Einstecktuch und Mantel

Also ich trage auch immer Einstecktuch zum Mantel UND Sakko.
Und natürlich immer bunt!

Gefällt mir so und ich werde auch öfters mal darauf angesprochen.
 
ich trag auch öfter pochette in meinem chesterfield mantel. aber wenn, dann nur willkürlichreingestopfte puffige seide. aber meistens wenn ich öfter raus und rein gehen werde reservier ich die brusttasche oft für meine handschuhe. falls ich welche trage.

ich würde aber auch empfehlen, wenn pochette im mantel, dann bitte auch im sakko.
 
Ich hatte gerade die zweifelhafte Ehre, die letzte (?) GQ durchblättern zu dürfen: Black Tie wurde da erklärt und jetzt weiß ich: Das weiße Einstecktuch zum Smoking wählt man immer aus Baumwolle, denn dann kann man es bei Bedarf mal der Dame mit der laufenden Nase ausleihen...: Ein Einstecktuch insgesamt reicht also immer! :D

Die (deutsche) GQ ist einfach nur noch unendlich peinlich.
 
Das weiße Einstecktuch zum Smoking wählt man immer aus Baumwolle, denn dann kann man es bei Bedarf mal der Dame mit der laufenden Nase ausleihen...

Ich kam kürzlich unvermittelt in diese Situation und hatte diese neuartigen und m.E. revolutionären "Tempos" dabei. Und -potztausend- die Dame hat es akzeptiert! Es ist vielleicht in unseren Kreisen nicht ganz so "stilvoll", wenn die Frau ihre Rinorrhoe nicht in ein wüllenes Tuch mit handrollierter Kante und eingestickten Initialen ausbläst, sondern in ein Stück sauerstoffgebleichten Zellstoff - aber mindestens 20 Euro günstiger.
 
... aber wenn man so ein Stofftaschentuch zumindest gelegentlich wäscht, was durchaus zu empfehlen ist, wird der Umweltgedanke aufgrund des Wasser- und Waschmittelverbrauchs wahrscheinlich ad absurdum geführt...
 
Hauptsache, die Tempo-Pochetten stecken regelkonform in der Brusttasche und sind ansprechend gefaltet.

Die traditionelle Tempo-Faltvariante besteht aus insgesamt drei Taschentüchern, die übereinanderlappend angeordnet sind (konservativ-klassisch) bzw. ansteigend in der Höhe versetzt (Sprezzatura).
 
Der Anteil ist verschwindend gering. Ist das nun gut? Oder schlecht?
Es ist beides. Dass die Kultur des Einstecktuches in der breiten Öffentlichkeit verschwunden ist, ist eine ästhetische Verarmung. Aber die Einstecktuchhörigkeit vieler Stilforen und einschlägiger Blogs als Folge der Opposition dazu ist auch nicht zielführend. Viele gezeigte Outfits profitieren nicht vom Einstecktuch, es ist häufig ein farblicher Fremdkörper, der von dem Rest der Erscheinung ablenkt und einen ohnehin schon von Farben und Mustern überfrachteten Look noch weiter aufbläst. Ich denke, bezüglich des Einstecktuchs ist es am besten, wenn es zurückhaltend in Harmonie mit den anderen Bestandteilen getragen und andernfalls, wenn es das Aussehen nicht verbessern kann, nicht dogmatisch vorausgesetzt wird.
 
Wer einen Sakko/Anzug tragen kann, kann auch ein Einstecktuch tragen...
Kann. Ja. Aber muss nicht. :)

Das Schnupftuch für die Damenwelt können wir als Aufgabe, so glaube ich, eher abhaken. :) Das Einstecktuch hat nur einen dekorierenden Zweck, man kann es (bei einem weißen oder überwiegend weißen Hemd in einfarbig weiß, TV-Fold) z.B. sehr gut dazu verwenden, einen einfarbigen dunklen Anzug visuell aufzulockern. Ein buntes Seidentuch wirkt allerdings im Geschäftsumfeld immer etwas pompös, insbesondere in der Alleinstellung im Raum. Manchmal ist das ja sogar gewünscht ;), manchmal reicht die Krawatte aber allein völlig aus und ein weiteres farbiges Element setzt nur noch einen unnötigen Kontrapunkt. Das Umfeld und die Situation ist bei der Kleidungswahl nun mal nicht ohne Einfluss. Diese Voraussetzungen sind bei Freizeitdressern zum eigenen Vergnügen, Kleidungsverkäufern, Vertrieblern, Bankern, Juristen, Politikern oder Consultants immer wieder andere. Manchmal wirkt das Vorzeigen von Eitelkeit und Stylingbereitschaft kreativ und inspirierend, manchmal nur aufdringlich und unangebracht. Die Entscheidung über das Einstecktuch sollte man daher ganz undogmatisch der jeweiligen Person überlassen.

Was ich dagegen immer unterstütze, ist die Nutzung des Einstecktuchs bei einem legereren Auftritt mit Sportsakko ohne Krawatte. Das ist kein häufiger Look bei mir, aber ein passend farbiges Einstecktuch kann hier den fehlenden Farbtupfer der Krawatte sehr ansprechend kompensieren.
 
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