An sich wäre eine Beratungsgebühr fair, wenn man aus einem reichhaltigen Fundus mit ansprechender Qualität schöpfen könnte. Die meisten Einzelhändler haben aber die üblichen Standardprodukte, die man überall bekommt. Mit einem sehr begrenzten Sortiment. Es ist schlicht total austauschbar, ob man sich irgendein Massenzeug von, meinetwegen Tom Tailor, Esprit oder sonstwas auf der Sonderverkaufsfläche vom Kaufhof, bei irgendeinem Einzelhändler oder im Web holt.
Dafür brauchst Du keine Beratung. Noch schlimmer, das sind die größten Marktanteile. Modegedöns, das vierteljährlich in die Verkaufskanäle geblasen wird. Mit garantiertem Abverkauf, olè.
Dementsprechend werden die meisten Einzelhändler nur das Zeug beraten, was sie gerade los werden müssen. Genau wie bei der Hausbank, dem Versicherungsmakler Deines Vertrauens, dem Gebrauchtwagenhändler, etc..
Für eine beratungsorientierte Klientel braucht man das passende Sortiment, die große Auswahl. Die entsprechende Lagerhaltung werden viele nicht leisten können. Zumal gerade bei Kleidung zig Varianten mitspielen - alleine von der Anatomie.
Natürlich gibt es bei Bankgeschäften auch Honorarberater, dito wirklich unabhängige Versicherungsberater. Der Rest sind aber nun mal schlicht und einfach Verkäufer. Aber dafür muss man eben auch Geld in die Hand nehmen, was vielfach Kleidung an Marge kaum hergibt. Außer im gehobenen Segment mit seinen irren Gewinnspannen (je teurer, desto höher auch die Marge).
Die Beratung sehe ich eher bei Technikprodukten, Bedarf für längerfristige Investitionen. Nicht bei Kleidung - außer den bekannten Personal Shoppern.