Deutsche Uhrenfabrik Thüringen (DuFa)

T-Mid

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Die Suchfunktion hier hat keine Treffer ergeben, was mich zunächst wunderte. Ich dachte schöne und scheinbar hochwertige Uhren aus deutscher Produktion sollten hier hoch gehandelt werden. Ein wenig Recherche lies aber vermuten, dass außer dem Namen nicht viel Deutsches in den Uhren steckt. Man liest von Firmensitz in Hongkong und findet keine deutsche Adresse, außer einem Vertriebspartner in Köln (das meines Wissens nach nicht in Thüringen liegt).

Hat jemand Erfahrung mit diesen Uhren bzw. sich damit schon ein wenig mehr beschäftigt?

Mit gefällt besonders das Modell DF-9016-01 (https://dufa-watches.de/collections/bayer-automatic-swiss-9016), allerdings habe ich jetzt ernste Zweifel an der Vertrauenswürdigkeit der Firma und der Angabe "Made in Germany". Alternativ bin ich dann mit einer Junkers wohl besser beraten, oder?
 
Der Internetauftritt der DuFa (Deutsche Uhrenfabrik) ist schon recht schwammig gehalten. Bei "Geschichte" wird auf die Firma Etzold & Popitz verwiesen. Die Spur der DuFa führt aber eigentlich in den Schwarzwald.

Wenn man ein wenig recherchiert stolpert man schnell über folgenden Abriss:

03/1989 gründeten Otto Hott, Eckart Haller und dessen Schwester Doris Stoll-Haller die Dufa Deutsche Uhrenfabrik GmbH. & Co. KG. in der Absicht, unter diesem Dach die eigenen, aber zunehmend auch weitere deutsche Uhrenhersteller zu vereinigen.

04/1989 erwarb die Dufa alle Kienzle-Anteile der Familie Kreidler (Erben des mittlerweile verstorbenen Alfred Kreidler)

06/1989 nahm die Dufa die Geschäftstätigkeit als Muttergesellschaft und Produktions-zentrale auf.

12/1990 Nach großen Verlusten verkauften Andreas Haller und Doris Stoll alle ihre Anteile an der Dufa und an Bürk Zeitsysteme an die Badische Beteiligungsgesellschaft, die neues Geld in die Dufa einbrachte.

Ende 1992 verkaufte Otto Hott seine Anteile an der Dufa und den Tochtergesellschaften an die Badische Beteiligungsgesellschaft, die damit Alleingesellschafterin der Dufa, Kienzle und allen Tochtergesellschaften wurde.

Frühjahr 1996 stellte Kienzle auf der Uhrenmesse in Basel ein neues Weckerprogramm vor, mit dem die Geschäftsleitung überzeugt war, im folgenden Jahr wieder ein positives Ergebnis erzielen zu können. Im Oktober aber erklärte die Badische Beteiligungsgesellschaft, der Dufa kein Geld mehr zu geben. Sie hatte in den vergangenen Jahren 40 Millionen in die Dufa investiert. Noch im gleichen Monat stellte die Dufa-Holding mit allen Töchtern einen Konkursantrag.

Den genauen Wahrheitsgehalt dieser Aussage kann ich nicht belegen.

Interessant aber noch ein Artikel aus dem Schwarzwälder Boten von 2011, der noch mal Bezug auf das Konkursverfahren nimmt.

Hier heißt es auszugsweise: "Und so habe sich das Konkursverfahren über das Vermögen der Dufa Deutsche Uhrenfabrik GmbH & Co. KG, vertreten durch die persönlich haftende Gesellschafterin Dufa Verwaltungsgesellschaft mbH mit Sitz in der Schwenninger Siederstraße 47 bis 49, über 15 Jahre hingezogen."

Von Thüringen eigentlich kein Wort und auch der Verweis das die Ware im Falle einer Retoure nach England versendet werden muss macht das Ganze nicht klarer.

Mein Fazit: auch wenn die Uhren nicht schlecht aussehen, würde ich eher die Finger davon lassen. Wenn dir Uhren in dieser Art gefallen, dann schau dich einfach mal bei Nomos um. Der preisliche Unterschied ist nicht mehr so groß, aber bei Nomos macht alles einen etwas "durchschaubareren" Eindruck.
 
Danke für deine Antwort. Nomos ist natürlich sehr interessant, aber dass der preisliche Unterschied nicht mehr so groß sei, ist sehr euphemistisch. DuFa ist bei 700 €, Nomos fängt bei ca. 1500 € an. Mit Durchmesser 40 mm und Datumsanzeige ist man schon bei 3000 €, also mehr als beim Vierfachen :)
 
Ein wenig Recherche lies aber vermuten, dass außer dem Namen nicht viel Deutsches in den Uhren steckt. Man liest von Firmensitz in Hongkong und findet keine deutsche Adresse, außer einem Vertriebspartner in Köln (das meines Wissens nach nicht in Thüringen liegt).

Brauchst du wirklich noch mehr als Entscheidungshilfe?
 
Danke für deine Antwort. Nomos ist natürlich sehr interessant, aber dass der preisliche Unterschied nicht mehr so groß sei, ist sehr euphemistisch. DuFa ist bei 700 €, Nomos fängt bei ca. 1500 € an. Mit Durchmesser 40 mm und Datumsanzeige ist man schon bei 3000 €, also mehr als beim Vierfachen :)

Du hast natürlich recht. Es kommt natürlich immer darauf an auf welches Modell du dein Augenmerk gerichtet hast. Du kannst natürlich auch mal auf dem Gebrauchtmarkt schauen. Bei Chrono24 (nur mal als Beispiel) bekommst du im Augenblick schon Nomos Klassiker wie die Tangente oder die Ludwig ab ca. 1000 Euro. Ich würde auf jeden Fall lieber 1000 Euro für eine gebrauchte Nomos ausgeben als 700 Euro für eine DuFa.
 
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