Der Wert satorialer Regeln

Lumpenbub

Well-Known Member
Gestern durfte ich in S-Bahn neben einem Herrn sitzen, der viele satoriale Regeln perfekt eingehalten hat und dennoch einen deutlich abgewirtschafteten Eindruck hinterließ.

Dunkelblauer Nadelstreifenanzug. Der saß nicht einmal schlecht.
Weißes Hemd mit Umschlagmanschetten und Manschettenknöpfen.
Krawatte in gedeckter Farbe mit Windsorknoten.
Schwarze Captoe-Oxfords von guter Qualität.

aber

Anzug verknittert und mit Flecken.
Oberster Hemdknopf offen.
Krawattenknoten auf der Höhe des zweiten Hemdknopfes.
Die Schuhe ungeputzt und am linken Schuh mit einem ca. 3 Zentimeter langen Riss entlang der Gehfalten durch den man die Farbe der Socken kontrollieren konnte.


Da sahen Leute mit sauberen intakten Turnschuhen und Jeans besser aus.
 
Was ist denn genau die Stoßrichtung der Diskussion? Altersarmut bzw. Armut ansich ist ein Phänomen, das in Zukunft wohl deutlich an Bedeutung gewinnen wird.. hmpf.

Sartoriale Regeln haben für mich ansich keinen großen Wert. Sie sind gut gemeint, evtl. verkürzen sie auch etwas die Dauer, bis man sich von sich aus an seinen eigenen Stil angenähert hat. Aber es ist trotzdem mehr oder weniger trial and error.
 
Was ist denn genau die Stoßrichtung der Diskussion? Altersarmut bzw. Armut ansich ist ein Phänomen, das in Zukunft wohl deutlich an Bedeutung gewinnen wird.. hmpf.

Altersarmut ist in dem konkreten Fall keine geeignete Erklärung. Es handelte sich um einen berufstätigen Mann auf dem Weg an den Arbeitsplatz. Ausgestiegen ist er an der Taunusanlage, mitten im Frankfurter Bankenviertel.
 
Gestern durfte ich in S-Bahn neben einem Herrn sitzen, der viele satoriale Regeln perfekt eingehalten hat und dennoch einen deutlich abgewirtschafteten Eindruck hinterließ.
Vielleicht passend zum Topic, ebenfalls abgewirtschaftet in gewisser Weise (erst bei genauerem Hinsehen bzw.Dahinterschauen zu erkennen...), gerade auf Spiegel Online gelesen:
http://www.spiegel.de/spiegel/frank...rgang-ein-laecherlicher-verein-a-1144532.html

und nachdenklich geworden, ob es sich anhand der Kombinationen um einen Foren-Mitleser handelt:
alles da, was den gängigen "Checklisten-Stil" ausmacht und offensichtlich Kunde bekannter Anbieter...? :rolleyes:

https://www.vice.com/de/article/wie-der-npd-chef-auf-instagram-nach-followern-buhlt-frank-franz-308
 
Als langjähriger Mitleser kann ich das nur bestätigen, Engstirnigkeit und stilvolle Kleidung gehen manchmal Hand in Hand.. :p Wobei mir eine Diskriminierung basierend auf dem, womit sich hier alle beschäftigen, durchaus angemessen erscheint. Aber man lese sich nur mal den Thread über Tattoos und Stil durch. Da werden pasuschal alle abgewatscht, von vielen alteingesessenen Foristen. Mein Rat, stick to your roots.
 
Vielleicht passend zum Topic, ebenfalls abgewirtschaftet in gewisser Weise (erst bei genauerem Hinsehen bzw.Dahinterschauen zu erkennen...), gerade auf Spiegel Online gelesen:
http://www.spiegel.de/spiegel/frank...rgang-ein-laecherlicher-verein-a-1144532.html

und nachdenklich geworden, ob es sich anhand der Kombinationen um einen Foren-Mitleser handelt:
alles da, was den gängigen "Checklisten-Stil" ausmacht und offensichtlich Kunde bekannter Anbieter...? :rolleyes:

https://www.vice.com/de/article/wie-der-npd-chef-auf-instagram-nach-followern-buhlt-frank-franz-308
Du liegst mit deiner Vermutung richtig. Allerdings kein reiner Mitleser.

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Na und? Würde eines der hochgeschätzten Mitglieder dieses Forums, die sich mit ähnlich gestylten Fotos im WTIH Thread präsentieren, so einen Blog unterhalten, wäre der Jubel groß.
Diese Absonderung von Vorurteilen, als Artikel bezeichnet, im "Vice" zeigt sehr schön, wie man Auslegung und Meinungsmache betreiben kann. Oder käme hier jemand auf die Idee, Nikolaus aufgrund seiner braunen Brogues für einen Nazi zu halten?
Man sollte radikale Populisten, gleich welcher Coleur, nicht dadurch aufwerten, indem man Ihnen oder Ihrem Tun irgendwelche Bedeutung beimisst.

Leider Gottes herrscht in den meisten Foren ein linkssozialistisches, graswurzelbewegtes Meinungsbild vor, die ( natürlich ) auf jeden Anschein sofort mit Beißreflex und Sendungsbewusstsein reagieren.
Zumindest ist das Bübchen mal, nach deutschen Maßstäben, sehr vernünftig angezogen. Süffisant wird sich über seine Affinität zu Kleidung lustig gemacht ( " er nennt das "bespoke" ), höchstwahrscheinlich von latschentragenden Fusselbärten, die bei der Ansicht der Bilder hier im Forum ins Betroffenheitskoma fallen würden.

Leute wie wir, mit Spleens wie den unsrigen, sollten vorsichtig sein, aus einer vermeintlichen Position der moralischen Überlegenheit mit Steinen zu werfen.
Von daher ist es sicher gut, das politische Diskussionen hier nicht gewünscht sind.

Was nun die U-Bahn Bekanntschaft betrifft. Contenance.
Was wollt ihr eigentlich?
Seitenweise wird hier die sartoriale Legasthenie des deutschen Michels beklagt, auch und insbesondere von mir, der die Jack Wolfskin Jacke zum Businessoutfit erkoren hat. Was ein Glück, das der arme Tropf nicht noch fotografiert wurde.
Warum muss er noch arbeiten, nur weil er im Bankenviertel aussteigt? Schlecker ist auch noch jahrelang in sein Büro gefahren, als die Firma schon abgewickelt war. Vielleicht ist er Hausmeister.

Ich spinne mal folgendes Szenario: Erfolgreicher Banker, kaufte immer was gut und teuer war, Finanzkrise 2008, er kauft seitdem nix mehr und versucht, wieder auf die Beine zu kommen. Er hat halt nichts anderes zum Anziehen, aber auch nicht das Geld, vernünftig reparieren zu lassen und mittlerweile ist ihm auch der Blick abhanden gekommen. ( Ähnlich geht es doch den meisten Deutschen: Hauptsache Anzug ( Polyester ) mit Schlips ( Aldi ) und "Businessschuhen" ( Deichmann, Plastik ) = gut angezogen )

In dieser neidgesteuerten Erregungsdemokratie kann man es sowieso nicht richtig machen. Säße da jetzt einer im Kiton mit goldener Patek wäre er ein arroganter Fatzke, der Bossträger mit Lloydschuhen ist ein Möchtegern, der Hipster in Turnschuhen hat es nicht verstanden.

Das wird eine fruchtlose Diskussion.

...Contenance.
 
Na und? Würde eines der hochgeschätzten Mitglieder dieses Forums, die sich mit ähnlich gestylten Fotos im WTIH Thread präsentieren, so einen Blog unterhalten, wäre der Jubel groß.

Diese Absonderung von Vorurteilen, als Artikel bezeichnet, im "Vice" zeigt sehr schön, wie man Auslegung und Meinungsmache betreiben kann. Oder käme hier jemand auf die Idee, Nikolaus aufgrund seiner braunen Brogues für einen Nazi zu halten?

Man sollte radikale Populisten, gleich welcher Coleur, nicht dadurch aufwerten, indem man Ihnen oder Ihrem Tun irgendwelche Bedeutung beimisst.



Leider Gottes herrscht in den meisten Foren ein linkssozialistisches, graswurzelbewegtes Meinungsbild vor, die ( natürlich ) auf jeden Anschein sofort mit Beißreflex und Sendungsbewusstsein reagieren.

Zumindest ist das Bübchen mal, nach deutschen Maßstäben, sehr vernünftig angezogen. Süffisant wird sich über seine Affinität zu Kleidung lustig gemacht ( " er nennt das "bespoke" ), höchstwahrscheinlich von latschentragenden Fusselbärten, die bei der Ansicht der Bilder hier im Forum ins Betroffenheitskoma fallen würden.



Leute wie wir, mit Spleens wie den unsrigen, sollten vorsichtig sein, aus einer vermeintlichen Position der moralischen Überlegenheit mit Steinen zu werfen.

Von daher ist es sicher gut, das politische Diskussionen hier nicht gewünscht sind.



Was nun die U-Bahn Bekanntschaft betrifft. Contenance.

Was wollt ihr eigentlich?

Seitenweise wird hier die sartoriale Legasthenie des deutschen Michels beklagt, auch und insbesondere von mir, der die Jack Wolfskin Jacke zum Businessoutfit erkoren hat. Was ein Glück, das der arme Tropf nicht noch fotografiert wurde.

Warum muss er noch arbeiten, nur weil er im Bankenviertel aussteigt? Schlecker ist auch noch jahrelang in sein Büro gefahren, als die Firma schon abgewickelt war. Vielleicht ist er Hausmeister.



Ich spinne mal folgendes Szenario: Erfolgreicher Banker, kaufte immer was gut und teuer war, Finanzkrise 2008, er kauft seitdem nix mehr und versucht, wieder auf die Beine zu kommen. Er hat halt nichts anderes zum Anziehen, aber auch nicht das Geld, vernünftig reparieren zu lassen und mittlerweile ist ihm auch der Blick abhanden gekommen. ( Ähnlich geht es doch den meisten Deutschen: Hauptsache Anzug ( Polyester ) mit Schlips ( Aldi ) und "Businessschuhen" ( Deichmann, Plastik ) = gut angezogen )



In dieser neidgesteuerten Erregungsdemokratie kann man es sowieso nicht richtig machen. Säße da jetzt einer im Kiton mit goldener Patek wäre er ein arroganter Fatzke, der Bossträger mit Lloydschuhen ist ein Möchtegern, der Hipster in Turnschuhen hat es nicht verstanden.



Das wird eine fruchtlose Diskussion.



...Contenance.



Danke Proteus!
 
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