H&M Story in der "Zeit"


 
Sehr gut geschriebener Artikel.
Eigentlich geht es doch gar nicht um HM, das betrift doch die "globalisierte" Wirtschaft generell, die internationalen Konzerne speziell und die Bekleidungsindustrie ganz besonders.

Man muss sich wohl klar machen, dass ein guter Teil unseres Wohlstands ganz einfach darauf zurückzuführen ist, dass Menschen in anderen Teilen der Welt in sehr viel ärmlicheren Verhältnisses leben. Leider landet dieser Profit aber nur in den Händen weniger und führt aufgrund des Wegfalls niedrig qualifizierter Tätigkeiten auch zu massiven gesellschaftlichen Problemen in der "Filialwelt". Das ist eben Marktwirtschaft und aus Sicht der einzelnen Unternehmen nachvollziehbar. Die Politik hat es versäumt hier vernünftige Rahmenbedingungen zu setzen.

Das Problem ist ja, dass man nur, weil man einen höheren Preis zahlt keinesfalls sicher sein kann, dass das Produkt unter besseren Bedingungen produziert wurde. Ich vermute mal, bei einem weißen T-Shirt von Boss für ca. 20 Euro, sieht die ganze Kette und Kalkulation ganz ähnlich aus. Die Gesamtstückzahl ist kleiner, dafür die Gewinnspanne viel größer. Für den Konsumenten ist es doch - von Ausnahmen abgesehen - gar nicht möglich, in seine Kaufentscheidung noch die Firmenpolitik und die Nachaltligkeit mit einzubeziehen. Selbst wenn ich mir beim Schneider um die Ecke einen teuren Anzug anfertigen ließe, könnte doch der Stoff und/oder die Baumwolle ebenfalls unter fragwürdigen Bedingungen produziert sein. Die Kontrolle haben wir doch schon lange verloren.
 

Einen interessanten Ansatz hat m.E. das holländische Jeanslabel Kuyichi.
Mit einem in der Jeans (oder eingenähten/gedruckten Nummerncode kann man über die Initiative "MADE BY" zurückverfolgen, welchen Weg die (Biobaumwoll)Hose genommen hat. Auch andere Marken sind bei MADE BY registriert.

Ich hab's bei meinen Sachen von Kuyichi noch nicht ausprobiert, mir gefällt aber die Idee.