Es kriselt nicht nur bei Görtz:

Ich habe ja keine Ahnung, aber mich hat schon immer gewundert, wie große oder größere Bekleidungskaufhäuser existieren; horrende Mieten, viel Personal und Unmengen von Verkäufern. Wie passt das, selbst wenn die Krawatten 119 € und die Anzühe 1.098 € kosten? Und es gibt ja nicht nur eins in jeder Stadt, sondern reihenweise davon.
 
Meine Karstadt-Voodoo-Puppe scheint Wirkung zu zeigen. Bloß etwas spärlich. Ich brauche scheinbar noch ein paar Nadeln mehr...
 
Was hast Du gegen Karstadt? Dort kann man unproblematisch umtauschen und die Angestellten tun mir nun weiß Gott sehr leid. Oder verstehe ich was falsch?
 
Zur Erläuterung kopiere ich mal ein paar Zeilen aus einem anderen Post von mir zum Thema:

"Das Personal ist i.d.R. faul, unwissend, unmotiviert und obendrein noch optisch unattraktiv. Ist etwas ausverkauft, heißt es "ist in zwei Wochen wieder da". In welcher Welt leben die denn?"

Wobei ich zur Verdeutlichung den Schwerpunkt definitiv auf "faul, unwissend, unmotiviert" legen möchte ;) Der Laden ist einfach der Inbegriff der Servicewüste. Ich wünsche keinem Unternehmen mehr die Insolvenz als Karstadt. Selbst angesichts der drohenden Arbeitslosigkeit scheinen die Angestellten dort nicht der Meinung zu sein, dass auch sie ihren Beitrag leisten sollten. Verwöhnt von einer zuvor scheinbar unendlichen Nachfrage, war es bei Karstadt offensichtlich nicht notwendig etwas für sein Geld zu tun. Das rächt sich nun. Und eigentlich ist der Vorteil von Wirtschaftskrisen, dass der Markt von solchen Unternehmen befreit wird. Aber mal gucken, wie sich das entwickelt...
 
Im KaDeWe war ich in der Tat seit 2006 nicht mehr. Dafür aber nahezu wöchentlich im Alsterhaus. Da ist es keinen Deut besser als in den regulären Karstadt-Filialen. Das Personal trägt vielmehr die Nase noch höher, weil es ja in der Luxusfiliale arbeitet. In meiner Schulzeit habe ich selbst drei Jahre im Einzelhandel gearbeitet und hätte ich ein solch karstadtereskes Verhalten an den Tag gelegt, wären es vermutlich nicht mehr als 3mon geworden.

In meinen Augen hat Karstadt seine Daseinsberechtigung verloren. Waren sie vielleicht früher das Einkaufseldorado in Hinterposemuckel, liefern Onlineanbieter heute in die entlegenen Winkel der Republik. In den großen Städten bekomme ich alles, was man bei Karstadt anbietet, im Fachhandel mit deutlich kundigerer und freundlicherer Bedienung und oft sogar Beratung.
 
Ganz genau. Und daher besteht hier seitens der Unternehmen extremer Handlungsbedarf, damit mir als Kunde ein Mehrwert geboten wird, der mich dazu verleitet, mein Geld dort auszugeben. Andernfalls lässt die Krise das Angebot hoffentlich etwas gesunden.
 
Das Kaufhaus als Einkaufsparadies der Mittelklasse des 20. Jahrhunderts ist passé. "The Mall" und Internethändler sowie hochspezialisierte Luxusgeschäfte oder imagestarke "Brand- Stores" bieten "Event-shopping" bzw. unschlagbaren Komfort / Preise. Überleben werden mittelfristig nur "de luxe" Stores wie Lafayette oder eben KaDeWe und irgend etwas WalMart-artiges für die neue Unterschicht (Tedi-Markt?)
 
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