Forums-Noob aus der Hauptstadt

MarcM

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Hallo in die stilvolle Runde!
Nach längerer Zeit mal wieder eine Neuanmeldung - das scheint ja auch nicht mehr mit 2 Klicks möglich zu sein. Danke Herr Gerads für die Aufnahme!

Mal wieder ein Berliner, der viel von seiner Stadt hält und nirgendwo anders leben möchte, ihr in Sachen Stil aber leider den Hauptstadt-Status aberkennen muss. Wobei das eher den "sichtbaren Durchschnitt" betrifft. Selbstverständlich gibt es hier eine ganze Menge toller Labels, Designer und nicht zuletzt selbstausbeuterischer Produzenten und ihre großartigen Produkte. Man muss sie eben ein wenig kennen und suchen. Dazu würde ich mich gerne auch in einem eigenen Faden mit Euch austauschen - muss mal schauen ob es solch einen schon gibt.

Mein Stilbewusstsein wurde mir bereits im Elternhaus in die Wiege gelegt; als Deutscher in Brüssel in typischen "Expat" Kreisen aufgewachsen habe ich u.a. gestalterisch-ästhetisch früh über den deutschen Tellerrand hinweg geschaut. Bei meinen Eltern kam noch eine gewisse "Iberophlie" hinzu, die unseren Lebensstil (incl der Küche) prägte. Meinen Geschmack bildete ich später entlang des Prinzips der Qualität. Obwohl fast Jahrzehnte her, kann ich noch heute die Lektüre des Buches "Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten" als Initialzündung dieser Entwicklung benennen (Kennt und schätzt das jemand hier?). Weiterhin hat für mich der sicherlich nicht neue Leitsatz "Form Follows Function" eine große Bedeutung. Speziell auf Kleidung ist er zwar nur bedingt anwendbar. Aber ich schätze eben an allen Dingen nebst Ihrer reinen Form auch die ihrem Sinn dienenden Eigenschaften und Werte. Beispiel aus der Bekleidung: Bei Mänteln und Jacken mag ich die 2-reihige Knopfleiste, da sie eine gewisse Winddichtigkeit bringt und obendrein der Stoff in dem, für den Wärmehaushalt wichtigsten Bereich, am Bauch, doppelt liegt. Richtig geschneidert kann sie obendrein äußerst schick sein.

Diese Leitlinien bringen mich zu handwerklich gut gefertigten Kleidungsstücken (und allgemein: Dingen), die funktionieren, lange halten, nachhaltig hergestellt sind aber eben auch sitzen, Farbe und/oder Muster können und vor allem vom Material her überzeugen. Aufgrund meiner Stadt, meiner Arbeit, meiner Sozialisation bleibe ich (leider) zu 95% "casual" gekleidet (der Begriff gefällt mir eigentlich nicht, beschreibt es hier aber am einfachsten). Die Gelegenheiten für Elegantes sind selten. Wobei ich ggfs. keinerlei Scheu vor Overdressing habe: Das ist 1. in Berlin ganz schnell der Fall (Underdressing ist die Regel) und wird 2. überhaupt nicht schief angesehen.

Als vielseitiger Mensch muss ich Budget und Zeit für schöne Dinge in verschiedene Kanäle leiten, was nicht immer leicht fällt. Nebst hochwertiger Kleidung und Schuhen sind das noch die Düfte (die ja noch hierher gehören), Kaffee und seine Zubereitung, Küche und Kochen, "Vintage-Hifi" (Quad Verstärker aus den 60ern, Altec Monitore aus den 70ern) viele, viele Platten (Vinyl!), meine Fahrräder (natürlich aus Stahl) und nicht zuletzt zwei Oldtimer (Schwede, 30 Jahre, Französin, 53 Jahre). Das geht dann oft in Phasen, aber es bleibt nie etwas gänzlich links liegen…
Bin gespannt auf unseren Austausch…
Grüße!

Marc


ID_Chasseral.jpg
 
Eine DS.....
wie wunderschön!
Herzlich willkommen.....
Genau, bzw fast. Eine "ID 19" um ganz genau zu sein - das war die kleine Schwester der DS. Äußerlich fast nicht zu unterscheiden (auf dem Foto sieht man die Blinker Gehäuse oben am Dach, die bei der DS aus Edelstahl sind). Meine ID ist von 1968. Ab 1971 hießen die einfacher ausgestatten Modelle dann "D Spécial" und "D Super". Das ist tatsächlich Fahrkomfort vom Allerfeinsten; auch nach über 50 Jahren nahezu unerreicht.
 
Gerne denke ich an meine vier 2 CV sowie an meinen XM zurück!
Citroen war schon faszinierend, was man von den heutigen Wagen der Marke nicht mehr behaupten kann.
Wünsche Dir allzeit gute Fahrt und weiterhin viel Freude am Hobby!
 
Enten (doch, die Bezeichnung ist m.E. erlaubt) gab es bei mir auch drei Stück. Ganzer Stolz war eine schwarze "Spécial" mit durchgehender Vorderbank. Belgische Produktion und Grauimport: In Deutschland wurde stets nur die - vermeintlich gehobenere - Ausführung "Club" ausgeliefert. Eine Charleston war auch dabei.

XM war der letzte "richtige" Ctitroën. Tolles Design! Die kleine Stufe in der Gürtellinie zum Heck hin, die sich seinerzeit Robert Opron für den SM ausgedacht hatte, wurde hier nochmals sehr schön umgesetzt (Mr. Opron war zu der Zeit allerdings bereits bei Konkurrent Renault). Und die wunderbar schlichte, extrem flache Front war auch großartig. Einen XM habe ich allerdings nie besessen…
 
Eine ID, wie schön!
Ich fuhr auch mal Citroen, Xantia und C5 hydractive. Letzteren mit der 3.0er Maschine, damit habe ich gerade auf kurvigen Strecken so manchen GTI-Jungtieren gezeigt, wo der Schmalz im Topf steckt ;)
 
In der Tat! Dem möchte ich mich uneingeschränkt anschließen.
Allerdings habe ich mich dann im Laufe eines langen Autofahrer-Lebens für SAAB entschieden.
Und manchmal landet man dann doch beim "Stern" auf der Haube.....
 
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