Designerlabels vs. Traditionelle

Stilsucher

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Welche Unterschiede gibt es bei z.B. Hemden von Designern wie Boss oder Joop und Hemden von klassisch englischen Herstellern wie Turnbull &Asser, Charles Thyrwhitt, TM Lewin... ?
 
Tyrwhitt & Lewin sind keine klassischen englischen Hersteller (Lewin: nicht mehr), sondern verkaufen Ware aus den üblichen Billiglohnländern (Indien, China, Rumänien etc.), die sich von den Stoffdesigns, Schnitten und gewissen Details am klassischen Jermyn-Street Stil orientiert (böswillig: simuliert). Lewin ist wirklich nichts Besonderes mehr, Tyrwhitt war (zumindest früher) eine Klasse darüber (die 140er, als Sea Island quality bezeichnet, tragen sich z.B. sehr schön) und allemal den meisten deutschen Kaufhaushemden ähnlicher Preislage vorzuziehen. Für 30 Euro wirklich ordentlich, aber bei T&A, H&K, H&H, N&L sind Stoffe und Verarbeitung generell besser, dafür zahlt man auch das zwei- bis dreifache. Ein paar typische weitere Qualitätskriterien: hohe Stichdichte, ordentliche Länge, sorgsame Fältelung an der Manschette, "gussets" oder verstärkte Nähung zwischen Vorder- und Rückenteil, Kragenstäbchen, Perlmuttknöpfe. Typisch englisch sind u.a. auffällige Stoffmuster und ggfs ein weiter Schnitt (das Hemd als Notfallzelt :D), aber es gibt ja auch slim fit und im Übrigen kommt eine Menge höherwertiger Savile Row/JermynSt. Ware aus Italien.

Joop, Boss u.ä. orientiert ja eher sich an aktueller Mode, tendenziell "italienischem Stil," oder was sich Mitteleuropäer darunter vorstellen, die Basislinien sind sowieso nur überteuerter textiler Chinaschrott, die besseren Sachen sind dann Made in Italy. Italien vs. England ist dann wieder ein Thema für sich...
http://www.styleforum.net/showthread.php?t=8165
 
Designerlabels sind die genannten Fabrikate ohnehin nicht, es handelt sich vielmehr um Marken, die durch professionelles Marketing die Ware in den Markt bringen. Viele Konsumenten "vertrauen" darauf, daß unter diesen Labels Topware angeboten wird.

Speziell im Marktsegment Hemden (und Blusen für die Damenwelt) bleibt nur der Weg zum individuellen Hemd beim Maßschneider oder auch beim Maßkonfektionär.
 
Ich glaube, daß die meisten Labels & Namen heute mehr Makulatur als sind als daß sie Qualität wiederspiegeln.
Viele der alten Namen sind aufgekauft, gehören zu großen KOnzernen und fertigen in Asien oder Afrika. Das Marketing darum wird in London oder Paris gemacht.
Was hat Charles Thyrwitt mit England zu tun? Außer dem Namen nichts!

Es gibt aber auch Ausnahmen, z.B. Harvie & Hudson, Hilditch & Key und soweit ich weiß auch Turnbull & Asser.
 
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