Erste Rahmengenähte bei Senk-Spreizfuß: Zurichtung?

Cypher

New Member
Guten Abend liebe Foren-Gemeinde,

ich (29, aus München) bin noch sehr neu auf dem Gebiet der klassischen Herrenmode und hab aber seit ein paar Wochen richtig Blut geleckt.

Für meinen Einstieg in rahmengenähte Schuhe plane ich nun die Anschaffung eines ganz klassischen Plain oder Cap Toe Oxford fürs Business Outfit, in der Preisregion von Loake 1880 (also bis ca. 250€)

Ich hab jedoch Senk-Spreiz-Füße und bislang (soweit es ging) orthopädische Einlagen.

Nach meiner ersten Euphorie über rahmengenäht (Korkausballung usw.), muss ich daher wohl eingestehen, dass ich bei hochwertigen Schuhen auch über eine orthopädische Schuhzurichtung nachdenken sollte.

Daher meine entscheidende Fragen:

- Wie kann ich einen Schuh finden, der mir NACH der Zurichtung passt, und woher weiß ich das vorher? Kann der Schuhmacher auch einen zu weiten bzw. zunächst unpassenden Schuh dadurch passend machen?

- Oder ist das mit der Zurichtung überbewertet, und wird von niemand Betroffenen wirklich praktiziert?

- Es gibt bei mir um die Ecke einen Laden, der insb. auch für rahmengenähte Schuhe 2mm-Einlegesohlen nach "Methode Derks" fertigt. Ist das statt der Zurichtung sinnvoll oder lieber abzuraten?

- Welche Schuhläden und auch Orthopädie-Schuhmacher in München sind für meinen Schuhkauf generell empfehlenswert?
Online-Kauf ist ja mit der Thematik nochmal schwieriger :-(


Danke schonmal für Hilfe!

Viele Grüße,
Cypher
 
Du wirst da um eigene schmerzhafte bzw. teure Erfahrungen nicht drum herum kommen. Deine Füsse kennt hier keiner. Ich war auch bei Herrn Hanske. Wobei Dir meine Erfahrungen nicht wirklich weiterhelfen werden.

Prinzipiell ist es erstmal anzustreben, möglichst gleich passende Schuhe zu finden. Und den Horizont zu Anfang nicht allzuweit zu verengen. Leg Dein Budget zu Anfang nicht zu knapp aus!!! Gehe offen an die Sache ran, in München gibts viele gute Geschäfte: Hr. Danis (http://www.schuhmanufaktur.biz/rdanis/Schuhmanufaktur_Home.html), Münchener Schuhwerkstätten (http://www.muenchenerschuhwerkstaetten.de/), Ed Meier Residenzstr. oder Brienner Str., Unnützer (war ich auch noch nicht), Konen, Hirmer, und noch ein paar andere.

Wenn Du die durch hast und mind. 20 Paar von 200-800,-€ probiert (nicht unbedingt gekauft) hast, bist Du schonmal etwas schlauer. Erst danach weiter an Zurichtung etc. denken.

Meine Meinung und meine Erfahrung...
 
Ich würde dir auch raten erst einmal Probieren und wieder Probieren...oft ist es nicht zwingend Orthopädische Einlagen auch in einen Rahmengenähten Schuh zu packen, zumindestens nicht jeden Tag. Da du einen Senk - Spreiz Fuß hast benötigst du einen Schuh der auf einem weiten Leisten aufgebaut ist. Wenn du die Möglichkeit hast probiere mal von Dinkelacker die Leisten Buda und Janosch (Extra-Weit) könnte sogar super mit deinen Einlagen passen) der Rio Leisten könnte auch passen allerdings ohne Einlagen. Ansonsten schau mal ob du in München dir einen Schuh anfertigen lassen kannst, "Handmacher" bietet Schuhe um die 400 Euro an. Das wäre eine Möglichkeit. Erst nach langem probieren der unterschiedlichen Schuhe würde ich dann das Budget entsprechend anpassen. Und bitte lasse dir nicht irgendwelche MBT Schuhe vom DOC anschnacken...

Viel Erfolg und bitte berichte mal wie deine Erfahrungen waren. Sicher interessant für viele Mitforanten :)
 
Also mir wurde auch schon sehr oft ein Knicksenkspreizfuß diagnostiziert. Habe auch als Kind orthopädische Einlagen getragen. Noch vor 7 Jahren hat das auch der Arzt bei der Musterung festgestellt.

Interessiert hat es mich nicht. Mein erstes Paar rahmengenähte habe ich einfach so gekauft und trage diese ohne Probleme.

Ich weiß nicht, wie stark ausgeprägt das bei dir ist. Durch viel Barfuß laufen sieht mein Fußabdruck auch mittlerweile recht normal aus. Ich würde einfach mal Schuhe durchprobieren und gleichzeitig versuchen, den Senkspreizfuß auszugleichen, sofern möglich. Das ist natürlich kein ärztlicher Rat, aber das was ich aus meinen Erfahrungen jetzt schließe.
 
Ich trage auch Einlagen. Ich habe aber festgestellt, dass ich bei "gscheiten" Schuhen, also Schuhen mit fester Sohle und gutem Sitz diese nicht brauche.

Wenn ich Lederschuhe trage, die einen festen Sitz haben kann ich ganz normal ohne Beschwerden laufen. Wenn dein Senk/-Spreizfuß nicht allzu wild ist - wie bei mir - würde ich das Risiko eingehen.

Falls du ein paar Euro übrig hast, die du eventuell in den Sand setzt,würde ich mir ein günstiges Einsteigerpaar unter 200€ kaufen und es einfach mal testen. Auf lange Sicht immer noch billiger als jedesmal den Schuhmacher etwas ändern zu lassen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich habe das Problem, dass durch die Einlagen der Schuh hinten nicht mehr richtig sitzt, da die Ferse durch die Erhöhung nicht mehr sauber umschlossen ist. Auch vorne scheuert es(selbes Problem).

Genau das Problem kenne ich aus eigener Erfahrung nur zu gut. Fersenpolster hilft auch nicht recht. Einlagen sind wenn irgend möglich zu vermeiden (sprich passende Schuhe zu suchen). Bei höheren Schuhen (also Stiefeln) ist das Problem natürlich besser in den Griff zu kriegen.
 
Hui, danke schonmal für die zahlreichen Antworten!

Ich trage übrigens zwar in den meisten aber nicht in allen Schuhen die Einlegesohlen, und merke eigentlich kaum Unterschied. Die Sohlen sind zwar orthopädisch angefertigt, aber ich hab nicht das das Gefühl, dass sie sehr korrigierend sind. Von demher ist es vielleicht nicht so schlimm? Rein von der Optik hätte ich das allerdings schon gesagt.:confused:


Sizeadvisor würde mir aufgrund meiner Abmessungen übrigens hauptsächlich Leisten empfehlen in der Größe 9,5-F bis 10-E, z.B. den Loake 026 in 9,5-F.

Prime Shoes hab ich bereits anprobiert, die Standard-Linie ist mir durchgängig am Spann zu hoch/weit (Schnürreserve bereits voll aufgebraucht, kein fester Halt). Die Premium-Linie dagegen passt halbwegs, ist etwas schmaler.

Also bin ich eher weit davon entfernt, weite Leisten zu benötigen, sofern ich keine Einlagen reintu.


Aber ich lieg vermutlich richtig in der Annahme, dass sich dann mit Einlage im Korkbett ja dann die Form der Einlage abzeichnet und nicht meines Fußes. Damit ist schonmal ein Vorteil der rahmengenähten dahin.


Hm, ich lese mal als Zwischenfazit folgende Punkte heraus:

- Soviele Schuhe probieren wie möglich, um mal ein Gefühl für Passformen etc. zu bekommen

- Erst danach über weitere Schritte entscheiden, z.B.:
  • günstiges Einsteigerpaar zum Ausprobieren, mit od. ohne Einlegesohlen
  • teureres Paar (RTW), das sehr gut passt, mit od. ohne Einlegesohlen
  • Maßkonfektion (gibts hier auch die Möglichkeit der orthopädischen Zurichtung, ohne auf Maßschuhe zuzugreifen?)
  • kompletter Maßschuh (für den Einstieg in rahmengenähte Schuhe für mich z.Z. zu teuer)


@Udo: Magst du nicht kurz ein paar Worte zu den Einlagen von Herrn Hanske sagen? Die scheinen ja recht dünn zu sein, im Vergleich zu meinen jetzigen normalen? Du hast noch gar nicht erwähnt, wie du das nun handhabst (Einlegesohle, Zurichtung...).

@mcxreflex: Wieso meinst du, dass Zurichtung nicht gern praktiziert wird? Hat bei deiner 120€-Sohle nicht die Krankenkasse den Hauptteil gezahlt?


Weitere Meinungen dazu? Scheint ja doch ne Reihe von euch zu beschäftigen, schonmal gut, mit der lästigen Sache nicht allein zu sein.
 
Ich hab bisher keinen gefunden, der das so machen wollte. (Also die Korkausballung komplett umarbeiten (weiß auch nicht in wie weit das geht))

Ungefähr die Hälfte ja. Ich hatte allerdings vorher schon "Kasseneinlagen" und die haben mich nicht sonderlich überzeugt. Deswegen habe ich die aus eigener Tasche gezahlt.

Hier ein Vergleichsbild. (Rechts Standard, Link "Premium")

Du zahlst für die linke Einlage 120€? Ich würde den Schuhmacher wechseln! Ich habe auch die Premium-Leder Variante, meiner möchte aber nur 10€ Aufpreis.
 
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