Welcher Banker oder Anwalt in Deutschland trägt denn Kreidestreifen? Im Promillebereich wird man die finden, ansonsten kann man froh sein, wenn die überhaupt einen Anzug tragen. Selbst Richter tragen überwiegend Jeans und Schlabberpulli.
Die neue Generation muss halt nicht durch ihr Outfit glänzen ( Durch Kompetenz oder Wissen glänzen viele zwar auch nicht, aber das gehört nicht hierher )
Ist natürlich Quatsch. Richtig ist, Nadelstreifen sind Businessgarderobe, aber das gilt eher für die Ostküste USA oder City London als für KiK Land. Wer Anzug mag, wird auch Gelegenheit finden, ihn zu tragen.
Wie hier häufig zu lesen, ist Anzug für die meisten in der Tat "Blaumann", also lästige Pflicht, der man sich nach Feierabend baldmöglichst entledigt und dann in etwas "Bequemes" schlüpft.
Ich trage durchaus 2x Tuxedo die Woche, den Frack zugegeben maximal 6 mal im Jahr und die Cuts, gerade im Sommer, wenigstens einmal monatlich. Sommers auch gerne Dinner Jacket.
Reine Businessanzüge habe ich nicht, die meisten trage ich nach Anlass und Laune. Sicherlich würde ich nicht im vierfach gestreiften zum Kundenessen oder im weissen Seidenanzug zu einer Präsentation gehen. Aber warum soll ich die nicht im Büro, Abends oder in der Freizeit tragen? Stellt sich die Frage, darf man den grauen Zweireiher oder den dunkelblauen Einreiher in der Freizeit nicht tragen? Ausnahme sind bei mir Fahrten aufs Land, dazu zähle ich auch Reisen nach Deutschland. Dort darf es eine rustikale Kombination sein. Oder Country taugliche Anzüge.
Diese strikten Einteilungen finde ich albern, ich habe schon mit 25 fast ausschliesslich Anzüge getragen und werde sicher bis zum Ende meiner Tage keine T-Shirts tragen.