Diskussionen über für und wider

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therhapsodicmagpie

Gast
Hallo zusammen

Ich möchte mal ein Thema ansprechen, das mich in letzter Zeit öfter beschäftigt hat. Folgende Situation:
Ich gehe mit meinen Kollegen nach Feierabend ein Bier trinken. Ich ziehe eine gute Lederjacke, eine schöne Raw Denim Jeans und meine rahmengenähten Schnürstiefel an. Meine Kollegen sind keine Liebhaber guter Kleidung, trotzdem fallen ihnen meine Lederjacke und die Schnürstiefel auf. Es fallen Bemerkungen wie "Sind die neu?" oder "Sieht teuer aus, wieviel hast du dafür bezahlt?". Ich gehe den Fragen aus dem Weg und gebe zur Antwort "War sicher nicht günstig, aber auf jeden Fall das Geld wert".

Ich selber schneide das Thema Kleidung nie an, wenn ich mit Leuten zusammen bin, die selber keine Leidenschaft dafür haben. Denn aus Erfahrung weiss ich, dass viele Leute es nicht verstehen, wenn jemand viel Geld für gute Kleidung ausgibt. Oft wird dann der Kopf geschüttelt, man wird als arroganter Snob abgestempelt, und es wird einem gesagt, dass man sich als Normalverdiener doch nicht so teuere Klamotten leisten könne, dass das nur die High Society leisten könne, usw.
Wenn solche Diskussionen entstehen, versuche ich immer zu erklären, dass eine Leidenschaft für gute Kleidung nichts anderes sei, als wenn jemand ein Autoliebhaber ist oder ein Sportfanatiker, der sich ein teures Bike leistet, usw.
Jedoch ohne Erfolg, die Leute scheinen das beim Thema Kleidung einfach nicht verstehen zu wollen.

Habt ihr auch schon solche Situationen oder Diskussionen erlebt? Und wie geht ihr damit um, bzw. wie reagiert ihr darauf?

Gruss, Marc
 
Nicht so deutlich wie bei Dir. Aber ich stelle tendenziell seit Ewigkeiten fest:

- Geld gibt man aus für Haus, Auto und Urlaub. Dafür verschuldet man sich in die Existenzangst und wieder zurück.
- Geld gibt man nicht aus für Kleidung und Schuhwerk und erst recht nicht für gute Lebensmittel
- Und wer zuviel Wert auf sein Äußeres legt „hats nötig“. So die Meinung.

Wie ich damit umgehe?

Am einen Ohr rein, am anderen wieder raus.
 
Ignorieren. Nach ein paar Monaten hört das doch eh auf.

(Bei einer Komplettumstellung der Garderobe gibt man natürlich berechtigten Anlass zu Nachfragen.)
 
Warum nicht einfach selbstverständlich und selbstbewusst erklären warum du diese Dinge gekauft hast.....

Außer Unverständnis oder fragende Blicke gibt es nichts zu befürchten :)

Warum nicht öffentlich mit positiven Beispiel voran gehen, ganz zwanglos Missionieren wo es gewünscht ist. Ich konnte in meinem Umfeld schon einigen verständlich machen das "wir" bei Kleidung und Essen auf falschen Wegen wandern. Die meisten haben es verstanden und waren interessiert. Die allerwenigsten haben danach was geändert :D
Aber darum geht es auch nicht. Wenn du dich erklärst, und einer von 100 kommt in deine Richtung und kauft bewusster ein, ist das doch großartig.

Was ich selbst nicht leiden kann sind Menschen die zwanghaft versuchen etwas zu rechtfertigen oder meinen "das muss so sein".....

Aber wenn mich jemand fragt "was kostet das, und warum kostet das so viel", dann ist man doch als Nutzer qualitativ hochwertiger Kunsomware in der glücklichen Position die Dinge beim Namen zu nennen :)

Also Attacke !
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich selber schneide das Thema Kleidung nie an, wenn ich mit Leuten zusammen bin, die selber keine Leidenschaft dafür haben. Denn aus Erfahrung weiss ich, dass viele Leute es nicht verstehen, wenn jemand viel Geld für gute Kleidung ausgibt.

...arroganter Snob...
...High Society...
Ich könnte mit solchen Bewertungen gut leben, wenn sie von den "richtigen" Leuten kommen. :) Andere würden das gar nicht thematisieren, schon gar nicht, wenn sie selbst kein Kleidungsinteresse haben.

Habt ihr auch schon solche Situationen oder Diskussionen erlebt? Und wie geht ihr damit um, bzw. wie reagiert ihr darauf?
Vermutlich traut sich keiner, mir so eine Diskussion aufzuzwingen (s.o. arroganter Snob, High Society etc.). :D ;)

Natürlich wird registriert, was ich trage, und natürlich trifft das auch gelegentlich auf wohlmeinende Verwunderung, aber das betrifft mehr den gefühlten Formalitätsgrad meiner Kleidung als ihren Wert. Und da man mich anders kaum sieht, verschmilzt es bei häufigerem Kontakt einfach mit meiner restlichen Außenwahrnehmung und ist damit auch hintergründig irgendwann kein Thema mehr.
 
Ich kenne die Situation. Bei mir kam es dazu vor allem, nachdem ich vor ein paar Jahren angefangen habe, mich damit zu beschäftigen, was viele als kleine Extravaganzen auslegen: gute Schuhe, Einstecktücher, Pomade, gut sitzende Hemden, vielleicht mal farbige Socken. Das hat sich recht schnell gegeben. Ich denke aus zwei Gründen:

1. Wie oben angedeutet ergibt sich ein Gewöhnungseffkt. Nach einem Monat ist es für dein normales Umfeld nicht mehr interessant.

2. Das Gleiche trifft auch auf mich zu: Am Anfang war diese Kleidung für mich etwas besonderes und es fühlte sich besonders an, sie zu tragen. Dadurch ging zumindest mein Verhalten sicher in die Richtung "arroganter Snob" und "High Society" (ich möchte das aber nicht generalisieren). Je mehr ich mich über die Zeit dran gewöhnt habe, desto natürlicher trage ich die Dinge. Ich verhalte mich in Anzug mit Einstecktuch nicht (mehr) anders als in Jeans und T-Shirt.

Wenn ich in der Anfangszeit Menschen um Rückmeldung über mein Erscheinen gab, kam häufig "arrogant", "hält sich für etwas besonderes" und so weiter zurück. Heute in vergleichbaren Situationen nicht mehr.

Vielleicht hat es also auch etwas mit der Selbstverständlichkeit zu tun, in der Kleidung getragen und Dinge getan werden.
 
Das ist ein überaus interessantes Thema.
Auf meine ungeputzen Schuhe und auf meine schwere Lederjacke wurde ich schon angesprochen oder besser angefrotzelt - :)
Man findet das Thema gute Kleidung & Geld aber auch hier im Forum, es soll halt eben nur gut aussehen, aber dennoch günstig sein im Einkauf, da sehe ich keinen, kaum einen Unterschied zu "draußen" - die Leute kaufen halt eben nach demselben Schema ein, im Forum das, was Mann für klassisch hält, sonst wo 'geht man nach der Mode'.
Eine Frage der Einstellung - 'auf der Straße' und von Freunden/-innen wollen viele Menschen nicht auffallen und
auf ihre Kleidung angesprochen werden, junge Frauen in Röcken oder Kostümen statt in Hosen,
Männer mit Schlips & Kragen statt Jeans und T-Shirt, Beispiele für Understatements und Anpassung zwecks Kritikvermeidung
gibt es sehr zahlreich...auch hier: Ich erinnere mich da an die massive Kritik an einem Mitglied, das sich doch glatt getraut hatte dazu zu stehen einen Merinopullover von J. Smedley zum regulären Preis gekauft zu haben.

'Angemacht' wird ebenfalls hüben wie drüben, nur trauen sich hier die Leute im Schutz der Anonymität tumbere Kommentare und zeigen damit Manieren, die sie sich vis-à-vis nicht trauen würden, garantiert!

Daher kann das jeder mit seiner eigenen (Ver-) Kleidung halten wie er möchte solange er gerade, oder auch, anonym die Contenance wahrt.
Das ist nur meine Meinung zu Leuten, die auf wirklich gute Kleidung keinen, auf den schönen Schein aber sehr viel Wert legen,
hier und sonst wo.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja es klingt schon beinahe wie in einer Therapierunde :D
Aber nichts desto trotz ist es interessant, was für Meinungen und Erfahrungen jetzt zusammengekommen sind. Lassen wir das doch einfach mal so im Raum stehen ;)
 
Mann, habt ihr Probleme :o

Genau das :D.

Ich kleide mich zweckmäßig, finde das Forum jedoch interessant, um eben kein Schund zu kaufen und ggf. beim ersten Mal mehr zu zahlen, dafür aber länger von der Kleidung etwas zu haben. Spare somit langfristig.

Trotzdem versuche ich zu vermeiden große Marken zu tragen und dafür mein Geld zu verschleudern. Genauso wenig wie ich mich für andere Konsum-Dinge verschulde. Mir könnte man also keine ambivalentes Verhalten vorwerfen, wenn ich Andere kritisieren würde.

Tu ich jedoch nicht, weil jeder tun und lassen kann, was er will. Jeder hat seine Prioris...ich reise lieber gern & esse mal gut von dem Geld. Der Andere trägt halt gerne Top-Kleidung.

Und meiner Meinung nach kann sich jeder auch so gut anziehen ohne die großen Namen. Das fängt bei vielen normalen Bürgern in Punkto Basics bei Körperpflege an und endet beim Sinn für Farben.
 
Studier' und machs nach. - Das ist meine häufigste Entgegnung, wenn mich Bekannte auf den Preis meiner Kleidung ansprechen.

Ich trage Marken genauso wie Nicht-Marken und Casual oder Jeans genauso oft wie Anzug. Es kommt auf den Anlass an. Alle Kleidung, die ich besitze, ist teuer, die meisten Outfits sind im deutlich vierstelligen Preissegment. Manchmal kaufe ich im Sale - oder auch mal hier im Forum.

Normalerweise werde ich nicht angesprochen. Wenn doch mal konkret gefragt wird, was das eine oder andere Teil kostet, antworte ich kurz und sachlich mit dem ungefähren Preis - das wars.

Grundsatzdiskussionen haben sich selten ergeben. Bezüglich des Preises noch nie. Manchmal bezüglich Stil. ("Trägst Du eigentlich nie kurze Hosen?" - "Doch. Am Strand oder im Freibad.") Missionieren will ich niemanden. Ich spreche das Thema "Kleidung" bei anderen nicht an.
 
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