Der Wert satorialer Regeln

HRH Charles zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg hat bekannter Maßen ebenfalls die Angewohnheit, seine Kleidung auch nach deren buchstäblichen Zerfall weiterhin zu tragen. Dies wurde in diesem Forum schon häufiger besprochen. Bei der Beschreibung des besagten Herrn in der Bahn fiel mir sofort seiner königlichen Hoheit fürstlicher grauer, geflickter Zweireiher ein, der die britische Presse seinerzeit intensiv beschäftigte.

Ein korrekter Umgang mit formeller Garderobe und ein sartoriales Hobby sind eben nicht dasselbe. Korrekt gekleidet zu sein, ist nicht dasselbe, wie gut gekleidet zu sein.

Die Wahrscheinlichkeit, dem britischen Thronfolger in der Bahn zu begegnen, ist vielleicht eher klein. Sein Haushalt hat meines Wissens jährlich ein Volumen von etwa 20 Millionen; von verarmt mag ich da nicht unbedingt sprechen.

Was ich damit sagen will: Vielleicht ist dem besagten Herrn aus der U-Bahn schlicht gleichgültig, was die Menschen mit und ohne Anzug bezüglich seiner Krawatte oder Schuhe denken. Vielleicht trägt er eine korrekte Garderobe aus gewisser Selbstverständlichkeit - mehr Selbstverständlichkeit, als die meisten Menschen in diesem Forum hinsichtlich der Wahl ihrer Kleidung je an den Tag zu legen vermögen werden.
 
HRH Charles zu Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg hat bekannter Maßen ebenfalls die Angewohnheit, seine Kleidung auch nach deren buchstäblichen Zerfall weiterhin zu tragen. Dies wurde in diesem Forum schon häufiger besprochen. Bei der Beschreibung des besagten Herrn in der Bahn fiel mir sofort seiner königlichen Hoheit fürstlicher grauer, geflickter Zweireiher ein, der die britische Presse seinerzeit intensiv beschäftigte.

Ein korrekter Umgang mit formeller Garderobe und ein sartoriales Hobby sind eben nicht dasselbe. Korrekt gekleidet zu sein, ist nicht dasselbe, wie gut gekleidet zu sein.

Die Wahrscheinlichkeit, dem britischen Thronfolger in der Bahn zu begegnen, ist vielleicht eher klein. Sein Haushalt hat meines Wissens jährlich ein Volumen von etwa 20 Millionen; von verarmt mag ich da nicht unbedingt sprechen.

Was ich damit sagen will: Vielleicht ist dem besagten Herrn aus der U-Bahn schlicht gleichgültig, was die Menschen mit und ohne Anzug bezüglich seiner Krawatte oder Schuhe denken. Vielleicht trägt er eine korrekte Garderobe aus gewisser Selbstverständlichkeit - mehr Selbstverständlichkeit, als die meisten Menschen in diesem Forum hinsichtlich der Wahl ihrer Kleidung je an den Tag zu legen vermögen werden.

Einen ähnlichen Gedanken hatte ich auch. Einer meiner adeligen Kollegen kokettiert auch gerne damit, wie lange er seine Kleidung trägt und in welchem Zustand sie ist. Insbesondere in seinem (vor mindestens 25 Jahren...) maßgeschneiderten Tweed-Anzug sieht er immer ein bisschen obdachlos aus; aber mit Würde...

Und ich muss zugeben, ab einem gewissen Grad des Perfektionismus bei der Kleidung finde ich kleine persönliche Abweichung sehr gut!
 
An Prinz Charles musste ich beim Lesen des Ausgangs-Posts auch denken.

Das einzige, was man dem U-Bahn-Reisenden vorwerfen könnte, ist nicht wenigstens ein Bisschen in Reinigung und Instandhaltung seiner Garderobe investiert zu haben.

Ansonsten ist das Auftragen (Pflegen, Reparieren) guter, liebgewonnener Kleidungsstücke wahrer Stil. Dem geneigten Leser sei dazu Alexander von Schönburgs "Die Kunst des stilvollen Verarmens" empfohlen.

U.a. auch dank der wertvollen Hinweise in diesem Forum (Schneiderei Burscheid, Krawattenpflege Manthey) wandert bei mir so schnell kein Kleidungsstück mehr in den Altkleidersack. Was draußen wirklich nicht mehr tragbar ist, findet in Haus und Garten Verwendung und erspart mir das Tragen gruseliger Jogging- oder Hausanzüge.

In diesem Sinne noch ein schönes langes Maiwochenende.

R.O.T.


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Leute wie wir, mit Spleens wie den unsrigen, sollten vorsichtig sein, aus einer vermeintlichen Position der moralischen Überlegenheit mit Steinen zu werfen.
Ich stimme Dir bei Deinem Beitrag zu bis auf diesen Abschnitt. Ich behalte mir nämlich eine Position der moralischen Überlegenheit gegenüber einem NPD-Mitglied, geschweige denn einem Funktionär dieser Partei, vor. Ich käme mir in Kenntnis der Geschichte schäbig vor, wenn ich dazu nicht in der Lage wäre.
 
Leider Gottes herrscht in den meisten Foren ein linkssozialistisches, graswurzelbewegtes Meinungsbild vor, die ( natürlich ) auf jeden Anschein sofort mit Beißreflex und Sendungsbewusstsein reagieren.

Zumindest ist das Bübchen mal, nach deutschen Maßstäben, sehr vernünftig angezogen. Süffisant wird sich über seine Affinität zu Kleidung lustig gemacht ( " er nennt das "bespoke" ), höchstwahrscheinlich von latschentragenden Fusselbärten, die bei der Ansicht der Bilder hier im Forum ins Betroffenheitskoma fallen würden.



Leute wie wir, mit Spleens wie den unsrigen, sollten vorsichtig sein, aus einer vermeintlichen Position der moralischen Überlegenheit mit Steinen zu werfen.

Von daher ist es sicher gut, das politische Diskussionen hier nicht gewünscht sind.

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Zwei Sätze vorher schreiben Sie von "Ansammlung von Vorurteilen" und dann folgt diese ziemlich ordinäre Verallgemeinerung. Nach allem, was ich von Ihnen hier lesen und sehen konnte, bin ich mir ganz sicher, dass Ihnen quasi die Hand auf der Tastatur ausgerutscht ist.

Dass es Ihnen aber nur recht zu sein scheint, sich in einer Gemeinschaft mit einem bekannten und bekennenden Nazi zu befinden solange er nur den Rand hält, macht mich sogar traurig. Ich möchte diese verbohrten, unzivilisierten Leute in meinem Bekanntenkreis nicht dulden. Es geht nicht darum, politisch tolerant zu sein.
Mit diesem Nazigesindel gibt es keinen Austausch, sondern nur Widerspruch. Es ist scheußlich!
 
Echt jetzt, Prinz Charles ist in der NPD??? - Ihr verwirrt mich, ich dachte der wäre Bauleiter!
 

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Gestern durfte ich in S-Bahn neben einem Herrn sitzen, der viele satoriale Regeln perfekt eingehalten hat und dennoch einen deutlich abgewirtschafteten Eindruck hinterließ.

Dunkelblauer Nadelstreifenanzug. Der saß nicht einmal schlecht.
Weißes Hemd mit Umschlagmanschetten und Manschettenknöpfen.
Krawatte in gedeckter Farbe mit Windsorknoten.
Schwarze Captoe-Oxfords von guter Qualität.

aber

Anzug verknittert und mit Flecken.
Oberster Hemdknopf offen.
Krawattenknoten auf der Höhe des zweiten Hemdknopfes.
Die Schuhe ungeputzt und am linken Schuh mit einem ca. 3 Zentimeter langen Riss entlang der Gehfalten durch den man die Farbe der Socken kontrollieren konnte.


Da sahen Leute mit sauberen intakten Turnschuhen und Jeans besser aus.

s.d.h.d.
 
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