Dutt oder Alternative als Mann bei längeren Haaren?

Was machen wir eigentlich hier? Also wohin soll die Diskussion führen? Anders gefragt: meint ihr, auch nur einer der Beteiligten hat im Laufe der Diskussion seine Meinung zu Dutts bei Männern geändert?
 
Wie bei so vielen Sachen: Wenn man hier fragen muss, weil das Selbstbewusstsein nicht reicht, es einfach so durchzuziehen, wird es auch niemals cool, stylish, stilvoll oder was weiß ich wirken.

Nicht alle Männer, die sowas einfach so durchziehen, sehen deswegen gut aus, aber alle bei denen es passend wirkt, wären niemals auf die Idee gekommen in einem Internetforum nach Meinungen dazu zu fragen.
 
... meint ihr, auch nur einer der Beteiligten hat im Laufe der Diskussion seine Meinung zu Dutts bei Männern geändert?


Nein. Aber da muss doch was zu machen sein; am besten wohl mit dem Nachweis des ganz und gar klassischen Charakters des Männerdutts: Denn was könnte klassischer sein als das augusteische Zeitalter und die frühe Kaiserzeit, für die er als typische Haartracht germanischer Männer nachgewiesen ist – als "Suebenknoten". Besonders vornehme Männer knüpften ihr Haar recht kunstvoll auf dem Scheitel zusammen, schreibt Tacitus in der "Germania". Und lässt gar nicht erst den Verdacht aufkommen, dass es sich dabei um eine Caprice junger Kerle handele. Die Sueben trügen ihr Haar bis ins hohe Alter so.
Den Beweis hierfür liefert der Osterby-Mann, dessen Schädel 1948 aus dem Köhlmoor bei Eckernförde geborgen wurde. Er soll zwischen 70 und 135 n. Chr. gestorben sein – und hatte da die Fünfzig deutlich überschritten.
Nun will ich wohl einräumen, dass nicht nur er, sondern sämtliche dem Moor entwundene Dutt-Träger offenbar gewaltsam zu Tode kamen, was natürlich gerade auf eine mangelnde Akzeptanz der Frisur deuten könnte :D , aber es gibt ausreichend weitere Darstellungen offenbar nicht marginalisierter germanischer Knoten-Betreiber.
Aaalso: klassisch, suebisch/schwäbisch-hiesig und voll seniorentauglich so ein Männerdutt!
Nur leiden mag ich ihn kaum irgendwo. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie wärs, wenn wir - and now to something completely different - uns vom männlichen Dutt dem männlichen Duft zuwänden?

Ich habe in einer der eher finsteren Ecken meines Gedächtnisses ein Interview mit "André Rieu" abgespeichert, in dem eine der Zwischenüberschriften war: "Ich mache immer nur "Pschtpscht"" - sprich: Kein Deo, sondern nur Parfumzufuhr. Gibt es Herren, welche dieser Vorliebe fröhnen?
 
Ich glaube dennoch nicht, das es dem Forum zuträglich wäre, wenn hier die Hipster, Metrosexuellen und Streetwear Jünger einfallen, das wäre dann eher das GQ Forum.

Das Forum als Nicht-GQ ist sicherlich eine reizvolle Idee, jedoch haben wir seitenlange Diskussionen des GQ staples raw denim, hatten vor ein paar Monaten noch in fast jedem Bildbeitrag diese albernen Wolle-Petry-Gedächtnis-Armbänder als klassische Hipsterinsignie und für die besonders heterosexuell-männlichen Teilnehmer unter uns gibt es sogar einen eigenen Thread über das für und wieder diverser Haarfestiger. Das ist alles ziemlich GQ, wenn ich die Messlatte mal grob danach anlege, was mein Vater oder Großvater so getragen bzw. diskutiert hätte.
Ich halte es auch für positiv, wenn möglichst viel und breit diskutiert wird - solange da auch Beiträge abseits der Forumswahrheit vorkommen können. Sonst schmort alles im eigenen, bald übelriechenden Saft und eine ebenso fest im Forengedächtnis verankerte wie in dieser Pauschalität nicht haltbare Weisheit wie lieber Suitsupply statt Boss wird gospel. Geboren aus der massiven Selbstbespiegelung im Internet, ohne Bezug zu den echten Produkten da draußen.
Ebenso halte ich es beim hier diskutierten Kopfknödel, lieber kurz mal schauen was im echten Leben geschieht und dann ablehnen, als sofort sich einer Diskussion zu verweigern, nur weil es noch nicht genug igents tragen. Ich habe hier eine Menge interessantes zum Thema gelesen, auch ohne nur ansatzweise sowas auf dem Kopf haben zu wollen. Aber ist so eine Frisur wirklich lächerlicher und damit fehl-am-Platzer als die hier oft gezeigten Kombinationen Rolex+SuSu oder Luxire+Shibumi?
 
Auch wenn du mit dem Gesagten recht hast, ohne Nachdenken und aus tiefster Seele: Ja.

Männer, die sowas tragen gehören mit einem nassen Topflappen ( natürlich selbstgehäkelt ) verhauen, bis Sie wieder normal werden.

Es gab den Bibliothekarinnen Vergleich. Ich gehöre noch zu denen, die gerne auf den ersten Blick erkennen, ob sie Männlein oder Weiblein vor sich haben. Und bei diesen metrosexuellen Berufsvätern habe ich, trotz Fusselbart, immer die Frage im Kopf, wann man Ihnen die Schwänze weggezüchtet hat.
 
Die Anspielungen auf die sexuelle Orientierung finde ich unangemessen und überholt. Wir wissen doch selbst, dass in den Augen des stumpfen Pöbels jede Beschäftigung mit Kleidung "weibisches Schwulentum" sein muss. Lasst uns nicht so ein Pöbel sein. Die sexuelle Orientierung ist nicht nur Privatsache, sie sollte auch kein Gegenstand einer Schubladendenke sein - und auch nicht (in welcher Form auch immer) Teil einer herabwürdigenden Bemerkung.
 
Oben