Baconian
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Wenn ich "Einsteigeruhr" lese, frage ich mich immer, einsteigen, okay, aber wohin?
Eine Armbanduhr ist in heutigen Zeiten der permanenten Smartphone-Always-On-Internet-Atomuhr-Synchronisation ein sachlich völlig unnötiger Gegenstand, den man nur aus hedonistischen Erwägungen an den Arm bindet. Und dafür muss eine solche Uhr auch hedonistisch betrachtet etwas bieten können. Vor meinem geistigen Auge erscheint dann immer die heilige schweizer Dreifaltigkeit Certina/Hamilton/Tissot, wo man passable, ordentlich verarbeitete Basisware bekommt.
Oder man geht den Vintage-Weg und besorgt sich eine alte, original erhaltene(!) Omega, Eterna (hat nichts mit den unsäglichen Hemden zu tun ), Zenith oder Longines aus den 1950er oder 1960er Jahren. Tolle kleine, extrem coole Uhren, wenn man ein schönes unverbasteltes Stück findet, aber man braucht dann sofort zwingend einen guten, findigen Uhrmacher, der auch bezahlt werden will.
Wenn beides zu teuer ist, ist das Smartphone IMHO die bessere Uhr.
Es gibt auch Situationen, in denen die Nutzung des Smartphones unpassend ist, die Zeit im Blick zu haben aber von Bedeutung ist. Als Lehrer oder andersweitig Vortragender ist man beispielsweise öfter in der Situation. Eine der wenigen Gelegenheiten übrigens, in der die Lünette einer Taucheruhr echt hilfreich ist.
Ansonsten hast du weitestgehend meine Zustimmung, obwohl ich sagen würde, dass eine Uhr auch einfach ihrer optischen Schönheit wegen geschätzt werden kann und um schon zu sein nicht unbedingt aus der Schweiz stammen muss.