Espresso: Erfahrung mit einfachen Siebträger-Maschinen?

Ja und kommt da jetzt noch Substanz? Ich bin so gespannt!

Naja... da steht eine altgediente Kraft am Tresen, mahlt nach Augenmaß in den Siebträger, presst das Mehl ohne Anpressdruck-Hilfsmittel, rammt den Siebträger in die Maschine und zieht den Kaffee ohne Stopp-Uhr. Schmeckte mir immer gut. So mache ich das auch Zuhause. Sprezzatura vs. Heißgetränke-Nerdismus
 
Naja... da steht eine altgediente Kraft am Tresen, mahlt nach Augenmaß in den Siebträger, presst das Mehl ohne Anpressdruck-Hilfsmittel, rammt den Siebträger in die Maschine und zieht den Kaffee ohne Stopp-Uhr. Schmeckte mir immer gut. So mache ich das auch Zuhause. Sprezzatura vs. Heißgetränke-Nerdismus

Auch naja... aber dass in der Gastronomie (auch in der italienischen) Mühle und Maschine an jedem Morgen und bei Bohnenwechsel auf richtige Zeiten und Mengen eingestellt werden, weißt Du schon, oder?
 
Im Übrigen gibt es auch in Italien Unterschiede zwischen third wave coffeeshops und der Bahnhofsbar, sowohl in puncto Espressoqualität als auch im Aufwand, der betrieben wird, um einen Caffè zu ziehen. Auch in Florenz habe ich schon Baristi mit distribution tool und Waage hantieren sehen...
 
Naja... da steht eine altgediente Kraft am Tresen, mahlt nach Augenmaß in den Siebträger, presst das Mehl ohne Anpressdruck-Hilfsmittel, rammt den Siebträger in die Maschine und zieht den Kaffee ohne Stopp-Uhr. Schmeckte mir immer gut. So mache ich das auch Zuhause. Sprezzatura vs. Heißgetränke-Nerdismus

1. Das was SchuhBidoo sagt. Wir haben einen italienischen Barista auf der Arbeit, seines Zeichens Sizilianer, der auch schon ein Café auf Sizilien hatte und der stellt natürlich jeden Morgen seine Mühle ein. Mit Waage, mit einem Blick auf die Armbanduhr. Wenn dann einmal eingestellt, braucht er das natürlich auch nicht mehr justieren am Tag - aber ich justiere meine Mühle natürlich am Tag auch nicht mehr bzw. nicht wenn ich die Bohne nicht wechsel?

2. Selbstverständlich entwickelt man mit der Zeit ein Gefühl dafür, wie viel Getränk optisch ungefähr in der Tasse sein muss und/oder wie lange der Kaffee läuft ohne Stoppuhr. Das hilft dir aber nicht, wenn du, wie ich, alle 2 Wochen verschiedene Bohnen hast, die sich natürlich in ihren Eigenschaften unterscheiden, weil sie komplett anders geröstet sind. Da ist es ja essenziell, dass man erstmal das richtige Verhältnis auslotet, weil eben jede Bohne ein anderes Verhältnis fordert. Wenn man wie in der italienischen Bar seit 25 Jahren dieselben Bohnen benutzt die immer gleich geröstet sind, erübrigt sich das natürlich.

3. Was konkret ist ein "Anpressdruck-Hilfsmittel"? Ich hoffe du meinst nicht den Tamper, denn ich würde gerne sehen wie du ohne Tamper das Kaffeemehl andrückst.
 
Den besten Espresso hatte ich in einer Bar in Neapel. Den Zweitbesten während meiner Italienzeit morgens bei Autogrill auf dem Raccordo. Dort hat sicherlich keiner jeden Morgen Einstellungen gemacht. Die Antwort auf richtig guten Espresso war "die Maschine muss einfach permanent laufen". Aber natürlich nehmen die auch nicht alle 2 Wochen eine neue Sorte Bohnen. Da läuft seit Jahren Lavazza, Kimbo, Illy etc. durch.

Aber jeder darf seinen Spaß haben. Wenn Espressozubereitung ein Hobby ist, dann strebt man gerne nach Perfektionismus. Da ist nichts Schlechtes bei.
 
Bar in Neapel und Kimbo ist natürlich eine feine Sache! Im Gegensatz zu den meisten Bars auf der Brennerautobahn :-(
Unbedingt den eiskalten Espresso in einer Bar in Neapel probieren!
 
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