Einfluss der Garderobe auf Verhalten?

Mit Verlaub, das ist ja nur Ihre eigene, völlig aus der Luft gegriffene Konstruktion. :) Sie wissen in dem Fall, auf den Sie vermutlich bzgl. Arbeitszeitregelungen anspielen, überhaupt nicht, wie die betreffenden Personen gekleidet waren.
Wie wollen Sie beurteilen können, was ich über einen von mir angedeuteten Fall weiß?

Nicht jeder Vorgesetzte trägt einen Anzug und natürlich kann eine bestimmte Kleidung nicht das grundsätzliche ethische Grundverhalten einer Person verändern. Die Hypothese dieser Studie ist, dass eine Person die Vorstellung, die sie von einem fiktiven Träger eines Kleidungsstücks hat, beim eigenen Tragen ähnlicher Kleidung auf sich selber überträgt. Was das Ergebnis ist, hängt natürlich sehr von dieser persönlichen Vorstellung ab.
Also muss man eine weitere Komponente ins Spiel bringen, nämlich der persönliche Hintergrund der Person, wozu man auch die ethisch/moralischen Vorstellungen zählen würde. Die Frage von "Das gute Leben" war ja, ob sich jemand automatisch in Richtung Gentleman verändert, nur weil er einen Anzug anzieht. Wir sind uns wohl darin einig, dass das Tragen eines Anzugs nicht automatisch Werte und Normen, die Bestandteil eines Menschen sind, verändert.

Da stimme ich Ihnen ohne weiteres zu. Man kann aber auch das Gegenteil nicht automatisch annehmen, wie Sie es anscheinend reflexartig tun. :)
Beeindruckend, wie Sie Personen aus der Ferne beurteilen können. Schade nur, dass es nicht passt.

Es gibt Leute, die das Ideal des Gentlemans u.a. mit einem bestimmten Sinn für Kleidung besetzen. Dazu zähle auch ich.
Das sei Ihnen unbenommen.

In diesem Zusammenhang stelle ich auch gleich die Frage: es gibt ja hier im Forum viele Fans der Serie "Mad Men". Würde jemand Don Draper als Gentleman bezeichnen?
Schlechtes Beispiel, das Vorbild des Gentleman, das wir heute im Kopf haben, ist eindeutig britischer Natur. Von daher kann ein fiktiver amerikanischer Emporkömmling kein Gentleman sein.
Es wäre mir sehr recht, wenn Sie mich meine Fragen stellen lassen, wie ich es möchte. Aber Ihre Einschätzung, dass "ein fiktiver amerikanischer Emporkömmling kein Gentleman sein" könne, finde ich interessant. Es würde mich interessieren, wie die Runde diese Aussage beurteilt?
 
Wie wollen Sie beurteilen können, was ich über einen von mir angedeuteten Fall weiß?
Ich bin normalerweise gut im Raten und im Einschätzen von Menschen. :) Aber wenn Sie in der besagten Situation im gleichen Raum waren, fände ich das sehr interessant und würde mehr darüber wissen wollen.

Ansonsten haben wir das wohl ausdiskutiert. :)
 
Ich beobachte das an mir selbst auch. Ob der Anzug bei der Arbeit, der Smoking bei einer Feierlichkeit oder die Wettkampfschuhe beim Marathon: All das führt dazu, dass man den jeweiligen Anlass ernster bzw. wichtiger nimmt, als wenn man das ganze jeweils in Alltags- oder Freizeitkleidung angeht.

.. Ich muss gestehen, auch an mir selber sehe ich dies so.

Wenn ich " off record" (ohne Publikumsverkehr)im Office bin, brauche ich Businesskleidung, ich krieg weder Termine noch meine Steuer in schlabbrigen Jogginghosen nicht auf die Reihe, sehr wohl kann ich im Garten in selbiger stundenlang im Schatten pennen und den lieben Hergott einen guten Mann sein lassen:) Arbeiten kann ich mit der nix, noch netmal im Garten:D

Auch wenn Samstags oder Sonntags Kunden ins Office kommen wegen rahmengenähten Schuhen, kann ich irgendwie nicht in Sneakern oder Bootsschuhen am Start sein ( kommt natürlich ab und an vor) ich füh mich aber in meinem Leistungsvermögen einfach beschränkt....
 
Ich bin normalerweise gut im Raten und im Einschätzen von Menschen. :) Aber wenn Sie in der besagten Situation im gleichen Raum waren, fände ich das sehr interessant und würde mehr darüber wissen wollen.

Ansonsten haben wir das wohl ausdiskutiert. :)

In dieser speziellen Situation war ich nicht im Raum, kenne aber die Kleidung der einen Person und kann mir die Kleidung der anderen Person gut vorstellen. Aus einer anderen Situationen, wo ich persönlich anwesend war und wo ein Kollege recht direkt von seinem Vorgesetzten verbal angegriffen und mit haltlosen Drohungen überschüttet wurde, kann ich aber ableiten, dass ein Anzug nicht automatisch aus einer Person einen Gentleman macht.
Es gäbe da noch mehr, z.B. ein recht hoher Mitarbeiter einer anderen Abteilung (im Anzug), der mit einem Baseballschläger bewaffnet durch die Abteilung lief. Als er dann vorgeladen wurde und sich erklären mußte, war das angeblich nur ein Spaß, ein Motivationsversuch...

Wir sind uns wohl einig darin, dass ein Mensch aus verschiedenen Faktoren geformt wird und ein Anzug nicht automatisch Personen in ihrer Art verändert.
 
Für meine telefonischen Honorarverhandlungen habe ich mir im Home-Office schon immer eine Krawatte umgebunden und die Jacke angezogen. Ich hab' mich seriöser gefühlt und war überzeugender.
 
Aber die ganze Diskussion geht doch am Thema vorbei...

Es geht darum, mit anderer Kleidung nachweislich bessere und kontrollierbare Ergebnisse zu bringen.
Es geht nicht darum, sich mit anderer kleidung besser zu fühlen und dadurch motivierter / engagierter zu sein.

Um es überspitzt zu beschreiben:
Ich ziehe meinen Laborkittel an und bin in der Lage eine chemische Formel zu erstellen und zu verstehn und fünf Minuten später ziehe ich den Kittel aus und habe keine Ahnung mehr wie ich das hingekriegt habe.
Das war doch die Aussage, und mit verlaub, dass halte ich für ganz großen Schwachsinn.
 
Aus einer anderen Situationen, wo ich persönlich anwesend war und wo ein Kollege recht direkt von seinem Vorgesetzten verbal angegriffen und mit haltlosen Drohungen überschüttet wurde, kann ich aber ableiten, dass ein Anzug nicht automatisch aus einer Person einen Gentleman macht.
Es gäbe da noch mehr, z.B. ein recht hoher Mitarbeiter einer anderen Abteilung (im Anzug), der mit einem Baseballschläger bewaffnet durch die Abteilung lief. Als er dann vorgeladen wurde und sich erklären mußte, war das angeblich nur ein Spaß, ein Motivationsversuch...

Wir sind uns wohl einig darin, dass ein Mensch aus verschiedenen Faktoren geformt wird und ein Anzug nicht automatisch Personen in ihrer Art verändert.
Selbstverständlich. Wenn ich das so lese, würde ich Ihnen empfehlen, die Firma zu wechseln. Das ist definitiv weit abseits der Norm. Ich sehe viele größere Firmen im Rahmen meiner Beratungstätigkeit und ich habe so etwas noch nie gehört oder beobachtet. Bei meiner eigenen Firma schon gar nicht.
 
Es geht darum, mit anderer Kleidung nachweislich bessere und kontrollierbare Ergebnisse zu bringen.
Es geht nicht darum, sich mit anderer kleidung besser zu fühlen und dadurch motivierter / engagierter zu sein.
Ich denke, die beschriebene Hypothese deutet an, dass das letztere zum ersteren führen kann. Dass man mit einem Kaftan plötzlich fließend arabisch sprechen kann (ohne dazu vorher in der Lage gewesen zu sein), war damit nicht gemeint. :)

Ich kann nicht beurteilen, ob es wirklich eine belastbare Hypothese ist, aber aus meiner eigenen Erfahrung heraus klingt es plausibel.
 
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