häufigste Verkaufs/Einkaufslügen

Nehmen wir an Du redest ein Produkt schlecht, beispielsweise dass das Geschäft von um die Ecke zwar Pyajama hätte, diese aber hässlich seien. Der Verkäufer stimmt ihnen diesbezüglich zu und empfiehlt Dir ein anderes Geschäft welches schönere Pyjama führt, da in seinem Geschäft leider keine Pyajama verkauft werden. Wäre das in Ordnung für Dich?

Weiters würde mich interessieren ob Du die Ehrlichkeit eines Verkäufers schätzt wenn Er Dir seine ehrliche Meinung bezüglich eines deiner dort anprobierten Outfits sagt? Beispielsweise sagt er dass ihm der Pullover an Dir gar nicht gefällt, und Du sollst einfach mal einen in einer anderen Farbe probieren. Wäre das in Ordnung für Dich?

Grüße, André.
ad 1: Da habe ich kein Problem mit, ist mir auch egal. Was mich in dieser Konstellation nerven würde, wäre wenn er mir sagte, dass man Pyjamas heutzutage gar nicht mehr tragen sollte, sondern in einem seiner schicken Nachthemden schlafen solle.

ad 2: Das kommt sehr auf den Verkäufer an. Bei einem guten Verkäufer finde ich sowas positiv, bei einem schlechten doppelt negativ. Der schlechte Verkäufer im Sinne dieser Differenzierung ist der junge Schnösel, der zwar regelmäßig GQ liest, aber keinerlei Sensibilität dafür hat, dass persönlicher Stil und Körper gebieten, nicht nach der neuesten Mode zu gehen. Das gibt's natürlich auch umgekehrt ... auf Ratschläge von solchen Typen verzichte ich gerne.

Ein guter Verkäufer ist einer, der ein Auge dafür hat, was seinem Kunden steht und was nicht und auch dessen persönlichen Geschmack in Betracht zieht. Ratschläge solcher Verkäufer sind bei mir gern gesehen und da probiere ich gerne Sachen an, die ich gar nicht in Betracht gezogen hätte.

P.S.: Ich hatte vor Jahren mal einen älteren Herrn bei Hirmer in München, der mir sagte: "Das verkaufe ich Ihnen nicht, das passt nicht zu Ihnen!" Und er hatte recht und ich wurde selten so gut beraten.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Das is alles Handarbeit".

Miles, dein Einsatz?

Wird gemacht. Die Münchner kennen die Geschichte schon, aber hier noch einmal für das ganze Forum.

Ein paar Tage vor der Gründung des Nicht-Stammtisches hier in München hatte ich mich mit Paisley und Scandi schon in der Gamsbar getroffen. Ich war ein wenig zu früh und ging daher noch ein bisschen in der Nähe spazieren.
Neben mir hält einer dieser "Stadtgeländewägen" (oder wie man die auch immer nennt), das Fenster geht herunter. Im Wagen zwei gut gekleidete Italinener. "Entschuldigen Sie Signore, ich habe eine Frage. Haben Sie kurz Zeit?"
Aha, der will wohl den Weg wissen: "Klar!" Der Wagen hält, der Italiener steigt aus. "Ich arbeite in der Modebranche. Ich bin (irgend ein hoch klingendes englisches Wort) von Emporio. Sie kennen doch Emporio, wir verkaufen komplett handgemachte Anzüge hier in der Maximiliansstraße"
Ich assoziiere (wie beabsichtigt) natürlich gleich "Emporio Armani", daher: "Klar kenne ich das." (In Gedanken: Mal schaun, was jetzt kommt)
Er: "Perfetto. Wir hatten hier großen Schneiderkongreß in Munchen, der heute zu Ende gegangen ist. Ich habe da auch einen Zusatzlohn bekommen. 4 Anzüge von uns. Reine Handarbeit. Morgen muß ich aber allerdings nach Zürich. Und Sie wissen, da müsste ich Zoll zahlen, möchte ich aber nicht. Sie sind aber ja sehr nett, deswegen will ich, daß Sie für uns Werbung machen. Ich schenke Ihnen die Anzüge. Was für eine Größe haben Sie?" "36 oder 38" "Ah, perfetto, probieren Sie an."
Mache ich. Sakko viel zu groß. Knopflöcher machinenumsäumt. Schlechter Stoff. Sakko geklebt.
Der Italiener merkt, daß ich kritisch schaue. Die anderen Sakkos darf ich nicht mal mehr anfassen.
"Das Sakko ist mir doch viel zu groß"
"Nein nein, in Italien tragen alle eleganten Herren die Sakkos weiter. Ist gerade top aktuelle Mode. Uns schauen Sie super 120ger Stoff. Kennen Sie ja. Extrem exklusiv und sehr gut. Ein Anzug hat sogar 150ger Stoff!!!"
(Hehe, Du Depp, ich weiß genau, was die Super Zahlen bedeuten: Praktisch nichts...)
"Was glauben Sie kostet ein Anzug der vollständig in Handarbeit hergestellt wird?"
Wir einigen uns auf 2.5.
"Aber wissen Sie, ich schenke ihnen ja 3 Anzüge. Aber man muß die Arbeit ja auch wertschätzen. Den 4. müssen Sie kaufen. Nur damit man die Liebe des Handwerkers wertschätzt."
Ich kritisch: "Für 2.5?"
"Nein, nein, Sie sind doch meine Freund. Nur Herstellungskosten: 1.5."
Nun geht die Verhandlung los. Er geht bis auf 500 Euro runter. "Nein."
Plötzlich geht der Kofferraum auf. "Sie sind mir sympathisch. Ich lege noch diesen Kaschmir Mantel drauf. Da spricht man ja nichtmehr über Preise, aber der liegt ungefähr so wie alle 4 Anzüge zusammen."
"Nein."
"Alles für 400?"
Nun ja, das Gespräch endet jetzt sehr schnell. 400 Euro wäre wohl für alles ein fairer Preis gewesen. 600 vielleicht noch angemessen. Passt mir aber alles nicht und außerdem brauche ich ja keine schlechten Anzüge.
Der Italiener zieht ab und hat wohl gemerkt, daß ich seine Abzocke durchschaut hatte und mit ihm gespielt habe und nicht andersrum.

Aber so viel von mir zum Thema 100% Handarbeit.
 
Ja, die Visitenkarte existiert aber nicht mehr. Ich weiß nur noch, daß es die angebliche Internetseite (natürlich) nicht gab.
 

Vor einigen Jahren haben diese Herrschaften die Autobahnraststätten zwischen Berlin und Hamburg unsicher gemacht. Das Treiben hat solche Ausmaße angenommen, dass sich die Raststättenbetreiber genötigt sahen, mit großen Plakaten zu warnen, da sich die Polizei nicht in der Lage sah, ausgesprochene Platzverweise durchzusetzen.

Als ich damals von 2 dieser aufstrebenden "Jungmanager" angesprochen wurde, fragte ich sie freudig erregt, ob Sie denn gerade von der "Intermode" in Berlin kämen, ich hätte mitbekommen, dass die gerade gelaufen war. Die Herren bejahten das eifrig. Dann sagte ich, sie mögen doch mal "xyz" ganz liebe Grüße von mir ausrichten. Als mich die Herren etwas fragend anschauten, sagte ich, na "xyz", der CEO ihres Unternehmens und nebenbei ein Golffreund von mir. Die Herren nickten, ach der "xyz", toller Chef und natürlich werden sie ihn grüßen. Ich glaube aber, die habens nicht gemacht, weil ich denen keine Anzüge abgekauft habe...
 
wo genau muss man für diese Beratung in Frankfurt hingehen? :)
Nun, "seinen" Verkäufer muss man eben suchen :)
Genau wie es unterschiedliche Typen bei Kunden gibt, gibt es natürlich auch unterschiedliche Typen bei Verkäufer....

Wenn du Glück hast kommst du an einen der noch keine (!) zahlreichen Verkaufs-Schulungen genießen musste^^

Die Hoffnung an einen echten Experten zu geraten ist ehrlich gesagt sehr gering. An Ware/Material sind die wenigsten gut geschult. Das machen Chefs nicht so gerne weil ja der Wert des Verkäufers doch sehr steigt, und damit auch das Gehalt sowie die Möglichkeit das er abgeworben wird.

Etwas Erfahrung und Sympathie darf/muss man aber gerade im hochwertigen Bereichen schon erwarten.

In Frankfurt lohnt es normalerweise auch mal fern ab der Goethestraße zu schauen (Achtung- wenn jemand die Goethestraße ganz toll findet mit ihren Geschäften und Verkäufern, dann besser dort bleiben :) )

Von der Zeil bis zum Hauptbahnof findest du Geschäfte von der 300€ Maßkonfektion bis zum 1.799€ Kaschmirpullover. Um den Frankfurter Hof herum liegen bstimmt allein fünf Läden mit Maßkonfektion der unterschiedlichsten Preisgruppen.

Wenn du eine professionelle Beratung willst, kann ich dir sehr den User Grimod empfehlen. Er kommt aus Frankfurt, ist an sich schon ein tolles Erlebnis und hat eine wahnsinns Erfahrung darin Leute zu vermitteln! Da er das beruflich macht, wird es dafür aber auch Konditionen geben.

Wenn du ungefähr weißt was du willst und offen darüber reden kannst, kann ich gerne mal beim Kaffee in der Pause dir Ratschläge geben (einfach PN).

Vorweg- viele suchen nach viel Handarbeit, beste Verarbeitung und haben sogar ausgedruckte Listen mit Wünschen zur Hand und kommen dann mit maximal 1.000€..... Sowas kann man vergessen....

Wenn ich Freunde oder Kunden sagen soll wo sie hingehen können, muss ich erst den Preisrahmen kennen, dann kann man schauen was maximal möglich ist...
 
Oben