Grundausstattung Garderobe - Was darf nicht fehlen?

Wirklich? Es fällt mir ausgesprochen schwer, das zu glauben, dass es jemanden gibt, der nur und ausschließlich, weil ihm der Kleidungsstil nicht gefällt, die Firma wechselt.

Es geht mir dabei weniger um die Entfaltung des Kleidungsstils (ich laufe auch nicht täglich in Sakko o.ä. rum, im Grunde ist mir das also völlig egal), als dass ich dies als Affront auf meine Persönlichkeit und den Hang zu diktatorischen Zügen ansehe, wenn man jemandem sozialadäquate Kleidung verbieten will, nur weil man selbst ggf. nicht mithalten kann oder mag.
Immerhin hat derjenige keinerlei adäquaten Grund vorgebracht, weshalb die Kleidung negativ anzusehen ist.

Zuerst ist es dann die Kleidung, dann der womöglich größere Wortschatz als der Vorgesetzte, dann etwaige bessere Arbeitsleistung als dieser etc.
Für mich ein Teufelskreis.

Wer sich an etwas wie Kleidung dermaßen hochzieht und eine Kampagne gegen einen Mitarbeiter fahren darf (im Grunde durchaus nicht weit weg von Mobbing), so dass es diesem gar langfristig negativ nachhaftet, der arbeitet in einer Firma, für die es nicht wert ist, seine Arbeitskraft gegen Geld zu erbringen, wenn es da draußen sicherlich zig andere Firmen gibt, in denen das womöglich weniger streng gesehen wird.
Denn so jemanden als Vorgesetzten zu installieren ist für mich stümperhaft.

Mir geht es da auch gar nicht darum, dass mir der Kleidungsstil der Firma nicht zusagt, denn ich würde auch in einer Firma arbeiten, wo 90% der Leute in Hoodie rumlaufen, solange man sich gegenseitig respektiert und nicht die Karriere der Kollegen aufgrund von Eitelkeiten sabotieren will, sondern sich um in der Sache konstruktive Zusammenarbeit kümmert.
Die Kleidung anderer Menschen nehme ich nicht als Anlass die Firma zu wechseln, aber die scharf zu kritisierenden Reaktionen darauf sehr wohl.
 
Hast ja theoretisch Recht aber arbeitest du eigentlich schon? :D

Ich bin dualer Student und arbeite daher schon, ja. ;)

Zwar wurde mir anfangs gesagt, dass ein formeller Auftritt nicht zwingend nötig sei, aber das Ignorieren des Hinweises hat bisher der konstruktiven Zusammenarbeit und fairen Bewertung keinen Abbruch getan, ganz im Gegenteil, keiner der Beteiligten stört sich daran; liegt vermutlich auch daran, dass ich eben nicht immer formell auftrete, sondern meine Kleidung viel Bandbreite hat, sprich ich komme auch mal lockerer.
Und dass ich durch Leistung überzeuge und jeden gleich behandle unabhängig von der Kleidungswahl.

Und langfristig bin ich durch geplante Aufnahme eines weiteren Studiums und Erwerb von Berufszulassungen auch darum bemüht, dass mir keiner jemals Vorgaben ohne triftigen, in der Sache(!) nachvollziehbaren Grund hinsichtlich solcher Nicklichkeiten machen kann, indem ich notfalls jederzeit woanders hinwechseln oder gar von jetzt auf gleich mein eigenes Ding aufziehen kann.

Von Menschen, denen es um bloße Eitelkeiten und Privatfehden und nicht um die konstruktive, dem Arbeitgeber förderliche Zusammenarbeit geht, möchte ich mich weitgehend fernhalten - auch wenn das im Berufsleben nicht immer möglich sein wird.
 
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Mir geht es da auch gar nicht darum, dass mir der Kleidungsstil der Firma nicht zusagt, denn ich würde auch in einer Firma arbeiten, wo 90% der Leute in Hoodie rumlaufen, solange man sich gegenseitig respektiert und nicht die Karriere der Kollegen aufgrund von Eitelkeiten sabotieren will, sondern sich um in der Sache konstruktive Zusammenarbeit kümmert.
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Das ist ein guter Wunsch, aber ich denke dass man immer gut daran täte damit zu rechnen, dass es anders kommen könnte. Eitelkeiten sind schnell gekränkt und das bezieht sich auf alles von Dir genannte. Kleidung, Persönlichkeit, Fähigkeit stoßen häufig denen sauer auf, die weniger davon haben, aber gerne mehr davon hätten. Es anderen, in Erkenntnis des eigenen Mangels zu gönnen, dafür braucht es persönliche Reife, vielleicht Größe und die ist in der Gesellschaft häufig so selten Anzutreffen wie eine Shibumi-Krawatte.
 
Von Menschen, denen es um bloße Eitelkeiten und Privatfehden und nicht um die konstruktive, dem Arbeitgeber förderliche Zusammenarbeit geht, möchte ich mich weitgehend fernhalten - auch wenn das im Berufsleben nicht immer möglich sein wird.

Wenn Du Dir bei etwas sicher sein kannst, dann dahingehend, dass Du deutlich öfter als gewünscht kleinlichen, missgünstigen, ungebildeten, dafür aber sehr meinungsstarken Idioten ausgesetzt sein wirst, die Dich an Deinen Prinzipen in Bezug auf Toleranz etc. zweifeln lassen.
 
Wenn Du Dir bei etwas sicher sein kannst, dann dahingehend, dass Du deutlich öfter als gewünscht kleinlichen, missgünstigen, ungebildeten, dafür aber sehr meinungsstarken Idioten ausgesetzt sein wirst, die Dich an Deinen Prinzipen in Bezug auf Toleranz etc. zweifeln lassen.

Da möchte ich dir gar nicht widersprechen, dass das in der Realität zuweilen manchmal schwierig ist; meine Hoffnung oder vielmehr meine intrinsische Motivation ist es, dass ich mir - lieber früher als später - die Leute, mit denen ich zusammenarbeite oder die ich betreue, weitgehend aussuchen kann und solche Hardliner, die ggf. gar all jene Eigenschaften in sich vereinen, ohne Bedenken aussortieren kann.
 
Da möchte ich dir gar nicht widersprechen, dass das in der Realität zuweilen manchmal schwierig ist; meine Hoffnung oder vielmehr meine intrinsische Motivation ist es, dass ich mir - lieber früher als später - die Leute, mit denen ich zusammenarbeite oder die ich betreue, weitgehend aussuchen kann und solche Hardliner, die ggf. gar all jene Eigenschaften in sich vereinen, ohne Bedenken aussortieren kann.

Viel Erfolg.
 
Anekdoten sind aber etwas anderes als belastbare Daten. Es wäre ja schön, wenn sich das von Dir erlebte auf die Mehrheit aller Studenten/Praktikanten/Berufsanfänger skalieren ließe. Und selbst wenn es so wäre, täte man sich keinen Gefallen wenn man das Pech hätte zur der Minderheit zu gehören, bei der der es nicht so ist.
Ich hab das selbst so gemacht und hatte als Berufseinsteiger massive Probleme mit Vorgesetzten denen das Thema Kleidung nur ein Naserümpfen entlockte und einer war so davon angefressen, dass ich eher wie der Chef seines Chefs gekleidet war, dass er aktiv versucht hat meine Karriere gar nicht erst beginnen zu lassen. Ich wurde dann in einen anderen Bereich versetzt und hatte dann noch Diskussionen mit der Personalabteilung, weil die überhaupt keine Lust hatten sich wegen eines Grünschnabels mit so einem Unfug zu befassen. Die Geschichten die der verbreitet hatte hingen mir noch Jahrelang nach und ich musste in vielen Fällen erst gegen einen negativen Ruf anarbeiten.
Langer Rede kurzer Sinn: Arbeit ist Arbeit und nicht in jedem Fall ein Paradies der persönlichen Selbstverwirklichung. Wenn es also dort wo man anfängt zu arbeiten, geschriebene oder ungeschriebene Regeln gibt dann wäre es nicht unvernünftig sich daran zu halten, bis man eine Position erreicht hat in der man glaubt sich erlauben zu können mit den Regeln zu spielen.

Eine Handlungsempfehlung lässt sich weder aus dem einen noch aus dem anderen Post ableiten.

Ohne das erfahrene Leid schmälern zu wollen, engt man sich wohl arg ein, wenn man auf eine Position wartet, in der man sich "erlauben kann, mit den Regeln zu spielen". Da ist es Zielführender, die Situation richtig einschätzen zu können, um zu wissen, wie weit man die Regeln brechen oder biegen kann. Nackt in die Arbeit zu gehen, wäre die Überspitzung der beschriebenen Situation - das würde wohl kaum einer machen. Etwas abgeschwächter: In einer militärischen Organisation wird man weder einen Anzug noch eine löchrige Jogginghose tragen können. In den meisten Berufen gibt es aber eine bunte Palette an "gesellschaftlich akzeptablen" Möglichkeiten.

Kleidung kann bewusst (Wie Sprache, Verhalten, Essen, Sport, Clubs) eingesetzt werden um Zugehörigkeit entstehen zu lassen. Sie kann aber auch genutzt werden, um sich abzugrenzen. Je nach Wunsch und Laune.

Die von Dir(El-Rey) erlebte Situation sagt vermutlich mehr über den Vorgesetzten (Mobbing???)aus, als über die gewählte Kleidung. Und in einem derartigen Umfeld ist eine Veränderung der Situation, (wenn irgendwie möglich) oder des Arbeitgebers die vermutlich beste Lösung. Ich habe das Gegenteil erlebt. In meinen ersten Arbeitsverhältnissen habe ich mich unbewusst eher wie die Eigentümer der Unternehmen gekleidet, denn wie die nächsten Kollegen und es hat mir nie geschadet, obwohl ich da viele Stufen der Hierarchie entfernt war. Weder bei den Kollegen und schon gar nicht bei den Eigentümern.

Jetzt wäre ich schon arg neugierig welche Kleidung es war, die einen derartigen Unfug in einem Unternehmen hervorgerufen hat.
 
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