bluesman528
Ruhrpotthanseat
Mir ist klar, dass Sie aufgrund Ihrer eigenen Erfahrungen davon ausgehen. Seien Sie versichert, das ist nicht allgemein übertragbar. Leider, möchte ich grundsätzlich hinzufügen.Wenn es irgendwo einen Bereich geben sollte, wo ein weißes- nur mit der Kante gezeigtes- Einstecktuch "zu viel" ist. Gehe ich davon aus das schon ein Sakko oder Anzug zu viel ist.
Die Krawatte hat ihren Platz in dem ästhetischen Sinn, den Blick des Betrachters in Richtung Gesicht zu ziehen. Den Sinn kann ich im Einstecktuch nicht sehen. Im schlimmsten Fall, nämlich wenn es falsch ausgesucht wurde, lenkt es sogar davon ab.Ich weiß das eine Krawatte als "normaler" gilt, aber woher kommt das?
Geschäft hat in den meisten Fällen etwas Nüchternes, wo man die eigene Person zugunsten der Sache zurücknimmt. Dazu passt keine persönliche Eitelkeit. Wenn der Durchschnitt besser und gekonnter angezogen wäre, wäre das vielleicht egal. Andererseits sehen manche Banker und Juristen ab einer gewissen Hierarchieebene eine Tradition darin, sich in diesem soldatisch nüchternen Umfeld kontrastierend in der Vordergrund zu spielen. Da hat das Einstecktuch dann seinen festen Platz. Genau wie der dominante dunkelblaue Kreidestreifenanzug.Auch die breite Abneigung gegen das ET, wieso?
Nicht jede Krawatte gilt als seriös. Wir haben Leonard, glaube ich, schon mal erwähnt.Da gibt es die Krawatte, wo niemand erklären kann wieso die so als seriös gilt
Wie gesagt, ich bin konzeptionell nicht gegen das Einstecktuch. Es zum Anzug zu tragen war früher in einer gewissen Klasse ein normales gesellschaftliches Element. Heute ist der Anzug vor allem eine klassenübergreifende Bürouniformierung und daraus entstehen die Unterschiede. In diesem Umfeld darf es in den meisten Fällen nicht danach aussehen als hätte man sich zum eigenen Vergnügen und zum Showeffekt gegenüber anderen kostümiert. Dass es eine kleine Gruppe von Leuten gibt, die Spaß an Kleidung haben und diese gerne gemäß der alten gesellschaftlichen Konvention zelebrieren, ändert daran nichts. Auch wenn ich mich dieser Gruppe selber zugehörig fühle.