Großbritannien - mein Reisebericht für das Stilmagazin

Beatrix Potter House

Unsere Durchquerung des Lake Districts durfte nicht ohne einen Besuch der Beatrix Potter Häuser erfolgen, in denen diese schreib- und zeichenbegabte Dame ihr produktives Leben verbrachte. Warum ich das hier erwähne?

Nun: Auf ihrem in der Galerie ausgestellten Trauschein sind mir gleich zwei Personen aufgefallen, die offensichtlich ein wichtiges Lebensziel erreicht haben.

1. Die Braut, deren Alter (im Gegensatz zum Alter des Bräutigams) bei der Eheschließung lediglich als "full" beschieben wird.
2. Ihr Vater, der den heute leider fast ausgestorbenen Beruf des Gentleman (!) ausübte.

Ja, das waren Zeiten!
 

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Blenheim Palace

Es fällt schwer, aus den vielen Herrenhäusern und Palästen eines herauszusuchen, das alle anderen übertrifft. Blenheim Palace darf trotzdem nicht unerwähnt bleiben. Der Familiensitz von Winston S. Churchill in der Grafschaft Oxfordshire ist hinsichtlich Pracht, Gestaltung und Gesamterlebnis umwerfend. Schon beim Betreten der Library stockt der Atem.

Satorial möchte ich drei Beobachtungen hervorheben (siehe Fotos), und zwar Churchills "Siren Suit" (der Ganzkörperanzug für den Gang in den Luftschutzkeller), seine farblich passenden Luftschutzkeller-Samtslipper mit premierministerischem Monogramm (N. Tuczek, 17 Clifford Street, London) sowie eine hübsche Zeichnung mit einem mir nicht genauer zu erkennenden Zweck - umso hübscher fand ich sie.

In einem Antique Store bei einem anderen Schloss konnte ich übrigens die Coronation Mugs abhaken, mit denen meine Frau ihre Sammlung um gleich vier Stücke erweitert hat.
 

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Oxford

In dieser beeindruckenden Stadt konnten wir beiläufig die Ruderwettkämpfe der Universitäten beobachten. Die Frage, ob das Matchy-Matchy der eigenen Farben mit der Bekleidung der Ehefrau absichtlich war, musste mir dieser elegante Herr nicht beantworten. Es handelte sich selbstverständlich um die Farben seiner favorisierten Rudermannschaft. (Anmerkung: Ich WILL diesen Blazer!!)

Ebenso wenig gefragt habe ich ihn, weshalb er das Preisschild unter seinen Schuhen belassen hat. Nun - nobody ist perfect.
 

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Als angemessen und stilecht empfand ich das angeschlagene Bewerbungsprozedere für den Magdalen College Choir. Hier ist die Welt noch in Ordnung und es scheint ein schwieriges, mehrstufiges Verfahren zu geben, um die richtigen Chormitglieder unter der Masse der willigen Bewerber auszuwählen. Ist es nicht hierzulande schon so, dass sich der Universitätschor über jedes Mitglied freuen muss und alles mit Kusshand aufnimmt, was ein Notenblatt gerade halten kann?

Gefallen hat mir übrigens auch das üppige "Private Playing Field", das die Kirche im Stadtzentrum (!) unterhält.
 

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Beim Einnehmen einer kleinen Zwischenmahlzeit fehlte mir leider die Muße, das Café durch die Treppe in das obere Stockwerk des Hauses zu verlassen. Dort hätte mich "David Clarke bespoke tailoring" erwartet ("Please mind your head", "NOT part of Cafe", "NO food or drinks"). Den hebe ich mir für den nächsten Besuch auf!

Auf dem Weg nach Oxford war uns übrigens Armstrongs in Broadway (Worcestershire) durch ein attraktives Sortiment an Sakkos etc. aufgefallen. Dort konnte ich dann aus einer sehr großen farbiger Auswahl meinen Sockenwunsch abhaken.
 

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Zum Abschluss: Speis und Trank

Natürlich haben wir durchgehend "british" gegessen - wir waren zufrieden damit. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir (neben den Kilos auf den Hüften) das exzellente Restaurant "The Mulroy" in Edinburgh, in dem wir zwei geschmacklich vorzügliche Abende verbracht haben.

Jeweils einer Empfehlung folgend, habe ich außerdem die anbei gezeigten Getränke angeschafft (die Auswahl im stinknormalen Supermarkt war bereits üppig). Einen Dalwhinnie 15y sowie den "London Dry Gin" von Aldi UK, der es angeblich mit den großen Gin-Marken aufnehmen kann. Das muss natürlich probiert werden. Steht noch ungeöffnet in der Ecke bis zu einem besonderen Moment.

Aus meiner Sicht ist das ein guter Abschluss für den Reisebericht, denn was mit einem Gin Tonic begonnen hat, das darf mit einem Whiskey enden.

- Ende -
 

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Ich erlaube mir jetzt mal zu antworten, da du deinen letzten Beitrag ja mit einem "Ende" markiert hast.

Vielen Dank für diesen interessanten, inspirierenden und erheiternden Bericht - genau so etwas habe ich nämlich auch vor "irgendwann mal" zu tun. Klasse, dass du das alles mit uns geteilt hast, hat mir einen recht tristen Abend versüßt. :)
 
Andreas, könnte man das nicht irgendwie auf die Startseite bringen? Beethovens Einverständnis vorausgesetzt natürlich.
 
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