Frage: Erfahrungen mit Sicking?

ATLien

Member
Ich überlege mir seid geraumer Zeit einen Anzug (Vollmaß) in München erstellen zu lassen. Hierbei habe ich Sicking in Betracht gezogen. Ich werde mich bei Sicking in Schwabing selbstverständlich persönlich umsehen. Trotzdem wäre es auch Interessant zu lesen, ob Forumsmitglieder dort Erfahrungen (mit Vollmaß, nicht Maßkonfektion) gemacht haben und wie diese waren. Ich freue mich über jede Antwort.
 
Habe bisher nur MtM bei Sicking machen lassen. Bin damit sehr zufrieden, gibt aber natuerlich noch Luft hin zu bespoke. :)

Btw. Sicking bietet auf der (neuen) Webseite auch Hemden an. Hat jemand dazu Erfahrungen (und das Preisniveau)?
 
Vielen Dank, Herr Doktor. Ach die Erfahrungen mit MTM sind interessant, da ich evtl. auch eine zweigleisige Strategie fahren könnte: besondere Stücke als Vollmaß anfertigen lassen und weniger besondere als MTM.

Bzgl. der Hemden weiß ich, dass diese von Emanuele Maffeis gefertigt werden. In den englischsprachigen Foren habe ich schon einige (schöne) fertige Beispiele gesehen. Auf der Webseite von EM gibt es einen Online-Konfigurator welcher Dir den ungefähren Preis ausspucken dürfte:

http://www.emanuelemaffeis.it/shop/home.php
 
Thanks.

Der Besuch zur Diskussion eines neuen Anzugs lauft immer gleich ab. Am Ende der Diskussion der Vorstellungen des neuen Stuecks und der Auswahl des Stoffes stand dann die Frage MtM oder bespoke. Ich habe mich fuer MtM entschieden, da ich nicht gleich in die vollen springen wollte.

Das Zusammenstellen des Anzugs hat sehr viel Vergnuegen bereitet. Ich hatte ein paar eigenwillige Ideen und Herr Sicking ist ein guter Sparringspartner um das zu diskutieren. Wichtig ist sowieso die Frage bei MtM/Bespoke in dieser Art (also nicht als MtM-Anpassung eines Konfektionaers) ob man sich mit dem Schneider versteht. Herr Sicking hat den Anzug vor Ort aus einem Musteranzug mit Schneiderkreide abgeaendert und nach meinem Verstaendnis das Schnittmuster dann zur Produktion nach Fernost (?) geschickt.

Der Anzug hat ein paar Wochen gebraucht und ich war zweimal dort: Beim ersten mal gabs ein paar Kleinigkeiten zu aendern (finale Festlegung der Knoepfe), beim zweiten mal hab ich das gute Stueck mitgenommen.
Man merkt Sicking an, dass er von bespoke kommt und MtM das Sortiment ergaenzt. Nicht andersrum.

Bin ich zufrieden: Sehr. Passt perfekt und entspricht meiner Vorstellung.
Was beim naechsten mal anders machen: Die Rollierung bei der gewaehlten 2+1 Knopfanordnung koennte fuer meinen Geschmack staerker sein und das Knopfloch am Revers ist (leider) nicht strichfoermig (----) sondern wie ein Knopfloch (---o) ausgefuehrt. Aber diese Themen gehe ich, zusammen mit einem leichten Zwicken der Hose hinten dann bei bespoke an.

Eine Frage zu "Besondere als Voll, weniger besondere als MtM" - wuerden sie eher den seltener getragenen Sonntagsanzug fuer den besonderen Anlass oder den oefters getragenen Businessanzug als bespoke machen lassen?

Preislich: bespoke wie ~savile row, MtM bei der ~haelfte.
 
Eine Frage zu "Besondere als Voll, weniger besondere als MtM" - wuerden sie eher den seltener getragenen Sonntagsanzug fuer den besonderen Anlass oder den oefters getragenen Businessanzug als bespoke machen lassen?

Preislich: bespoke wie ~savile row, MtM bei der ~haelfte.

"besonders - weniger besonders" ist vielleicht die falsche Umschreibung. Vollmaß käme für die Klassiker der Geschäftsgardarobe, die immer relevant sein werden und in den entscheidenderen Momenten getragen werden, in Frage, d.h. Anzüge in Kammgarnwolle in dunklen Farben. MTM wäre z.B. für saisonale Kleidung und "odd jackets / trousers".

Was die Preise angeht, habe ich die Tafel im Schaufenster gesehen. Bei der passenden Qualität und Service ist dies OK.
 
Ich persönlich investiere mein begrenztes Budget in erster Linie in die Kleidung, die ich oft und lange am Stück trage ... denn dort benötige ich den Komfort und die Qualität. Sprich, die hochwertigsten Sachen befinden sich in meiner beruflichen Garderobe, denn privat stecke ich eher selten >10 Stunden in den gleichen Sachen.
 
Ich persönlich investiere mein begrenztes Budget in erster Linie in die Kleidung, die ich oft und lange am Stück trage ... denn dort benötige ich den Komfort und die Qualität. Sprich, die hochwertigsten Sachen befinden sich in meiner beruflichen Garderobe, denn privat stecke ich eher selten >10 Stunden in den gleichen Sachen.

Dies macht Sinn.

Die einzige Ausnahme bei mir wäre Reisekleidung: ich reise beruflich viel und habe keine Lust Bespokepreise für Kleidung zu bezahlen, die dann in Zügen und Flugzeugen zerknittert oder von der Flughafen-Security zerknüllt werden.
 
Dies macht Sinn.

Die einzige Ausnahme bei mir wäre Reisekleidung: ich reise beruflich viel und habe keine Lust Bespokepreise für Kleidung zu bezahlen, die dann in Zügen und Flugzeugen zerknittert oder von der Flughafen-Security zerknüllt werden.

Intuitiv wuerde ich dazu tendieren, die Sonntagskleidung bespoke anfertigen zu lassen und die Alltagsanzuege MtM, da diese sich schneller abnutzen. Euren Gedanken finde ich aber auch sehr plausibel: Der Anzug im Buero und Beruf soll jeden Tag perfekt sitzen*.
@Reisekleidung: Paul Smith hat eine Reiseanzug-Linie of the rack mit der ich sehr zufrieden bin. Knittert wenig und passt bei mir auch sehr gut.

*Wenn ich da an die Geschichten meiner Chefs denke, die platzende Hosen als Ausdruck von besonderer Tuechtigkeit ansehen und nicht als ausdruck untauglicher Anzugqualitaet, kommt mir das Grausen.
 
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