Falsches Alter oder die Frage: Wann trägt man(N) was?

Jerick

Well-Known Member
Angeregt durch "de Remy", der der Ansicht ist, ohne das hier als Vorwurf gilt, das sich 20-Jährige bitte nicht mit 2-Reiher und/oder Blazer aufzutreten.

Ich z.B trage beides gerne und habe beides auch.

Ich für meinen Teil denke, dass es vorallem darauf ankommt wo ich es trage?!

Wie sehen die Versammelten das? "Dürfen" 20-Jährige sich nicht klassich kleiden? Wenn Anzug dann nur die auf "ultra-slim" geschnittenen, dunklen, Designeranzüge? Klassiker nicht? Ich für meinene Teil werde weiterhin beides gerne tragen. Sicherlich, viele halten es für unpassend. Ich aber fühle mich aber in solcher Kleidung deutlich wohler als z.B Shirt und Jeans. Poloshirt und Chino oder Hemd/Chino/(Blazer) ist mir deutlich lieber.
 
Habe letztens mal einen Zweireiher bei ebay geschossen, der ist allerdings noch auf dem Weg zu mir. Wollte mal ausprobieren, ob mir das steht...

Ich sehe keine Probleme irgendetwas zu tragen, stimme dir zu, dass es einfach nur passen muss.

Grüße

Andreas
 
N'abend.

Erstmal: Vielen Dank für den Zuspruch.

Ich gebe zu: Sicherlich würden einige sehr komisch aussehen, wenn sie im 2 Reiher (nur als Sakko), zusammen mit einer Chino, in der Schule auftauchen würden. Ich bin regelmäßig so in die Schule gekommen. Und siehe da: Ich habe dafür Zuspruch bekommen. Wie hat mal mein bester Kumpel gesagt: "Jerick, ich finds cool dass du trägst was du trägst."

Kommt halt immer darauf an, wer was trägt. Ich sähe fürchterlich in Nike Air-Max aus => Ich würd mich eben unwohl fühlen.
 
Ich sehe es ähnlich, und trage einfach was mir gefällt auch wen dann vielleicht mal jemand blöd guckt wenn ich mit Chino, Hemd, Sakko und Einstecktuch unterwegs bin und dazu einen Hut trage.
Aber was spricht dagegen, wen es einem passt soll man es tragen.
Zuspruch habe ich auch schon von Freunden erhalten, die meinen Hut sehr positiv empfinden und mich ab und zu wen ich ohne Unterwegs bin sogar danach fragen.

Grüße Jürgen
 
Man(n) sollte in jedem Alter darauf achten, dass die Kleidung nicht als Verkleidung wirkt. Es kommt mE weniger darauf an, was man trägt, sondern wie man es trägt. Wer sich als junger Mensch in seinem klassischen, konservativen Outfit wohl fühlt und es mit gelassener Selbstverständlichkeit trägt, wird auch eine entsprechende Außenwirkung erzielen. Und es gibt auch genug ältere Leute, die in einem Anzug lächerlich verkleidet wirken, weil man ihnen ansieht, dass sie sich nicht darin wohlfühlen.
 
Natürlich darf man alles. Ich möchte zwei Aspekte in die Diskussion einführen, die eher theoretischer Natur sind, aber eine Bedeutung haben, wenn man die Rolle bedenkt, die ein Anzug hat, für seinen Träger und seine Umwelt hat.

Zum Einen ist Bekleidung immer ein soziales Phänomen, dessen Codices von der Zeit und von der sozialen Gruppe, der man sich zugehörig fühlt, festgelegt werden. Kleidung ist demnach ein soziales Signal, dessen Missverstehen der «Sender» berücksichtigen sollte. Den wichtigsten Satz, den ich bei meinem Schneider in London bei der Wahl eines Stoffes gehört habe war: «you don't want to be too explicit, Sir». Nicht weil es nicht zu meiner Persönlichkeit gepasst, sondern von ihr abgelenkt hätte. Sich im Rahmen zu bewegen ist wichtig - Angepasstheit, um hier dem Widerspruchsreflex entgegenzutreten, ist etwas anderes. Ich kann mit ungewöhnlicher Kleidung vom Wesentlichen ablenken - nämlich von mir. Ich versuche das zu vermeiden, denn ich halte mich für zu wichtig.

Zum Anderen hat der Anzug eine sexuelle Konnotation - das Buch von Anne Hollander Sex and Suits: The Evolution of Modern Dress leitet die These ausführlich her. Ich vermag die Virilität, die ein Einreiher hat, nicht mit derjenigen gleichsetzen, die etwa ein Blazer oder Zweireiher hat und die weit dahinter zurück bleibt. Mountbatten als Blazer Typ, Prince Charles als Zweireiher-Typ gehören in Sachen erotischer Ausstrahlung nicht zu den Rollenmodellen, die ich mir mit Mitte zwanzig gesucht hätte. «Every girl likes a sharp dressed man», meinten ZZ Top. Ich habe das Gefühl, ich weiss, was sie damit meinten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man(n) sollte in jedem Alter darauf achten, dass die Kleidung nicht als Verkleidung wirkt. Es kommt mE weniger darauf an, was man trägt, sondern wie man es trägt. Wer sich als junger Mensch in seinem klassischen, konservativen Outfit wohl fühlt und es mit gelassener Selbstverständlichkeit trägt, wird auch eine entsprechende Außenwirkung erzielen. Und es gibt auch genug ältere Leute, die in einem Anzug lächerlich verkleidet wirken, weil man ihnen ansieht, dass sie sich nicht darin wohlfühlen.

Damit ist mE das Wesentliche auf den Punkt gebracht.
 
Man(n) sollte in jedem Alter darauf achten, dass die Kleidung nicht als Verkleidung wirkt. Es kommt mE weniger darauf an, was man trägt, sondern wie man es trägt. Wer sich als junger Mensch in seinem klassischen, konservativen Outfit wohl fühlt und es mit gelassener Selbstverständlichkeit trägt, wird auch eine entsprechende Außenwirkung erzielen. Und es gibt auch genug ältere Leute, die in einem Anzug lächerlich verkleidet wirken, weil man ihnen ansieht, dass sie sich nicht darin wohlfühlen.

Genau das trifft es doch. Wichtig ist es SEINEN Stil zu finden. Verkleidung ist das Schlimmst was man sich antun kann. Manche suchen allerdings auch ihr Leben lang nach dem eigenen Stil - ohne diesen je zu finden.

Ich habe in Deinem Alter, Jerick, bereits auch solche Kleidung getragen und es war mir egal was andere sagten. Btw. in meinem aktuellen Job habe ich wegen overdressing auch (leichte) Probleme mit dem beruflichen Aufstieg bekommen - und auch dafür gibt es Lösungen: Ich wechsle jetzt Erfolgreich den Job :D

Nachtrag: Kleidung soll nur die Persönlichkeit eines Trägers unterstreichen und nicht die Persönlichkeit ausmachen. Konventionen sollten auch den aktuellen Gegebenheiten, soweit es sinnvoll ist, angepaßt werden. Wenn Du Dich wohlfühlst ist es das Wichtigste.

Gruß

Carsten
 
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