Erster hochwertiger Füllfederhalter / Kugelschreiber

Viele Dinge bestimmen den Preisunterschied. Natürlich das Material des Schaftes, wie auch das Material der Feder. Dabei ist es hinsichtlich der Feder nicht damit getan, sie aus Gold zu fertigen. Im wesentlichen bestimmt die Fähigkeit zur Spreizung das Schriftbild der Feder. Gute Federn spreizen sehr leicht. Man findet sie selbst an teuren Schreibgeräten heute kaum noch. Häufig ist man daher mit der Anschaffung eines älteren Füllers besser bedient.

Im Schriftbild erkennt man die Spreizung der Feder: Federn die leicht spreizen erzeugen ein Schriftbild, das - ähnlich wie beim Schreiben mit der Kaligraphie-Feder - durch dickere und dünnere Linien gekennzeichnet ist. Meist sind die Aufstriche etwas dicker als die Abstriche, weil wegen des Aufstrichschwunges etwas mehr Anpressdruck die Feder spreizt. "Moderne" Federn erzeugen eher ein Schriftbild mit durchgängig gleichbreiten Linien, das eher etwas langweilig wirkt. Hierzu können Sie auch einen Tintenroller verwenden. Der schreibt sich für die kugelschreibergewöhnte Hand leichter und erzeugt ein vergleichbares Schriftbild.

Man sollte hier vielleicht etwas differenzieren. Eine flexible Feder ist erst einmal kein Qualitätsmerkmal per se. Es ist letztendlich eine persönliche Präferenz. So wie es fantastische rigide Federn geben kann, gibt es flexible Federn, die eher so lala schreiben bzw. gibt es Menschen, die mit flexiblen Federn nicht schreiben können (oft Linkshänder) oder die eine rigide Feder bevorzugen.

Ich persönlich finde flexible Federn z.B. sehr angenehm, habe aber mit sehr extrem flexiblen Vintagefedern Schwierigkeiten im Alltag zu schreiben.

Ein interessantes Schriftbild mit vielen Linienvariationen kann man auch mit speziellen Federn wie Italic, Stub, Oblique oder den japanischen Music oder Zoom Federn erreichen. Aber diese Federn sind nicht für jedermann, da hier die Schreibhaltung eine große Rolle spielt.

Es ist letztendlich alles eine Sache der persönlichen Präferenz.




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Kann jemand mir einen alltagstauglichen und langjährigen "Begleiter" bis 300 Euro empfehlen?
Es sollte ein etwas größerer Füller sein in Richtung M800 oder Sailor 1911 Large.

Die somit z.Z. weit oben auf der Liste stehen"

Freue mich auf Eure Empfehlungen.
 
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Kann jemand mir einen alltagstauglichen und langjährigen "Begleiter" bis 300 Euro empfehlen?
Es sollte ein etwas größerer Füller sein in Richtung M800 oder Sailor 1911 Large.

Die somit z.Z. weit oben auf der Liste stehen"

Freue mich auf Eure Empfehlungen.

habe m800 in F. Ist ein strapazierfähiger klecksfreier Begleiter und Arbeitstier. Autovergleich: Passat.

Für mittelgroße Hände ist er das Minimum an Größe.

Wenn Du eine kleine Handschrift hast bzw ernsthaft das Schreiben mit der Hand lernen willst, nimm gleich eine EF.

Beachten: so brav, wie er seinen Dienst tut und (vor allem in der Breite F) zum Lernen taugt, so langweilig wird er nach ca. 1 Jahr auch sein.

mittlerweile ist er bei mir eingemottet und 2 m1000 (kein Anfängerfueller!!!!) da. Viel kaprizioeser, aber ein Ferrari ist das ja auch.

du wirst erfahren, wenn ernsthaft das Schreiben geübt und angewandt wird, dass du mit einem Füller nicht glücklich wirst.
 
Ich konnte heute einige Füller testen.

MB 147, Feder M (zu leicht für mich, Feder sehr angenehm)
MB 149, dann doch zu groß/Dick
M800, Feder M , tolle Haptik, Feder sehr angenehm
Graf Faber Castell, haptik naja (Modell ???), Feder sehr geil
Caran d'Arche Modell ??, angenehmste Feder.

Alle Federn wären in der Weite M. Ich finde diese sehr angenehm was das Schriftbild angeht.

Du empfiehlst EF oder F? Gibt es dafür Gründe?

Gruß
 
Ich konnte heute einige Füller testen.

MB 147, Feder M (zu leicht für mich, Feder sehr angenehm)
MB 149, dann doch zu groß/Dick
M800, Feder M , tolle Haptik, Feder sehr angenehm
Graf Faber Castell, haptik naja (Modell ???), Feder sehr geil
Caran d'Arche Modell ??, angenehmste Feder.

Alle Federn wären in der Weite M. Ich finde diese sehr angenehm was das Schriftbild angeht.

Du empfiehlst EF oder F? Gibt es dafür Gründe?

Gruß

Bitte benenne Dein bisheriges Schreibgerät. Ist es ein Füller immer gewesen, kannst Du auf das 1. Anschreibgefühl im Laden vertrauen.

Ist es kein Füller gewesen, ist es unmöglich, eine Feder nach einem Satz zu charakterisieren. Die heutigen M-Breiten sind im Vergleich zu vor 1980 ziemlich breit und die Füller (M800) ziemlich saftig. Kurz: in B-Breite, werden alle getesteten Füller gut schreiben und nicht "kratzen". Welche Tinte wurde zum Testen verwendet? Welches Papier? >> Beim Richtiggutfüllerkaufwollen: das eigene Papier und die eigene Tinte mitbringen!

Du könntest Folgendes tun, wenn keinen guten Füller bisher. Einfach in ein Schreibwarengeschäft gehen und einen Pelikan Schulfüller kaufen (max EUR 30). Die Patronen leeren und z. B. mit Pelikan 4001 türkis (nicht teuer, aber schon smoother als die königsblau) befüllen. Dann kaufe noch Clairfontaine-Papier: Kursusblöcke, A4, 100 Blatt für unter EUR 5. Dann schreibe 3 Monate viel mit dieser Kombination und hänge gleichzeitig ein "Wunschalphabet" in Blickweite. Automatisch wirst Du besser schreiben lernen und bekommst Basiswissen im Feeling ;-)

Es ist einfach ein Lernprozeß ... mit dem Problem, daß naß und kratzfrei immer ein gutes Erst-Gefühl erzeugt. Jedoch ist etwas "Response" gar nicht so schlecht und ein eher mittlerer Tintenfluß anzustreben.

Da der 800 Dir sofort gefallen hat, ist damit die Mindestgröße definiert. Ich tendiere für Schreibanfänger eher dahin, wenn ein Füller sofort scheint zu passen, z. B. ein M 600, immer eine Größe größer zu nehmen, dann einen M800, welcher sich anfänglich etwas zu groß anfühlt. Niemals zu klein.

Nimm mal bitte 8 mm Linienabstand-Papier und schreibe etwas. Nutzt du die volle Höhe der Linien aus und willst Du künftig so groß schreiben, nimm notfalls eine M. Mit einer M wirst Du beim 800 immer ein ziemlichen Wegbügler bekommen ;-( = naß und kein Response. Klar... für Unterschriften ist eine M/B perfekt, aber zum Schreiben?

Ich schreibe Schulausgangsschrift 1968, Kurrent und lerne derzeit eine Anglaise. Mit dem M800 in F gehen sogar schon Details (die "Öffnungen" bei den Kleinbuchstaben "e" und "f" und "l" - Tip: probiere mal bitte @ zu schreiben, wenn Du testest, bleibt das kleine "a" darin sauber offen?) verloren mit trockener Tinte Pelikan königsblau auf Clairefontaine.

Wenn ehrgeizig, künftig schön und detailliert zu schreiben und nicht zu große Handschrift: EF nehmen beim M800. - Zum Lernen ist F besser. M hat zuviele Nachteile.

[Da M800 eingemottet, kann ich dir aktuell keine Schriftproben schicken, sondern nur Bilder von meiner Lernphase damit.
Ich kann Dir Schriftproben schicken von: M 1000 italic und M 1000 EF (welche jedoch fast eine F ist), Alt-Pelikan OF 140, Brause Steno EF (hauchfeinst) ... in den vorgenannten Schriftarten. >>> bitte PN]

Hoffe, war jetzt nicht zu verwirrend, aber ist schon nicht sooo einfach und Fehlkäufe unumgänglich - bzw. wird man eh mit einem Füller nicht glücklich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wow, das nenne ich mal ne saubere Handschrift.

Vielen Dank für ausführliche Beschreibung. Mein Bestreben ist es nicht eine solch tolle Handschrift mit einem neuen Füller zu erreichen. Seit einem Jahr schreibe ich mit den "Billigheimern"Jinhao X450 und 159. Der 450er liegt mir von der Größe ganz gut.

Ich verwende den Füller zur täglichen Arbeit. D.h. Unterschriften, Arbeitsaufträge an Mitarbeiter, Notizen für MA, Terminvorlagen usw....
 
Wow, das nenne ich mal ne saubere Handschrift.

Vielen Dank für ausführliche Beschreibung. Mein Bestreben ist es nicht eine solch tolle Handschrift mit einem neuen Füller zu erreichen. Seit einem Jahr schreibe ich mit den "Billigheimern"Jinhao X450 und 159. Der 450er liegt mir von der Größe ganz gut.

Ich verwende den Füller zur täglichen Arbeit. D.h. Unterschriften, Arbeitsaufträge an Mitarbeiter, Notizen für MA, Terminvorlagen usw....

danke

450er?


M = natürlich unkomplizierter zu schreiben als F, geschweige denn EF

Unterschriften = definitiv M
Kurznotizen an Mitarbeiter, welche schnell verfaßt werden müssen = geht M auch, besser F

Solltest dann Minimum 8 mm Linien verwenden bzw. keine Zettel kleiner A5, sonst siehts nicht aus.

Würde mir die Ausgabe von EUR 300 überlegen, es sei denn, der Füller wird auch im Kundenkontakt benutzt (repräsentative Wirkung).

Ein Füller, welcher was Besonderes ist, EUR 100 kostet und Blickfang ist, ist der Transehe von Manufactum mit der Schmidt-Bockfeder und Schmidt-Leitwerk in M. Kuck' Dir den mal an.

Kannst auch einen Lamy mit Goldfeder nehmen, deutlich unter EUR 200.

Als Testkriterium würde ich die Unkompliziertheit dann in den Vordergrund stellen: aufschrauben, Unterschrift hinbrezeln. Hat er die "hingebohnert", ist es dann das richtige Ding für den Einsatzzweck.

Gute Tinte brauchste noch. Unterschriften, welche jahrelang "halten" müssen, brauchst eisengallus-Tinten. Diese sind beständig.

Weitere Tinten könnte ich benennen bzw. nachfragen, wenn Dir 'ne Farbe auf der Schriftprobe gefällt.
 
Schreibe im Büro hier immer mit einem Kaweco Sport AL (matt schwarz). Federstärke M (ist relativ schmal, bei anderen Herstellern könnte das durchaus F sein). Benutze ihn genau für Anweisungen an Mitarbeiten, Änderungen in Verträgen, Telefonnotizen etc. Bin sehr zufrieden. Kostenpunkt rund 50,- EUR. Verwende ihn mit den Patronen, welche zu 100 Stück im Glas kommen :eek:. Funktioniert einwandfrei.
Für Unterschriften verwende ich allerdings einen Mont Blanc Meisterstück Bordeaux, Federstärke B. Habe ich von meinem Vater zum Abitur bekommen und damit auch im Anschluss sämtliche wichtige Prüfungen geschrieben. Übrigens ebenfalls von Anfang an mit den Billo-Patronen!
 
Bitte benenne Dein bisheriges Schreibgerät. Ist es ein Füller immer gewesen, kannst Du auf das 1. Anschreibgefühl im Laden vertrauen. ... Du könntest Folgendes tun, wenn keinen guten Füller bisher. Einfach in ein Schreibwarengeschäft gehen und einen Pelikan Schulfüller kaufen (max EUR 30). Die Patronen leeren und z. B. mit Pelikan 4001 türkis (nicht teuer, aber schon smoother als die königsblau) befüllen. Dann kaufe noch Clairfontaine-Papier: Kursusblöcke, A4, 100 Blatt für unter EUR 5. ...

Sehe ich auch so. Ein gutes Papier traegt erheblich zum positiven Schreibgefuehl mit dem Fueller bei. Empfehlung: Collegeblocks von "Clairfontaine" 90 g/m2 (relativ teuer) oder von "Brunnen" Premium 90 g/m2 (Amazon).

Tinte wuerde ich als Anfaenger erst mal bei Patrone bleiben. Einen nennenswerten Unterschied zwischen "Pelikan 4001" (Standard), "Pelikan Silberstein" (Exklusiv), Parker, Lamy, MontBlanc habe ich bei Patronentinte bisher noch nicht feststellen koennen.

... aber ist schon nicht sooo einfach und Fehlkäufe unumgänglich ...
Deswegen wuerde ich empfehlen, erst mal mit einem guenstigen Fueller zu starten wie z.B. dem Pelikan P200 (ca. 75 Euro) oder dem Parker Sonnet (ca. 100 Euro). Parker hat den Vorteil, dass er das Gewinde aus Metall hat, was bei Pelikan in dieser Preislage noch Kunststoff ist. Dafuer ist die Feder des Pelikan m.E. besser.
 
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