Empfehlung Maßanzüge Raum Düsseldorf/Köln

Audi1973

New Member
Guten Tag zusammen,

Ich benötige eure Hilfe. Ich brauch ein paar neue Anzüge. Da ich leider keine Normfigur habe, leichter Bauch und sehr breites Kreuz, suche ich einen guten Maßschneider im Raum Düsseldorf / Köln im Preissegment bis so 1000 bis 1500€. Es geht nur um BUSINESS Anzüge.

Vielen Dank
 
für das budget wird's mit einem Maßanzug schwer. auch mit pikiertem Revers etc.

gute maßkonfektion eher, aber da habe ich keine Erfahrung da ich kein mann bin.
 
Asche auf mein Haupt. Ich bin mit den Begriffen noch nicht ganz so vertraut. Hättest ihr denn Empfehlungen für gute Maßkonfektion?
 
Pikiertes Revers ist halt von Hand oder maschinell eingenähte Haareinlage. Für den praktischen Zweck nicht notwendig... Eher für sartoriale Genießer. Bei masskonfektion kann ich leider nicht helfen außer dass ich Kuhn usw nicht anvisieren würde, sondern eher einen Maßschneider der Erfahrung hat und mit maß als auch maßkonfektion arbeitet. Der hiesige (Kleegräfe und Strohmann) macht sowas und arbeitet mit scabal zusammen, wo der Anzug auch gefertigt wird. Vllt ist es ja doch mal eine gewisse Distanz wert, zumal du eh gleich ein paar brauchst.
 
Für den die Preisspanne 1000 bis 1500 bekommst Du sehr schöne Maßanzüge.
In Köln kennen ich Ingo Fischer Masskonfektion. Der bietet auch Scabal an.
 
Das Thema Maßkonfektion oder MtM ist gut geeignet, hier massive Glaubenskriege zu Triggern. Ich würde vorschlagen, Du schaust mal in den entsprechenden Unterbereich des Forums, vielleicht um etwas beim Überblick zu helfen mal drei Grundformen:

Es gibt überregionale Spezial-Anbieter für MTM, dies sind primär Kuhn, Dolzer, Cove und Xuits, die integrieren die Wertschöpfungskette weitestgehend. Zu denen findest Du stundelanges Lesevergnügen in den passenden Threads.

Dann gibt es Bekleidungshersteller, die keinen oder kaum eigenen Vertrieb haben, aber mehr oder weniger viel Maßkonfektion anbieten, das sind z.B.: Scabal, Zegna, Caruso, Regent, Eduard Dressler und zig andere, die gerne ergänzt werden dürfen. Die arbeiten mit lokalen Herrenausstattern oder besseren Filialisten zusammen, wo es auf deren Programme geschultes Personal zum Anmessen gibt. Teilweise halten die Hersteller auch Maßtage mit eigenem Personal vor Ort ab. Teilweise machen die Hersteller auch White Labels und lassen die Sachen unter der Marke des Anbieters vor Ort branden, der Hauptanbieter hier dürfte Munro sein. In der Werbung wird dann nach Bedarf und Reputation entweder lieber der Verkäufer vor Ort oder der Hersteller hochgehalten.

Dann gibt es ein paar "vertical integration" Bekleidungsmarken, die neben einer Menge Konfektion auch eine Maßkonfektionsecke haben. Das sind zum Beispiel Massimo Dutti oder Suitsupply (letzteres bei vielen hier, einschließlich mir sehr beliebt).

Dann gibt es auch noch Kombinationen, zum Beispiel verwendet Suitsupply Munro für das bessere MTM, während die Einstiegslinie wohl unter eigenem Management gemacht zu werden scheint. Manche Herrenaustatter bieten auch MTM aus verschiedenen Programmen an, ggf. auch mit einem als Eigenmarke gelabelten.

Grundsätzlich hängt die Passform von Maßkonfektion m.E. zu zwei Drittel vom Berater/Vermesser und zu einem von dem/den angebotenen Grundschnitten ab. Je mehr man an gängigen Konfektionsgrößen liegt, desto weniger kann schief gehen, trotzdem kann auch der beste Berater aus einem Standardgrößensortiment nichts mehr für Quasimodo anpassen.

Die Idee sich einmal einen Anbieter auszusuchen, der auch Bespoke macht, ist sicher nicht schlecht, denn wenn ein Schneider Deinen MTM-Anzug vermisst, sind das grundsätzlich bessere Vorzeichen als wenn ein im Zweiwochenkurs geschulter Verkäufer das tut, muss aber auch nicht.
 
Hallo Audi1973,

was hältst Du von Konzept Maßbekleidung? Schau doch mal in Deiner Gegend nach 'ner Filiale.
 
Pikiertes Revers ist halt von Hand oder maschinell eingenähte Haareinlage. Für den praktischen Zweck nicht notwendig... Eher für sartoriale Genießer.

Bei der Aussage muss ich leider widersprechen. Das Pikieren der Revers ist für einen hochwertigen, langlebigen Anzug obligatorisch. Neben dem sauberen Anrollen bis zum Schließknopf, ist es damit insbesondere auch möglich, die Reversecken und die Kante so zu Formen, dass sie gegen die Brust des Trägers drücken und somit konstant anliegen. Man rolliert beispielsweise die Spitzen eines Spitzfasson etwas stärker, da diese zum Abstehen neigen. Diese Wirkung kann bei unpikierten Revers nicht erzielt werden. Versucht man dies durch bügeln zu erreichen, kann die Wirkung schon bei hoher Luftfeuchtigkeit oder erhöhter Temperatur verloren gehen. Die durch den Pikierstich konstante Verbindung von Canvas und Oberstoff bleibt über die gesamte Lebensdauer des Kleidungsstücks bestehen. Das wird Dir so auch gerne jeder gute Herrenschneider bestätigen.

Für den praktischen Zweck nicht notwendig ... das hängt natürlich vom definierten Zweck ab. Wenn man den Anzug trägt, um nicht nackt zu sein ist die Aussage also vielleicht korrekt, möchte man aber die männliche Statur herausarbeiten, unterstreichen und legt Wert auf Ästhetik (warum sonst sollte man einen Anzug tragen) ist das etwas kurz gedacht.
 
Das Pikieren der Revers ist für einen hochwertigen, langlebigen Anzug obligatorisch.

Jetzt etwas Off-Topic würde mich interessieren, inwiefern hier auch die Oberstoff-Qualität (Gewicht, Webart...) bzw. die verwendeten geklebten Einlagen/Materialien beim nichtpikierten Revers eine Rolle spielen, da deren o.g. Funktion identisch sein sollte -
es gibt ja auch sehr hochwertig verarbeitete MTM "Half Canvas" ohne pikiertes Revers ?
 
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