Erfahrung mit shibumi su misura

DFOF

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Ich hatte schon länger den Wunsch, mir von einer italienischen Schneiderwerkstatt ein Maßjackett anfertigen zu lassen. Der hohe zeitliche Aufwand für Vermessung und Anproben in Italien hatten mich bisher davon abgehalten. Ich war deshalb sehr erfreut, als shibumi ankündigte, Maßkleidung mit Anproben in Deutschland anzubieten.

Das erste Treffen mit Herrn Fries fand im April 2019 in Hamburg in sehr angenehmer Atmosphäre statt. Die Auswahl der Stoffe war nicht sehr groß, ich habe aber genau das gefunden, was ich mir vorgestellt hatte. Es war allerdings ein „Vintage“-Stoff, was den Preis des Jacketts noch einmal um Euro 200,00 auf Euro 2.500,00 erhöhte. Daran sollte das Projekt aber nicht scheitern. Es wurden alle Details des Jacketts, Art der Außentaschen, Kammtasche (mein Kamm wurde auch vermessen) und Ausführung der Naht am Revers in „doppia puntura“ besprochen. Vermisst habe ich die Möglichkeit, zusammen mit dem Stoff auch die Knöpfe und den Futterstoff auszusuchen, wie ich es von vorherigen Bestellungen von Maßkonfektion gewohnt war.

Die erste Anprobe fand Anfang Juni 2019 statt. Das Jackett saß schon sehr gut, es mussten nur noch kleinere Änderungen vorgenommen werden. Bei diesem Treffen wurde die noch offene Frage der Fütterung der Vorderseiten des Jacketts entschieden, ich wollte vollständige Fütterung.

Bei der zweiten Anprobe Mitte Oktober 2019 wurde die Länge der Ärmel festgelegt. Herr Fries erläuterte mir noch die im Schneiderhandwerk üblichen Zeichen für die Veränderung der Ärmellänge. Weil Herr Fries wieder keine Knopfmuster mitgebracht hatte, wurde vereinbart, dass ich mir bei einem Aufenthalt in Florenz im November 2019 die Knöpfe im Atelier von shibumi aussuchen kann und daran anschließend das Jackett kurzfristig fertiggestellt wird.

Wenige Tage vor der Abreise nach Florenz erhielt ich per mail die Mitteilung, dass entgegen der Absprache die Knöpfe schon angenäht worden sein, man diese aber notfalls noch austauschen könne.

Bei der Abholung des Jacketts am 15. November 2019 im Atelier von shibumi in Florenz stellte ich bei der Anprobe fest, dass die Ärmel zu kurz sind. Der Schneider von shibumi sagte, man könne dies nicht ändern. Herr Fries war an diesem Tag nicht im Atelier. Ich habe nach der Rückkehr nach Deutschland diesen Mangel und die weiteren Mängel des Jacketts Herrn Fries am 27. November 2019 per mail mitgeteilt. Es war nämlich die Front nur teilweise gefüttert, die Kammtasche fehlte, die Nähte waren nicht in „doppia puntura“ ausgeführt und die Knopflöcher unsauber gearbeitet. Herr Fries antwortete sehr schnell und kündigte die Übersendung eines Rücksendeetiketts an, die Mängel seien in wenigen Tagen zu beheben. Das Rücksendeetikett kam nicht. Ich habe per mail am 18. Dezember 2019 an das Rücksendeetikett erinnert. Eine weitere Erinnerung habe ich per mail am 27. Dezember 2019 an Herrn Fries abgesandt. Am 3. Januar 2020 kam endlich das Rücksendeetikett und ich habe das Jackett am folgenden Tag an shibumi in Florenz zurückgeschickt. Dann war erst einmal wieder Pause. Ich habe am 28. Januar 2020 per mail nach den Arbeiten am Jackett gefragt, schließlich sollte die Behebung der Mängel nur wenige Tage dauern. Am 19. Februar 2020 habe ich dann erstmals eine sehr deutliche mail geschrieben. Das Jackett kam dann wenige Tage später bei mir an. Die Fütterung der Vorderseiten war jetzt wie besprochen ausgeführt, die Kammtasche vorhanden und die Ärmel in der richtigen Länge. Folgende Mängel waren nicht behoben: die Naht am Revers war nicht wie bestellt ausgeführt und die Knopflöcher weiter unsauber. Zudem waren als neuer Mangel an den Ärmeln Knickfalten im Stoff, die von der alten Ärmellänge herrührten.

Jetzt kann jeder verstehen, warum ich nicht der Meinung bin, dass Kundenservice bei shibumi groß geschrieben wird.
 
Wie sitzt es denn? Mach doch mal ein paar Bilder?
Ich schliesse mich dem an : Bilder des Sakkos ? Was ist dann noch passiert ? Nix mehr oder shibumi noch einmal angeschrieben oder wie oder was ?

Über 1 Jahr nach der Sache wird jetzt plötzlich etwas geschrieben ? Sehr komisch.

Na ich denke es ist wie immer , irgendwo ist die Wahrheit zu finden - fragt sich bloss wo .

Und, auch wenn ich es hasse als Begründung, man darf die Corona Geschichte auch nicht vergessen. Da brach in Italien gerade alles zusammen und die wurden wirklich hart getroffen.
 
Ich hatte schon länger den Wunsch, mir von einer italienischen Schneiderwerkstatt ein Maßjackett anfertigen zu lassen. Der hohe zeitliche Aufwand für Vermessung und Anproben in Italien hatten mich bisher davon abgehalten. Ich war deshalb sehr erfreut, als shibumi ankündigte, Maßkleidung mit Anproben in Deutschland anzubieten.

Das erste Treffen mit Herrn Fries fand im April 2019 in Hamburg in sehr angenehmer Atmosphäre statt. Die Auswahl der Stoffe war nicht sehr groß, ich habe aber genau das gefunden, was ich mir vorgestellt hatte. Es war allerdings ein „Vintage“-Stoff, was den Preis des Jacketts noch einmal um Euro 200,00 auf Euro 2.500,00 erhöhte. Daran sollte das Projekt aber nicht scheitern. Es wurden alle Details des Jacketts, Art der Außentaschen, Kammtasche (mein Kamm wurde auch vermessen) und Ausführung der Naht am Revers in „doppia puntura“ besprochen. Vermisst habe ich die Möglichkeit, zusammen mit dem Stoff auch die Knöpfe und den Futterstoff auszusuchen, wie ich es von vorherigen Bestellungen von Maßkonfektion gewohnt war.

Die erste Anprobe fand Anfang Juni 2019 statt. Das Jackett saß schon sehr gut, es mussten nur noch kleinere Änderungen vorgenommen werden. Bei diesem Treffen wurde die noch offene Frage der Fütterung der Vorderseiten des Jacketts entschieden, ich wollte vollständige Fütterung.

Bei der zweiten Anprobe Mitte Oktober 2019 wurde die Länge der Ärmel festgelegt. Herr Fries erläuterte mir noch die im Schneiderhandwerk üblichen Zeichen für die Veränderung der Ärmellänge. Weil Herr Fries wieder keine Knopfmuster mitgebracht hatte, wurde vereinbart, dass ich mir bei einem Aufenthalt in Florenz im November 2019 die Knöpfe im Atelier von shibumi aussuchen kann und daran anschließend das Jackett kurzfristig fertiggestellt wird.

Wenige Tage vor der Abreise nach Florenz erhielt ich per mail die Mitteilung, dass entgegen der Absprache die Knöpfe schon angenäht worden sein, man diese aber notfalls noch austauschen könne.

Bei der Abholung des Jacketts am 15. November 2019 im Atelier von shibumi in Florenz stellte ich bei der Anprobe fest, dass die Ärmel zu kurz sind. Der Schneider von shibumi sagte, man könne dies nicht ändern. Herr Fries war an diesem Tag nicht im Atelier. Ich habe nach der Rückkehr nach Deutschland diesen Mangel und die weiteren Mängel des Jacketts Herrn Fries am 27. November 2019 per mail mitgeteilt. Es war nämlich die Front nur teilweise gefüttert, die Kammtasche fehlte, die Nähte waren nicht in „doppia puntura“ ausgeführt und die Knopflöcher unsauber gearbeitet. Herr Fries antwortete sehr schnell und kündigte die Übersendung eines Rücksendeetiketts an, die Mängel seien in wenigen Tagen zu beheben. Das Rücksendeetikett kam nicht. Ich habe per mail am 18. Dezember 2019 an das Rücksendeetikett erinnert. Eine weitere Erinnerung habe ich per mail am 27. Dezember 2019 an Herrn Fries abgesandt. Am 3. Januar 2020 kam endlich das Rücksendeetikett und ich habe das Jackett am folgenden Tag an shibumi in Florenz zurückgeschickt. Dann war erst einmal wieder Pause. Ich habe am 28. Januar 2020 per mail nach den Arbeiten am Jackett gefragt, schließlich sollte die Behebung der Mängel nur wenige Tage dauern. Am 19. Februar 2020 habe ich dann erstmals eine sehr deutliche mail geschrieben. Das Jackett kam dann wenige Tage später bei mir an. Die Fütterung der Vorderseiten war jetzt wie besprochen ausgeführt, die Kammtasche vorhanden und die Ärmel in der richtigen Länge. Folgende Mängel waren nicht behoben: die Naht am Revers war nicht wie bestellt ausgeführt und die Knopflöcher weiter unsauber. Zudem waren als neuer Mangel an den Ärmeln Knickfalten im Stoff, die von der alten Ärmellänge herrührten.

Jetzt kann jeder verstehen, warum ich nicht der Meinung bin, dass Kundenservice bei shibumi groß geschrieben wird.
Keine schöne Story, ich kann Deine Enttäuschung verstehen. Grundsätzlich würde mich aber (wie die anderen auch) interessieren, wie das Ergebnis technisch und stilistisch ausgefallen ist, da helfen halt nur Fotos, die ich gerne sehen würde. Wenn eine spezifizierte Ziernaht nicht ausgeführt wurde, ist das ärgerlich, aber es ist ja nicht die Hauptsache für die Wirkung des Sakkos.

Mich bestätigt das insgesamt ein wenig in meiner bestehenden Abneigung, Long Distance Bespoke Projekte zu machen. Hier hattest Du mit Shibumi als deutschsprachigen Mittler noch eine Kommunikationsebene mehr zwischen Dir und dem Schneider, wo Kommunikation eben auch schief gehen kann in Form von Informationsverlusten. Ich weiß nicht, wo Du wohnst, aber z.B. mit einem Hamburger Schneider wie Herrn Dühnforth wärst Du auch nicht viel teurer weggekommen und hättest direkten Zugriff auf den Ausführenden und damit auf den Prozess gehabt. Natürlich fehlen dem Ergebnis dann am Ende ggfs. einige italienische Stilelemente, wobei ich nicht weiß, welche spezifisch italienischen Stilelemente Du gerne realisieren wolltest.
 
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