Grundausstattung Garderobe - Was darf nicht fehlen?

tobi_skv

New Member
Liebe Stilmagazin Gemeinde,

ich bin 23 Jahre alt, Student und beschäftige mich nun seit kurzem mit dem klassischen Kleidungsstil.
Mein Ziel ist es eine solide Grundgarderobe aufzubauen, mit Kleidungsstücken, die ich auch noch Jahre später tragen kann.

Mir fällt es vor allem schwer passende Freizeitkleidung zu finden und zu kombinieren, wobei das aber meinen Schwerpunkt darstellt. (Im Anzug werde ich nicht auf die Uni gehn, auch wenn ich gern wollen würde. Das ist in dieser Umgebung heutzutage als Student einfach unpassend.)

Welche Kleidungsstücke dürfen da nicht fehlen?

Gute Schuhe besitze ich bereits. Tweed-Sportjacke und Anzug ebenso.

Vielen Dank und ein gutes Jahr 2019!

(Falls es derartige Threads schon gibt, so bitte ich um Entschuldigung und mich auf diese zu verweisen.)


 
Mir fällt es vor allem schwer passende Freizeitkleidung zu finden und zu kombinieren, wobei das aber meinen Schwerpunkt darstellt. (Im Anzug werde ich nicht auf die Uni gehn, auch wenn ich gern wollen würde. Das ist in dieser Umgebung heutzutage als Student einfach unpassend.)

Welche Kleidungsstücke dürfen da nicht fehlen?

Chinos in beige und braun.
Pullover in dunkelblau und dunkelgrau.
Ein halbes Dutzend Oxford-Hemden mit Button-Down-Kragen in weiß und Hellblau.
Eine Barbour-Jacke.

Schon bist Du besser und dennoch freizeitlich angezogen als 99 % deiner Kommilitonen.
 
Chinos in beige und braun.
Pullover in dunkelblau und dunkelgrau.
Ein halbes Dutzend Oxford-Hemden mit Button-Down-Kragen in weiß und Hellblau.
Eine Barbour-Jacke.

Schon bist Du besser und dennoch freizeitlich angezogen als 99 % deiner Kommilitonen.

Danke.
Kannst Du mir gute Hosen-Marken für Chinos empfehlen? Eine Barbour Stepp- oder eine Wachsjacke?
 
Kannst Du mir gute Hosen-Marken für Chinos empfehlen? Eine Barbour Stepp- oder eine Wachsjacke?

preiswert:
Landsend
Charles Tyrwhitt
Bei diesen beiden gibt es auch bezahlbare, gute Oxfordhemden.

teurer:
Hiltl
Brooks Brothers
Cordings

Ich würde eher eine Steppjacke nehmen. Die Wachsjacken sind nach meinem Geschmack etwas rustikal für die City. Ich habe zwar eine, die trage ich aber nur für echte Schmuddelarbeiten. Es muss auch nicht unbedingt Barbour oder Stepp sein. Das war nur ein Beispiel für den Stil.
 
Chinos in beige und braun.
Pullover in dunkelblau und dunkelgrau.
Ein halbes Dutzend Oxford-Hemden mit Button-Down-Kragen in weiß und Hellblau.
Eine Barbour-Jacke.

Schon bist Du besser und dennoch freizeitlich angezogen als 99 % deiner Kommilitonen.
Die Barbour-Jacke würde ich schonmal weglassen. Sonst ist das schnell die BWLler- und Juristenuniform, die in anderen Teilen des Campus (an meiner Uni) eher negativ betrachtet wurde. Es sei denn, das wäre von dir so gewollt.
Hier meine positiven allgemeinen Erfahrungen:
  • Ich versuche darauf zu achten, so wenig Kunstfasern in meiner Kleidung zu haben wie möglich und nötig.
  • Ich habe mich von dem Gedanken verabschiedet, modern und trendig wirken zu wollen. Das ging bei mir ohnehin immer schief. Ich versuche nicht mehr durch Extravaganzen aufzufallen - z.B. finde ich hochgekrempelte Hosen bei Männern einfach seltsam. Ebenso alle anderen Trends, die sich Männer häufig von Damenmoden abschauen. (Hosen in Halbstiefeln, Badelatschen, Schlauchschals, ...) Ich empfinde hier weniger als mehr.
  • Qualität zahlt sich oftmals über die Jahre aus. (Ich habe drei über zehn Jahre alte Kaschmirpullover, die man in der Freizeit noch gut anziehen kann, ohne sich schämen zu müssen)
  • Weitgehend lehne ich Markenzeichen an meiner Kleidung ab. Das geht meistens mit einem gewissen Statement einher und ist u.U. nicht zeitlos.
  • Ich denke es lohnt sich, sich vor dem Kauf von wahllos hier genannten Produkten in verschiedene Webarten, Materialien und Kombinationen einzulesen. Den ersten (imho richtigen) Schritt bist du gegangen, indem du dich hier angemeldet und diesen Thread eröffnet hast. In den hier zitierten Blogs gibts Outfits ohne Ende zu sehen. Dabei solltest du dich immer fragen, ob das gezeigte Outfit - oder Teile davon - zu dir passen. Du willst dich schließlich nicht verkleiden.
 
Die Barbour-Jacke würde ich schonmal weglassen. Sonst ist das schnell die BWLler- und Juristenuniform, die in anderen Teilen des Campus (an meiner Uni) eher negativ betrachtet wurde. Es sei denn, das wäre von dir so gewollt.
Hier meine positiven allgemeinen Erfahrungen:
  • Ich versuche darauf zu achten, so wenig Kunstfasern in meiner Kleidung zu haben wie möglich und nötig.
  • Ich habe mich von dem Gedanken verabschiedet, modern und trendig wirken zu wollen. Das ging bei mir ohnehin immer schief. Ich versuche nicht mehr durch Extravaganzen aufzufallen - z.B. finde ich hochgekrempelte Hosen bei Männern einfach seltsam. Ebenso alle anderen Trends, die sich Männer häufig von Damenmoden abschauen. (Hosen in Halbstiefeln, Badelatschen, Schlauchschals, ...) Ich empfinde hier weniger als mehr.
  • Qualität zahlt sich oftmals über die Jahre aus. (Ich habe drei über zehn Jahre alte Kaschmirpullover, die man in der Freizeit noch gut anziehen kann, ohne sich schämen zu müssen)
  • Weitgehend lehne ich Markenzeichen an meiner Kleidung ab. Das geht meistens mit einem gewissen Statement einher und ist u.U. nicht zeitlos.
  • Ich denke es lohnt sich, sich vor dem Kauf von wahllos hier genannten Produkten in verschiedene Webarten, Materialien und Kombinationen einzulesen. Den ersten (imho richtigen) Schritt bist du gegangen, indem du dich hier angemeldet und diesen Thread eröffnet hast. In den hier zitierten Blogs gibts Outfits ohne Ende zu sehen. Dabei solltest du dich immer fragen, ob das gezeigte Outfit - oder Teile davon - zu dir passen. Du willst dich schließlich nicht verkleiden.

Danke für die ausführliche Antwort!

Das mit der "BWLer Uniform" scheint mir eine gutes Gegenargument! Meiner Meinung nach ist es ein schmaler Grad zwischen schön "gut angezogen" zu sein und "mein Papa verklagt dich" angezogen zu sein.

Den will ich versuchen zu erschreiten. Fällt mir nicht leicht. Wohl auch deshalb, da ich bis vor kurzem noch regelmäßig Jogginghosen und Tanktops außerhalb des Sports getragen habe...

Gibt es eventuell Buchempfehlungen für mein Anliegen?
Roetzels Gentleman besitze ich bereits.
 
Hallo Tobi mein Lieber,

in der deinem Alter macht man sich nicht nur Freunde, wenn man besser angezogen ist, als die anderen.
Gerade Uniprofessoren und Tutoren fühlen sich anscheinend davon angegriffen.Das habe ich jedenfalls am eigenen Leib erfahren. Auch von deinen Mitmenschen wirst du ab und zu einen Spruch einstecken müssen.

Ich war beispielsweise gestern am Silvesterabend mit sehr gut polierten Oxford Schuhen unterwegs (kein Wasserglanz). Mehrfach habe ich mir anhören müssen, warum ich denn "Lackschuhe" tragen würde.

MfG
 
Ich war beispielsweise gestern am Silvesterabend mit sehr gut polierten Oxford Schuhen unterwegs (kein Wasserglanz). Mehrfach habe ich mir anhören müssen, warum ich denn "Lackschuhe" tragen würde.

Ich hatte am Silvesterabend mehrere ähnliche Erlebnisse, allerdings war man da auf Seite beider Geschlechter eher begeistert von meinen gut polierten Oxfords (allerdings nicht in Schwarz) und es haben sich ein paar Interessante Gespräche ergeben.
Die Meisten werden auch nicht unbedingt so Begriffssicher sein..., ich trage in den Augen anderer sehr oft Smoking (der Tuxedo würde sich so langsam lohnen).
Aber was solls, zumeist sind die Rückmeldungen ja positiv und warum sollte man sich was aus den Aussagen seiner Mitmenschen machen?
Wie schon oft gesagt man muss die Kleidung tragen, nicht die Kleidung einen selbst.

Mich würde einmal interessieren, inwiefern Dich Tutoren/Professoren dafür verurteilen.
 
Da ich dann der einzige Student wäre der in Vorlesungen Anzug tragen würde. Es geht mir darum klassisch-gut angezogen zu sein. Und dafür gibt es ja auch andere Möglichkeiten.
Ja, aber das wird Dir nicht helfen, Ablehnung von denen zu erfahren, die Kleidung als Teil eines imaginierten sozialen Rankings missverstehen, bei dem sie selber gefühlt schlechter abschneiden. Und nur die sind auch ein Problem, die meisten Menschen kümmern sich einfach um ihren Kram, was ja auch vernünftig und gesund ist.

Ob Du eine Sportsakko/Tuchhose/Chino-Kombination trägst oder ein angloamerikanisches 1960er-Jahre-Country-Outfit mit Barbour-Wachsjacke und OCBD-Hemd, es ist immer Welten von heute gängiger Studentenkleidung entfernt und kann bei der Minorität der Menschen, die andere daraufhin argwöhnisch begaffen, ob sie die korrekten Fans des eigenen Clubs sind, Abwehrreaktionen provozieren.

Das ist am Ende auch vollkommen unabhängig vom Studentendasein. Wenn man ein Kleidungsinteresse wie unseres hat, muss man sich immer entscheiden, ob einem die Reaktionen von den paar intoleranten Hatern mit ihren eigenen Problemen wichtiger sind als die eigene Erscheinung. Man kann nicht beides haben, solange es Hater gibt. Und wie gut man als Person von anderen Menschen angenommen wird, hat viel mehr mit Freundlichkeit, Offenheit und guter selbstbewusster Ausstrahlung zu tun als mit den eigenen Kleidungsstücken.
 
Ja, aber das wird Dir nicht helfen, Ablehnung von denen zu erfahren, die Kleidung als Teil eines imaginierten sozialen Rankings missverstehen, bei dem sie selber gefühlt schlechter abschneiden. Und nur die sind auch ein Problem, die meisten Menschen kümmern sich einfach um ihren Kram, was ja auch vernünftig und gesund ist.

Ob Du eine Sportsakko/Tuchhose/Chino-Kombination trägst oder ein angloamerikanisches 1960er-Jahre-Country-Outfit mit Barbour-Wachsjacke und OCBD-Hemd, es ist immer Welten von heute gängiger Studentenkleidung entfernt und kann bei der Minorität der Menschen, die andere daraufhin argwöhnisch begaffen, ob sie die korrekten Fans des eigenen Clubs sind, Abwehrreaktionen provozieren.

Das ist am Ende auch vollkommen unabhängig vom Studentendasein. Wenn man ein Kleidungsinteresse wie unseres hat, muss man sich immer entscheiden, ob einem die Reaktionen von den paar intoleranten Hatern mit ihren eigenen Problemen wichtiger sind als die eigene Erscheinung. Man kann nicht beides haben, solange es Hater gibt. Und wie gut man als Person von anderen Menschen angenommen wird, hat viel mehr mit Freundlichkeit, Offenheit und guter selbstbewusster Ausstrahlung zu tun als mit den eigenen Kleidungsstücken.

Das stimmt schon alles. Ich möchte allerdings hinzufügen, dass es neben den Hatern auch einfach Leute gibt, die irritiert sind und einen nicht so recht einschätzen können, wenn man im Anzug herumläuft. Diese Leute sind nicht unbedingt ablehnend, aber sie sehen nun mal etwas, was sie von einem trennt. Und es bedarf immer einiges an Anstrengung und Willen, die eigenen Vorurteile und Unsicherheiten aktiv zu hinterfragen. Man muss es auch oft nicht tun. Aus diesem Grund ist der Einstieg in eine freundliche oder kollegiale Beziehung immer schwieriger, wenn man Unterschiede betont.

Man muss letztlich selbst entscheiden, ob man von Anfang an den Unterschied in Kleidungsfragen deutlich macht und sich damit möglicherweise den Einstieg ins Studentenleben schwerer macht, als es sein müsste. Ich persönlich würde dem TE eher ans Herz legen, dass erst nach und nach zu machen. Dann kennen ihn die Leute schon und wissen, dass es halt nur ein Hobby ist.
 
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