Espresso: Erfahrung mit einfachen Siebträger-Maschinen?

Wenn man berücksichtigt, was hier so an Geld für Kleidung, Schuhe, Taschen, etc. ausgegeben wird, dann darf man m.E. auch mal etwas mehr Geld für eine vernünftige Kaffeemaschine und Mühle sowie Zubehör ausgeben.

Ich habe seit 10 Jahren eine Bezzera Magica, Kaufpreis damals 1100 €, Preis heute ca. 1230 €. Würde ich sie verkaufen, so würde ich wohl immer noch mind. 700-750 € bekommen, also ca. 65% vom Neupreis.

magica.jpg

Die Maschine läuft jeden Tag und ist dank smarter Timer-Schaltung i.d.R. von morgens bis spät nachmittags an, und bis auf ein paar Dichtungen habe ich nie was ersetzt, bislang war noch nie was defekt. Wobei Reparaturen aber relativ einfach wären, sehr viel mechanisch. Wartung/Pflege ist super easy. Regelmäßig mal rückspülen, und dabei hin und wieder mit Kaffeesatzlöser. Ich habe zudem 2x selbst entkalkt nach Anleitung, dies sollte man aber nur sehr selten machen (wegen Dichtungen, etc.). Als Wasser verwende ich nur Volvic wegen dem kalkhaltigen Leitungswasser.
Jedenfalls muss man für ein paar Schuhe m.E. wohl einen größeren Pflegeaufwand aufbringen, als für solch eine Maschine. Auch staune ich immer, was da immer für Vollautomaten alles gemacht werden muss, mit Keimen aufgrund der Milch, usw.

Als Mühle habe ich eine Bezzera BB005 mit Timer. War damals sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis (unter 300€), wohl immer noch, aber sicherlich nicht perfekt, und ich würde heute mind. das Doppelte ausgeben, aber ob das Mahlergebnis dann besser ist? Jedenfalls funktioniert sie halt immer noch top, auch keine Defekte, nie was tauschen müssen. Etwa Timer und Mahlgradverstellung ist bei anderen Modellen besser gelöst, aber nach einer Weile hat man den Dreh raus und kann relativ schnell auch mal Bohnen wechseln im Fall. Wobei ich meine Standardbohnen habe.

Eine befreundete Familie hat dieselbe Maschine seit > 12 Jahren, täglich etliche Bezüge, ebenso noch nie Probleme und noch nie Reparaturen gehabt.

Ich trinke nur Espresso oder Americano, selten mache ich mal einen Cappuccino oder Latte, bin daher auch nicht geübt im Milchaufschäumen. Aber mit der Maschine kann man sich fast gar nicht so doof anstellen, um nicht einen vernünftigen Milchschaum hinzubekommen (kein Bauschaum, etc.).

Mit einem guten Setup hat man halt nur das Problem, dass einem selbst in guten Cafes der Espresso nicht mehr schmeckt, weil man den zu Hause viel besser hat.

Also, lieber etwas mehr Geld in die Hand nehmen, und dann viele Jahre was Vernünftiges zu haben.

Dies meine 0,02 € zum Thema :cool:
 
Wo wir gerade beim Thema sind. Eine der besten Anschaffungen in letzter Zeit war eine Feinwaage. Ich lasse jetzt die Mühle nicht mehr nach Zeit laufen, sondern wiege das Kaffeemehl nur noch. Dann habe ich jedes mal exakt die selbe Menge, in meinem Fall 9 Gramm. Die Konstanz im Geschmack hat sich enorm verbessert und so finde ich alles viel einfacher. Auch bei einer neuen Kaffeesorte muss ich nicht wieder ewig bei der Mühle justieren bis es passt. Einfach 9 Gramm wiegen, Mahlgrad minimal anpassen und die Sache läuft.
 
Hi @Von Amper
immer das Kaffeemehl abwiegen ist natürlich super. Scheitert aber bei mir am "WAF" :) Ich brauch auch ein Setup, damit Frau gut und schnell mit umgehen kann. An der Bezzera-Mühle habe ich daher 2 Striche am Timer-Rad angebracht, jew. für 1er- und Doppelsieb, aber Mahlgrad auf 1er Sieb optimiert, halt so ein Kompromiss, und klar hat die Mühle auch Totraum und es verbleibt unterschiedliche Menge in der Mühle.

Ansonsten wäre eine "Single Dose"-Mühle noch auf meiner Wunschliste, wie die Lagom P64, aber die ist mir noch nicht zu lange auf dem Markt, und der Preis von 1.475 $ plus ggf. Sonderoptionen, Versand und Zoll ist eine Ansage, dann die Qual der Wahl der Mahlscheiben, etc. So wichtig ist mir das Hobby dann auch nicht, daher hatte ich den Gedanken wieder verworfen und gebe lieber das Geld anderweitig aus.
 
WAF ???

Ich finde es mit der Feinwaage sogar einfacher. Vorallem beim wechsel der Kaffesorte. Die Waage ist ziemlich klein und liegt griffbereit auf der Mühle. Das Sieb auf die Waage legen, Tara Knopf drücken, Sieb unter den Auswurf halten, mahlen, kurz die Gramm gewogen, fertig. Ergebnis passt immer.
 
Und wie kriegst du das Sieb mit Mehl dann wieder in den Siebträger? Das benötigt (zumindest bei meiner Maschine) doch einen ziemlichen Druck, bei dem viel Kaffeemehl verschüttet werden würde. Oder tampst du das Mehl im Sieb und drückst es dann in den Siebträger? Da wäre mir die Gefahr auch viel zu hoch durch den Druck den Puck zu beschädigen.

Fragen über Fragen :>
 
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