Erfahrungen mit Messerbrief.de

Andreas Gerads

Stilmagazin-Inhaber
IMG_1675.jpgSelten klicke ich auf mir eingeblendete Werbung bei Instagram, im Oktober letzten Jahres war es aber mal so weit. Die Webseite Messerbrief.de schlug mir vor meine Messer über seinen Online-Service schleifen zu lassen. Da ich noch eine passende Leiche in der Schublade hatte, die dort bereits zu lange lag und gerne wiederbelebt werden sollte, nahm ich das Angebot an.

Der Ablauf:
  • über die Messerbrief.de Webseite übermittelte ich meine Kontaktdaten und wieviele Messer ich schärfen/schleifen lassen möchte
  • Messerbrief.de sendete mir ein großes Kuvert, mit einer zu meinem Kochmesser passenden Schutzhülle, zu
  • das Kuvert mit meinem Messer habe ich zügig zurück auf den Weg zu Messerbrief gebracht
  • dort verweilte mein Messer ein paar Tage während derer es geschliffen wurde
  • schlussendlich kam das Messer im gleichen Kuvert wieder zu mir zurück - für mich als Laie "scharf wie Sau". Im ungeschliffenen Zustand hatte das Messer einige Ausschläge in der Klinge, davon war keine einzige mehr zu sehen.
Mittlerweile wurde das Messer wieder häufiger genutzt, bisher ohne es nachzuschleifen. Ich denke da würde sich nun eine "Heimlösung" mit einem Wetzstahl anbieten - habe ich mich aber noch nicht mit beschäftigt. Ich bin auch kein Power-User meines Kochmessers.

Gekostet hat der Spaß: 17,00 € für das Schleifen eines Stahlmesser plus 12,50 € für Portokosten, also in Summer 29,50 €, die ich im Nachgang überwiesen habe, die Rechnung erhielt ich per Email. Ich fand den Ablauf erfreulich professionell und klar. Bei dem Hin- und Herschicken muss man über den Umweltaspekt schon noch mal nachdenken. Viel schlanker ließe sich das Angebot aber kaum als Online-Service aufziehen.

Pluspunkte für die sehr gelungene Umsetzung der Idee und das Design des Service. Ein "Neutral" für den Umweltaspekt, um das bewerten/vergleichen zu können, müsste ich hier in meiner Gegend erst mal schauen wer meine Messer schleifen könnte. In den letzten Jahren sind hier einige Fachgeschäfte verschwunden, die das möglicherweise noch angeboten hätten. Wenn ich dafür nach Aachen fahren müsste, wäre das für mich nicht attraktiv (Corona gerade mal ganz außen vor gelassen).

Habt ihr bereits Erfahrungen mit Messerbrief.de oder ähnlichen Service-Anbietern? Nutzt ihr Messerbrief ggf. sogar regelmäßig?

P.S: Die Abomodelle fand ich für mich nicht reizvoll - auch wenn es für mein Messer sicher eine Wohltat wäre, sich jährlich und damit regelmäßig in den Service zu begeben :)
 
30.- € + 17.- € je weiteres Messer ist schon recht teuer. Bei 4 Messer einmal schärfen würde ich für das gleiche Geld lieber den Horl kaufen, der ist idiotensicher und das Ergebnis gut. Viele Messermacher überarbeiten und schärfen auch Messer, da zahlt man für eine Geometrieänderung, Politur und Schärfe auch nicht mehr und hat danach nicht nur ein scharfes, sondern ein besseres Messer. Als bequeme Lösung aber sicher nicht verkehrt. Ich schleife mit Wassersteinen, aber das ist auch eine Art Entspannung.
 
Finde den Preis außerordentlich hoch, bin aber von günstigeren Angeboten auch abgekommen. Meine beste Erfahrung hatte ich mit der Messermanufaktur Wasserkraft (Ralf Jahn), da war die Klinge einmalig glatt poliert und scharf.
 
Ich finde den Preis in Ordnung, wenn die Arbeit entsprechend ausgeführt ist. Ich bezahle bei meinem Schleifer ca. 1€/cm also locker 20€ pro Messer und würde trotzdem niemals wo anders hin gehen.
 
Finde ich abstrus teuer. Wir schwören auf den MesserMo, der in München immer auf der Auer Dult einen Stand hat und ansonsten in Franken an allen möglichen Ecken rumtingelt. (https://www.messermo.de/) Ich könnte mir vorstellen, dass der Corona-geplagt auf Anfrage auch Versandaufträge machen würde, wenn es nicht gerade nur ein Einzelteil ist. Die Messer in ein bisschen Stoff und Luftpolsterfolie einwickeln mache ich dann lieber selber.

Was das Thema Wetzstahl angeht: Man sollte den grundlegenen Unterschied zwischen Messer schleifen (Material abtragen um eine neue scharfe Schneide zu produzieren) und wetzen (Wiederaufrichten einer umgebogenen Schneide) verstehen, um zu wissen, wann der Wetzstahl was bringt und wann geschliffen werden muss. http://messer-machen.de/schaerfmittel/wetzstaehle/wetzstaehle.html

Ich würde nur einen Stahlwetzstahl benutzen, die abrasiven Wetzstäbe aus Kermik oder mit Diamantbeschichtung sind auch ein Problem. Manchmal muss es eben ein gescheiter Schliff sein.
 
Finde den Preis außerordentlich hoch, bin aber von günstigeren Angeboten auch abgekommen. Meine beste Erfahrung hatte ich mit der Messermanufaktur Wasserkraft (Ralf Jahn), da war die Klinge einmalig glatt poliert und scharf.
Ein Treiber in dem ganzen Spiel sind natürlich die Versandkosten - in meinem Fall waren es 12,50 €.
Da sich in meiner Heimatstadt der Messerschleifer auch vom Acker gemacht hat, habe ich mir diesen Rollschleifer bestellt. Ich werde hier berichten.

Beste Grüße
Oha! Ja - Erfahrungen dazu würden mich auch interessieren
 
Oben