten. Wäre es nicht so, hätten wir diesen Schritt nicht unternommen. Leisten für Leisten gaben wir ihnen zur Probe und ließen die besondere Budapester Machart in Almansa entstehen. Aktuell ziehen wir das gesamte Lager (inkl. Werkzeugen) nach Spanien um und so werden aus unseren Materialien und unseren Leisten vor Ort die Dinkelacker-Schuhe der Zukunft entstehen.

Dinkelacker bleibt Dinkelacker, nur werden die Schuhe zukünftig nicht mehr aus Budapest kommen.

Hätte es das Stilmagazin vor 60 Jahren bereits gegeben, ich wette, Dinkelacker hätte ähnliche Kommentare über den damaligen Produktionswechsel von Sindelfingen nach Budapest lesen können. ;)
 
Niemand bestreitet, dass die Spanier gute Schuhe machen, gute Handwerker haben und lange zurückreichende Tradition.
Einen Budapester kaufe ich aber nicht in Italien oder Spanien. Höchstens noch aus Wien. Würde mMn mehr Sinn machen, auf Budapester zu verzichten und die Spanier hervorragende Schuhe auf gleichem Niveau machen zu lassen.
Aber wer kennt ihn nicht, den klassischen Budapester aus Spanien. Das neue Schnitzel Wiener Art...
 
Werter Herr Börner,

Danke für Ihre Erläuterungen. Ich habe diese und auch die komplette Pressemitteilung gelesen.

Ihre Erläuterungen sind durchaus stringent formuliert, das will ich nicht bestreiten.

Der entacheidende Punkt meiner Verärgerung unf Abkehr von Ihnen als Schuhhändler ist jedoch schlicht, dass sie als Unternehmen hier im Forum nicht ehrlich waren.

Ihr Unternehmen hat in diesem Forum Ende April 2018 vehement bestritten eine Verlagerung zu planen (siehe Aussagen am Anfang dieses Fadens).

In Ihrer Pressemitteilung schreiben Sie hingegen, dass bereits vor 2 Jahren mit der „
Sukzessiven Verlagerung von Budapest nach Spanien begonnen worden sei. Das wäre dann Februar 2019.

Sie wollen uns also bitte nicht weis machen, dass Sie die von Ihnen beschriebenen Defizite in Ungarn im Zeitraum von Mai 18 bis Januar 19 überraschenderweise festgestellt haben, nachdem ihr Unternehmen sicherlich eine unfassende Due Diligence vor der Übernahme von HD durchgeführt hat.

Bei allen nachträglichen Erklärungsversuchen wäre es immer am Besten gewesen von Anfang an die Karten auf den Tisch zu legen. Mindestens aber so viel Anstand an den Tag zu legen, jetzt aufrichtig zu sein.

Das schöne an so einem Forum ist, dass es nichts vergisst. Selbst wenn der ursprüngliche Account gelöscht würde, bestehen die Aussagen als Zitate in anderen Texten fort.

In genau dieser Weise können wir uns gerne in 5 Jahren anschauen, was aus der einst ikonenhften Marke Hwinrich Dinkelacker geworden ist, welche nun als handgemachte „Budapester“ in Spanien gefertigt werden.
Wie gesagt, das Forum vergisst nichts, Keine aufrichtigen Aussagen und auch die anderen nicht.

In diesem Sinne alles Gute auf ihrem weiteren Weg als Unternehmen. Ich werde es aus der Ferne verfolgen.

Vielleicht kaufe ich mir in einigen Jahren ein paar Ihrer spanischen Budapester, zerlege sie neben einem der Exemplare aus Ungarn und gerne auch einem „alten“ Apollo Dinkelacker aus Sindelfingen, um zu sehen, dass die von Ihnen beschriebene spanische Qualität mindestens der ungarischen und ehemals deutschen entspricht.

Die älteren Modelle sind vorhanden und der Vergleich wäre mir das Invest wert. Selbstverständlich mit Erläuterungen und Bildern hier im Forum :)

Einen schönen Abend noch!
 
Im April 2018 gab es diese Pläne noch nicht. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie wir uns damals gar auf sie Suche nach einem neuen Standort in der Stadt machten und auch diese Möglichkeit prüften. Natürlich gab es die Probleme bereits, aber zu dem Zeitpunkt waren wir noch fest der Meinung, dass wir das auf jeden Fall hinbekommen würden. Insofern entsprechen die Zeilen, die sich hier in diesem Beitragsfaden eingangs befinden der Wahrheit.

Aber Dinge können sich ändern - was wir in den aktuellen Zeiten wohl Tag für Tag erleben dürfen.

Ein Jahr später war auch noch lange nicht klar, dass wir nach Spanien gehen würden. Aber: wir prüften diese Idee und ließen Probeschuhe vor Ort fertigen. Der Satz, dass wir bereits vor zwei Jahren mit der sukzessiven Verlagerungen begannen, ist insofern recht unglücklich gewählt. Das wir diesen finalen Schritt dann wirklich unternehmen würden, die Entscheidung fiel wiederum ein Jahr später.
 
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