Famose Wörter

Mag sein, dass es sich krank anhört, es ist aber Realität.

Wer glaubt denn von denen, die sich in der digitalen Welt bewegen, tatsächlich noch, dass Leute, die regelmäßig Beiträge im Internet schreiben, dies als Hobby machen:

Das ist eine neue Art von Journalismus, die im Übrigen auch eifrig von Redaktionen genutzt wird, weil sie viel billiger ist als eigene Journalisten und Redakteure zu bezahlen.

Diese Blogger werden in aller Regel von Firmen bezahlt, damit sie genau das tun, was die Damen auch als ihren Beruf bezeichnen:

Andere zu beeinflussen, bestimmte vorgegebene Produkte zu kaufen.

An anderer Stelle nennt sich das Markenbotschafter. Mit dem Unterschied, dass dann die Geschäftsbeziehung transparent ist.

Das wirklich interessante an der Aussage ist doch, dass man sich mittlerweile sogar öffentlich dazu bekennt, dass man sich dafür bezahlen lässt, Menschen zu beeinflussen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das wirklich interessante an der Aussage ist doch, dass man sich mittlerweile sogar öffentlich dazu bekennt, dass man sich dafür bezahlen lässt, Menschen zu beeinflussen.

Da gibt es aber doch schon so lange, wie die Menschheit existiert.

Nannte man früher Missionar:D
Mein Großonkel war einer.
 
Ja, der Unterschied ist, dass man sowohl beim Missionar als auch beim Markenbotschafter oder bei Lobbyisten weiß, wofür sie eintreten und dass sie, selbst wenn sie überzeugungstäter sind, dafür bezahlt werden. Bei einem Großteil der Blogger ist das nicht direkt ersichtlich bzw. nur dann, wenn man ihren Aussagen und Verlautbarungen eine Zeitlang folgt. Noch gravierender wird es, wenn andere digitale oder Printmedien auf Beiträge von Bloggern unreflektiert zurückgreifen und diese weiterverwerten.
 
Zu Zeiten meines Ururgroßvaters, einem Textilfabrikanten, gab es dieses Influence/Shilling-Dings in Foren und Blogs natürlich noch nicht -
damals wurden Beeinflussungs-Tätigkeiten bspw. mit dem famosen Wort "Mäzenatentum" bezeichnet. :D

Im Büchertauschschrank habe ich gleich ein Dutzend Bücher von Jörg Fauser, Hubert Fichte, Bukowski, Wondratschek... gefunden -
teilweise sozusagen deftige Hausmannskost mit entsprechenden Wortbildungen aus Milieu oder jahrzehntealtem Slang.

'Nacktitäten' gefiel mir gut, 'Killervisage' und 'Produktenvertreter' erscheinen inzwischen fast etwas altmodisch und eine 'Steinpilskur' (Pils + Steinhäger) kannte ich bisher auch nicht.

Im Brigitte Reimann-Roman ist mir dann das ziemlich famose Wort 'honett' aufgefallen -
mal sehen, wen bzw. wessen Verhalten ich demnächst damit benenne... :)
 
Ja, der Unterschied ist, dass man sowohl beim Missionar als auch beim Markenbotschafter oder bei Lobbyisten weiß, wofür sie eintreten und dass sie, selbst wenn sie überzeugungstäter sind, dafür bezahlt werden. Bei einem Großteil der Blogger ist das nicht direkt ersichtlich bzw. nur dann, wenn man ihren Aussagen und Verlautbarungen eine Zeitlang folgt. Noch gravierender wird es, wenn andere digitale oder Printmedien auf Beiträge von Bloggern unreflektiert zurückgreifen und diese weiterverwerten.

Denke das ist nur eine Übergangserscheinung; allerspätestens die Generation, die jetzt so 15-20 ist, weiß ganz natürlich, wie sie diese Blogger etc einzuordnen hat.

Zu Zeiten meines Ururgroßvaters, einem Textilfabrikanten, gab es dieses Influence/Shilling-Dings in Foren und Blogs natürlich noch nicht -
damals wurden Beeinflussungs-Tätigkeiten bspw. mit dem famosen Wort "Mäzenatentum" bezeichnet. :D

Im Büchertauschschrank habe ich gleich ein Dutzend Bücher von Jörg Fauser, Hubert Fichte, Bukowski, Wondratschek... gefunden -
teilweise sozusagen deftige Hausmannskost mit entsprechenden Wortbildungen aus Milieu oder jahrzehntealtem Slang.

'Nacktitäten' gefiel mir gut, 'Killervisage' und 'Produktenvertreter' erscheinen inzwischen fast etwas altmodisch und eine 'Steinpilskur' (Pils + Steinhäger) kannte ich bisher auch nicht.

Im Brigitte Reimann-Roman ist mir dann das ziemlich famose Wort 'honett' aufgefallen -
mal sehen, wen bzw. wessen Verhalten ich demnächst damit benenne... :)

Was ist Steinhäger? Und honett ist jemand, der ehrlich ist?
 
Mag sein, dass es sich krank anhört, es ist aber Realität.

Wer glaubt denn von denen, die sich in der digitalen Welt bewegen, tatsächlich noch, dass Leute, die regelmäßig Beiträge im Internet schreiben, dies als Hobby machen:

Das ist eine neue Art von Journalismus, die im Übrigen auch eifrig von Redaktionen genutzt wird, weil sie viel billiger ist als eigene Journalisten und Redakteure zu bezahlen.

Diese Blogger werden in aller Regel von Firmen bezahlt, damit sie genau das tun, was die Damen auch als ihren Beruf bezeichnen:

Andere zu beeinflussen, bestimmte vorgegebene Produkte zu kaufen.

An anderer Stelle nennt sich das Markenbotschafter. Mit dem Unterschied, dass dann die Geschäftsbeziehung transparent ist.

Das wirklich interessante an der Aussage ist doch, dass man sich mittlerweile sogar öffentlich dazu bekennt, dass man sich dafür bezahlen lässt, Menschen zu beeinflussen.


Da ist nun allerlei durcheinander geraten, aber das spiegelt ja gewissermaßen den Zustand der Branche.
Natürlich war mir die Kategorie "Influencer" bekannt; ich fand's erstaunlich, dass sie hier als Berufsbezeichnung diente: nicht von der Tätigkeit, sondern von der gesellschaftlichen Funktion und/oder Relevanz abgeleitet. – Und das musste ich gleich aufschreiben – schließlich bin ich Multiplicator.
:)
 
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