Fortführender Versuch: Was höre ich heute SammelThread

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Altes und ganz Neues in St. Petri.
Zum 300. Jahrestag des Dienstantritts Georg Philipp Telemanns als Musikdirektor der Hamburger Hauptkirchen gab es heute einen Festgottesdienst.
Weil Telemann in Personalunion auch Kantor des Johanneums wurde – und 46 Jahre lang blieb –, war auch die Schule unserer Jungs an der Gestaltung beteiligt. Vor allem mit der Uraufführung eines Stücks nach Wolfgang Hildesheimers Roman „Masante“, komponiert von Tim Steinke, der heute am Johanneum unterrichtet. Für die nachfolgende Telemann-Kantate „Kommt her zu mir alle“ hatte ein Oberstufen-Musikkurs das Autograph in moderne Noten übertragen.
Zum Dritten gehörte auch der Oberstufenchor ins Ensemble – und berührte mich nicht nur mit seinem Gesang: Einige der Sängerinnen und Sänger kenne ich seit Kindergarten- und Grundschulzeiten, habe manche aber zuletzt nur in großen Abständen getroffen, vor Jahren bei ihrem Abtanzball zum Beispiel. Sie nun als junge Erwachsene dort auftreten zu sehen und so souverän singen zu hören, war ein unerwartet heftiger Eindruck fliehender Zeit.

Und was macht man nach einem so umfassenden Musikerlebnis? Hinausfahren aufs Wasser, wo es jetzt im Herbst ganz still ist.
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Ich habe schon während der in neuem Deutsch sog. Lockdowns die YouTube-Videos von Hayato Sumino (Cateen) für mich entdeckt, allerdings erst deutlich später festgestellt, dass er auch zwei hervorragende Alben veröffentlicht hat. Insbesondere HAYATOSM läuft bei mir fast täglich im Auto, manchmal auch zu Hause und begeistert mich unter anderem mit einer aus meiner Sicht hervorragenden Interpretation von Chopins Polonaise Nr. 6 in As-Dur op. 53 "Heroic", die ich als hoch präzise, aber ohne kitschigen Schmelz und Pathos mit einer überzeugenden Leichtigkeit gespielt finde.
 
Jackson Brownes "Running on empty" höre ich auch immer noch sehr gerne. Paßt hervorragend in die nun beginnende Herbstzeit.
Der Mann macht noch immer tolle Musik und das sogar nit relevanten Texten.....
 
Beethovens 10. mit KI "fertiggestellt". Interessant aber ist es realistisch? Betrachtet man die Stimmungslagen von Beethoven, seine persönliche Entwicklung, seine Lieben, die geänderten politischen Verhältnisse und seine Taubheit... kann m.E. keiner mit ein paar Bruchstücken die Interaktion mit seiner Umwelt retrospektiv vorhersehen.

Die 9. ist ein Höhepunkt. Wäre es danach eher bergab gegangen, hätte er sich ausnahmsweise mal erfüllend verliebt, hätte ihn die Taubheit regelrecht weich gekocht? Zuviel Unbestimmtheit, meines Erachtens. Außerdem kennt eigentlich niemand genau die Umstände, wann Beethoven mit welchem Trigger seine Geistesblitze hatte.
 
Beethovens 10. mit KI "fertiggestellt". Interessant aber ist es realistisch? Betrachtet man die Stimmungslagen von Beethoven, seine persönliche Entwicklung, seine Lieben, die geänderten politischen Verhältnisse und seine Taubheit... kann m.E. keiner mit ein paar Bruchstücken die Interaktion mit seiner Umwelt retrospektiv vorhersehen.

Die 9. ist ein Höhepunkt. Wäre es danach eher bergab gegangen, hätte er sich ausnahmsweise mal erfüllend verliebt, hätte ihn die Taubheit regelrecht weich gekocht? Zuviel Unbestimmtheit, meines Erachtens. Außerdem kennt eigentlich niemand genau die Umstände, wann Beethoven mit welchem Trigger seine Geistesblitze hatte.
Ein Artikel in der SZ befaßt sich in aufschlußreicher Weise mit der Problematik dieses Versuchs: https://sz.de/1.5433598
 
Ich kannte die Version von Cooper. M.E. ein ziemlich schwacher Versuch, wenn man sie mit den fertigen Symphonien vergleicht. Was mich eher beschäftigt, der alte Ludwig hat im Riesentempo die Musik weiter entwickelt. Man stelle sich einmal vor, Beethoven wären zufällig afrikanische, mediterrane oder asiatische Rhythmen zugänglich geworden. Er hatte schon die Romantik "erfunden", fast im Alleingang, taub. M.E musikalisch oft sogar interessanter als viele spätere Romantiker. Der machte etwas komplett Neues und es ist auch noch gut. Wie hätte er die 9. toppen können, gleich noch Rockn Roll mit erfinden?

Für mich sieht die KI Geschichte etwas nach PR Stunt aus. Und aus Sicht KI: da sind m.E. eine ganze Menge Parameter fürs Anlernen des Systems weggelassen worden.
 
Vor allem (aber natürlich nicht ausschließlich) für unseren lieben @bluesman528 , eine Performance die mich schon seit ein paar Wochen nicht mehr loslässt. Neben dem Offensichtlichen ist es vor allem Gerry McAvoys frenetisches Spiel, dass das ganze zu so einer unglaublich energetischen Angelegenheit macht.

https://www.youtube.com/watch?v=nlEfyMoR49M&list=FLn3O9hNsRuAxwje23Vc8y2g&index=2

Leider ist Bad Penny auf keinem Live-Album von Rory mit drauf (zumindest nicht auf Vinyl), hoffe da kommt noch mal was :)
 
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